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Am Ende knapp, aber verdient - Kiezkicker besiegen Nürnberg mit 3:2

Der FC St. Pauli ist am Sonnabend (16.7.) erfolgreich in die Saison 2022/23 gestartet, am Millerntor besiegten die Braun-Weißen den 1. FC Nürnberg vor 28.582 Fans mit 3:2 (3:0). Nach ausgeglichenem Beginn sorgten Jackson Irvine (24.), Leart Paqarada (37., FE) und Lukas Daschner (39.) mit ihren Treffern für eine deutliche Halbzeitführung. Nach dem Seitenwechsel konnte Kwadwo Duah zwar schnell verkürzen (46.), in der Nachspielzeit machte es Enrico Valentini mit seinem Tor noch mal spannend (90.+3). Es blieb aber dabei und so holten die Kiezkicker zum Start in die Saison die ersten drei Punkte.

Für den Saisonstart gegen den 1. FC Nürnberg nahm Cheftrainer Timo Schultz im Vergleich zur gelungenen Generalprobe gegen den kroatischen Erstligisten KN Istra (4:1) keine Veränderungen in der Startelf vor. Vor Keeper Dennis Smarsch bildeten Manolis Saliakas, Adam Dźwigała, Jakov Medić und der heutige Kapitän Leart Paqarada die Viererkette, in der Mittelfeldraute liefen Eric Smith, Jackson Irvine, Marcel Hartel und Lukas Daschner auf, im Sturm wiederum Johannes Eggestein und Igor Matanović. Auf der Bank nahmen u.a. U23-Keeper Jhonny Peitzmeier und der am Vortag verpflichtete Betim Fazliji Platz. Bei den Gästen fehlte kurzfristig Johannes Geis (krank), mit dabei war aber Ex-Kiezkicker Mats Møller Dæhli, der bis zur Wochenmitte aufgrund eines Infekts pausiert hatte.

Bevor der Ball im nicht ganz ausverkauften Millerntor sollte, bedankte sich Ewald Lienen, der den Verein nach über sieben Jahren verlassen hat, mit emotionalen Worten von den FCSP-Fans. Wie früher als Cheftrainer drehte er noch eine letzte Runde, bei der er lautstark von allen Tribünen verabschiedet wurde. Mit einer tollen Choreo kurz vor dem Spielbeginn läuteten die FCSP-Fans die Saison 2022/23 ein, wenig später ertönte bei einem lautstarken "Aux Armes" dann auch der Anpfiff. Auf dem Rasen war nix mit langem Abtasten, es ging sofort munter los. Keine 40 Sekunden waren gespielt, da traf Marcel Hartel nach einer schönen Kombination im FCN-Strafraum den Ball leider nicht richtig (1.). Kurz darauf zielte der aufgerückte Manolis Saliakas dann zu ungenau (2.), ehe Taylan Duman, beim 1:1 Ende April Last-Minute-Torschütze, auf der Gegenseite ebenfalls deutlich verzog (3.).

Ein Missverständnis zwischen Dennis Smarsch und Jakov Medić hätte Christoph Daferner beinahe bestraft, Smarsch schnappte sich das von Daferner nicht richtig getroffene Leder aber (7.). Wenig später stand erneut Daferner im Mittelpunkt, sein Schuss aus 13 Metern halblinker Position strich einige Meter am FCSP-Gehäuse vorbei (14.). Viel Tempo  und eine hohe Intensität in den Zweikämpfen prägten das Spielgeschehen, eine wirklich Verschnaufpause konnte sich keine der beiden Mannschaften erlauben. Nach einer Nürnberger Ecke wurde es dann gefährlich, Asger Sörensen nahm die Flanke von Tim Handwerker direkt und verzog nur knapp aus zwölf Metern (20.).

Deutlich genauer zielte auf der Gegenseite dann Jackson Irvine. Eine perfekte Freistoßflanke von Leart Paqarada köpfte Irvine aus acht Metern halblinker Position unhaltbar für FCN-Keeper Christian Mathenia direkt neben den rechten Pfosten – 1:0 (24.). Nachdem sich Smarsch einen von Medić per Kopf verlängerten Ball kurz vor der Linie geschnappt hatte (32.), scheiterten auf der Gegenseite Matanović (aus spitzem Winkel) und Paqarada (aus 22 Metern) an Mathenia (34.). Kurz darauf zeigte Florian Heft nach Foul von Christopher Schindler an Lukas Daschner dann auf den Punkt (35.). Paqarada übernahm Verantwortung und verwandelte sicher ins rechte untere Eck – 2:0 (37.). Der Jubel war kaum verstummt, da wurde es erneut laut am Millerntor. Daschner hatte sich stark im Strafraum behauptet und zog aus elf Metern ab. Mathenia bekam die Hand zwar noch an den Ball, der sprang aber vom Innenpfosten über die Linie – 3:0 (39.). Mehr passierte in Halbzeit eins nicht – mit der 3:0-Führung und ganz viel Applaus ging’s für unsere Kiezkicker in die Kabine.

