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Spannung bis zur letzten Minute - Kiezkicker besiegen den SSV mit 3:2

Der FC St. Pauli hat am späten Sonnabend (12.2.) mit 3:2 (2:0) beim SSV Jahn Regensburg gewonnen und nach zuletzt fünf sieglosen Ligaspielen wieder dreifach gepunktet. Vor 7.600 Zuschauer*innen erzielten Etienne Amenyido (7.) und Guido Burgstaller (11., Foulelfmeter) per Doppelpack die frühe Führung. Andreas Albers konnte nach dem Seitenwechsel zunächst für den SSV verkürzen (56.), ehe der kurz zuvor eingewechselte Daniel-Kofi Kyereh nach einem perfekten Konter zum 3:1 traf (66.). David Otto machte es dann noch mal spannend (72.), am Ende feierten die Kiezkicker aber den erhofften Sieg.

Nach dem zurückliegenden 2:2 gegen den SC Paderborn 07 nahm Cheftrainer Timo Schultz für die Partie in Regensburg keine Veränderungen in der Startelf vor. Neu dabei aber war Daniel-Kofi Kyereh, der erstmals nach seiner Teilnahme beim Afrika Cup und einer mitgebrachten Muskelverletzung im Kader stand und erst einmal auf der Bank Platz nahm. SSV-Coach Mersad Selimbegović wiederum nahm drei Wechsel nach der 1:2-Niederlage beim FC Schalke 04 vor. Benedikt Saller, Scott Kennedy und Nicklas Shipnoski ersetzten Jan Elvedi, Konrad Faber und Erik Wekesser (alle Bank).

Von der ersten Minute gingen beide Teams mit viel Offensivdrang zu Werke, die erste Chance hatten die in der Anfangsviertelstunde so oft schon treffsicheren Kiezkicker. Guido Burgstaller zog aus 20 Metern ab, doch SSV-Keeper Alexander Meyer riss beide Arme hoch und konnte den wuchtigen Schuss über die Latte lenken (3.). Wenig später jubelten die Boys in Brown dann aber auch schon. Nach Flanke von Leart Paqarada überwand der freistehende Etienne Amenyido den Regensburger Keeper aus sieben Metern. Der Treffer wurde noch mal vom VAR überprüft, zählte aber – 1:0 (7.)! Dabei sollte es nicht bleiben. Amenyido eilte nach Pass von Maxilian Dittgen wenig später auf Meyer zu, legte den Ball am SSV-Keeper vorbei und wurde von ihm gefoult. Es gab Elfmeter und den schnappte sich Burgstaller. Der Stürmer blieb eiskalt und verwandelte sicher ins rechte Eck (11.). Was für ein Auftakt – 2:0!

Nach einem langen Ball von Luca Zander enteilte der schnelle Dittgen der SSV-Abwehr und umkurvte Meyer. Von der Grundlinie legte er dann zurück zu Burgstaller, der hatte das dritte Tor auf dem Fuß. Eine Unebenheit sorgte allerdings dafür, dass Burgstaller das Leder deutlich über das Jahn-Gehäuse jagte – ärgerlich (15.). Die Gastgeber mussten den Doppelschlag natürlich erst einmal verdauen, legten in der Folge aber vermehrt den Vorwärtsgang ein, jedoch ohne Erfolg, weil die braun-weiße Defensive zu stabil stand und nichts zuließ. Und wenn doch mal ein Ball durchkam, war einer der Kiezkicker zur Stelle, wie Zander gegen Andreas Albers (27.). Kurz darauf probierte es Max Besuschkow dann mal aus der Distanz – seine Bogenlampe senkte sich gut zwei Meter zu spät (28.).

Kurios lief es dann wenige Augenblicke später auf der Gegenseite ab. Zunächst scheiterte Amenyido freistehend an Meyer, der mitgelaufene Jackson Irvine lupfte den Ball dann über Meyer hinweg Richtung Tor. Da wartete Steve Breitkeuz zwar schon, doch der trat aufgrund einer weiteren Unebenheit ein Luftloch. Das Leder trudelte aber einen guten Meter am linken Pfosten vorbei (32.). Dann mal wieder die Gastgeber: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld köpfte Nicklas Shipnoski das Leder aus acht Metern aber rechts vorbei (37.). Fast im Gegenzug konterten die Kiezkicker ganz stark. Burgstaller trieb den Ball nach vorne, legte links raus zu Marcel Hartel und der flankte zurück zu Burgstaller. Dessen Kopfball konnte Meyer erst parieren und dann gerade noch auf der Linie festhalten (38.). Nachdem Nikola Vasilj mit einem 18-Meter-Schuss von Sarpreet Singh keine Probleme hatte (45.), endete die erste Halbzeit mit der verdienten 2:0-Führung für unsere Kiezkicker, die jedoch hätten höher führen können.

Guido Burgstaller verwandelt einen Elfmeter zum frühen 2:0.

Torjäger Guido Burgstaller bewies in Minute elf Nervenstärke und traf wie schon gegen Dresden und Karlsruhe vom Punkt.

Keine Wechsel bei unseren Boys in Brown, bei den Gastgebern hingegen gleich zwei Wechsel für die zweite Hälfte. Konrad Faber und David Otto ersetzten Benedikt Saller und Nicklas Shipnoski. Der SSV mit der ersten Halbchance, Otto köpfte einen Freistoß aus dem Halbfeld aber weit vorbei (49.). Die Gastgeber erhöhten den Druck, während die Braun-Weißen vor allem mit schnellem Spiel in die Spitze zum Erfolg kommen wollten. Nach Ballgewinn von Dittgen auf der rechten Seite ging’s dann auch mal wieder schnell und zwar rüber auf die linke Seite. Von da bediente Paqarada den gestarteten Hartel, dessen Schuss aus 14 Metern strich aber deutlich vorbei (51.).

Dann kamen die Gastgeber aber zum Anschlusstreffer und wie sollte es anders sein als nach einer Standardsituation, der Erst hatte Vasilj eine abgerutschte Flanke von Faber über die Latte gelenkt und bei der anschließenden Ecke einen Kopfball von Breitkreuz parierte hatte (56.), traf Andreas Albers nach der nächsten direkt folgenden Ecke per Kopf aus acht Metern – nur noch 2:1 (56.). Kurz darauf dann auch die ersten beiden Wechsel auf braun-weißer Seite. Daniel-Kofi Kyereh kam für Etienne Amenyido in die Partie (57.), zudem musste der angeschlagene Philipp Ziereis den Platz für Adam Dźwigała verlassen (58.).

Die Gastgeber erhöhten den Druck und hatten die Chance zum Ausgleich, doch Vasilj rettete stark gegen Otto, ehe Zander am linken Pfosten klärte (65.). Der Ball blieb im Spiel und die Kiezkicker legten einen blitzsauberen Konter hin. Über Paqarada und Eric Smith kam der Ball zu Kyereh, der sich 30 Meter vor dem Tor erst gegen Gegenspieler Kennedy durchsetzen konnte, Burgstaller im Strafraum bediente und nach dessem Zuspiel aus sieben Metern das 3:1 erzielte (66.). Was für ein Angriff?! Was für ein Comeback von Kyereh! Vorbei war das Spiel aber noch nicht, die Regensburger machten weiter viel Druck und konnten erneut verkürzen. Nach einem langen Ball legte Otto das Leder aus zwölf Metern an Vasilj vorbei ins linke untere Eck – nur noch 3:2 (73.).

Es ging weiter hin und her, beinahe hätten die Boys in Brown den Zwei-Tore-Vorsprung wieder hergestellt. Burgstaller jagte das Leder aus acht Metern halblinker Position gefühlt schon ins linke obere Eck, doch Meyer riss den rechten Arm hoch und verhinderte das 4:2. Eine zugegeben ganze starke Parade des SSV-Keepers (74.). Nicht weniger klasse war auf der Gegenseite die Parade von Vasilj, der einen Schlenzer von Besuschkow aus dem linken oberen Winkel kratzte (78.). Ein unglaublich spannendes Spiel hatte sich im Jahnstadion entwickelt, kurz mal durchpusten war einfach nicht drin.

Schultz reagierte noch mal mit einem Dreifach-Wechsel: Marcel Beifus, Igor Matanović und Simon Makienok kamen für Marcel Hartel, Maximilian Dittgen und Guido Burgstaller (80.). Der SSV wollte die vierte Heimniederlage in Folge verhindern und drückte auf den Ausgleich, die Kiezkicker wiederum warfen alles rein, um die Führung zu verteidigen. Nach Flanke von Matanović kam Kyereh aus 15 Metern zum Abschluss, er traf aber nur das Außennetz (87.). Die Regensburger warfen noch mal alles nach vorne, Albers setzte einen langen Ball mit dem Oberschenkel nur knapp neben den linken Pfosten (90.+1). Mehr ließ die Schultz-Elf in der fünfminütigen Nachspielzeit mit vielen langen Bällen und einigen SSV-Ecken aber nicht mehr zu und so bejubelten die Kiezkicker nach zuletzt fünf sieglosen Spielen in Liga zwei endlich wieder drei Punkte.

SSV Jahn Regensburg

Meyer - Saller (46. Faber), Breitkreuz, Kennedy, Guwara (88. Caliskaner) - Gimber (88. Yildirim), Singh, Shipnoski (46. Otto), Besuschkow - Boukhalfa (82. Beste), Albers

Cheftrainer: Mersad Selimbegović

 

FC St. Pauli

Vasilj - Zander, Ziereis (58. Dźwigała), Medić, Paqarada - Smith, Irvine, Hartel (80. Beifus), Amenyido (57. Kyereh) - Dittgen (80. Matanović), Burgstaller (80. Makienok)

Cheftrainer: Timo Schultz

 

Tore: 0:1 Amenyido (7.), 0:2 Burgstaller (11. FE), 1:2 Albers (56.), 1:3 Kyereh (66.), 2:3 Otto (72.)

Gelbe Karten: Meyer / Kyereh, Paqarada

Schiedsrichter: Nicolas Winter (Hagenbach)

Fans: 7.605

 

(hb)

Fotos: Witters

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