Leart Paqarada verwandelt den Elfmeter zum zwischenzeitlichen 2:0.

Nervenstark vom Punkt: Kapitän Leart Paqarada verwandelt den Elfmeter zum zwischenzeitlichen 2:0.

Während Timo Schultz verständlicherweise keinen Grund für Wechsel hatte, nahm Robert Klaruß eine Änderung vor. Erik Wekesser ersetzte Taylan Duman. Nicht Wekesser, sondern Kwadwo Duah setzte kurz nach Wiederbeginn das erste Ausrufezeichen: Nach gerade einmal 40 Sekunden überwand er Smarsch mit einem Flachschuss aus 18 Metern, der Ball schlug genau neben dem linken Pfosten ein – nur noch 3:1 (46.). Die Schultz-Elf zeigte sich nur kurz geschockt, denn sie legte wieder den Vorwärtsgang ein. Nach Vorlage von Daschner scheiterte Paqarada mit einem wuchtigen Schuss an Mathenia (52.), bei der nachfolgenden Ecke schnappte sich der FCN-Keeper dann einen Schuss von Irvine (53.). Wenig später zielte Eggestein binnen 120 Sekunden jeweils gut zwei Meter vorbei (55., 57.), ehe ein dritter Schuss von Schindler geblockt wurde (61.).

Dann wurden die Gäste mal wieder gefährlich, im Anschluss an einen Einwurf konnte Wekesser nach Flanke von Jan Gyamerah aus 15 Metern halblinker Position abziehen. Der Ball zischte aber einen guten Meter am rechten Pfosten vorbei (63.). 20 Minuten vor dem Abpfiff nahm Schultz die ersten beiden Wechsel vor, David Otto und Carlo Boukhalfa waren für Igor Matanović und Johannes Eggestein in der Partie (70.). Auch Klauß reagierte und brachte mit Manuel Wintzheimer für Mats Møller Dæhli einen Angreifer für einen Mittelfeldspieler (72.). Wekesser probierte es kurz darauf aus der Distanz, Smarsch parierte seinen 28-Meter-Freistoß aber (74.).

Die Schlussviertelstunde war bereits angebrochen, da kam Luca Zander für den ausgepumpten Manolis Saliakas in die Partie (80.). Nürnberg suchte zwar immer wieder den Weg nach vorne, um den Anschlusstreffer zu erzielen, aber die braun-weiße Defensive stand sicher und ließ außer einem viel zu hoch angesetzten Schuss von Schindler (88.) keine nennenswerte Torchance mehr zu. Boukhalfa hatte noch die Chance zum 4:1, aus 20 Metern zielte er aber etwas zu ungenau (90.). Es wurde dann doch noch mal spannend, weil der eingewechselte Enrico Valentini eine zu kurz geratene Kopfballrückgabe von Medić zum 3:2 nutzte (90.+3). Mehr passierte aber nicht und so blieb es am Ende beim knappen, aber auch verdienten 3:2-Heimsieg, den Mannschaft und Fans nach dem Abpfiff gemeinsam bejubelten.

FC St. Pauli

Smarsch - Saliakas (80. Zander), Dźwigała (90. Fazliji)​, Medić, Paqarada - Smith (90. Aremu), Hartel, Irvine, Daschner - Eggestein (70. Otto), Matanović (70. Boukhalfa)

Cheftrainer: Timo Schultz

 

1. FC Nürnberg

Mathenia - Gyamerah (82. Valentini), Schindler, Sörensen (66. Hübner), Handwerker - Tempelmann, Nürnberger, Duman (46. Wekesser), Møller Dæhli (72. Wintzheimer) - Daferner, Duah (82. Shuranov)

Cheftrainer: Robert Klauß

 

Tore: 1:0 Irvine (24.), 2:0 Paqarada (37., FE), 3:0 Daschner (39.), 3:1 Duah (46.), 3:2 Valentini (90.+2)

Gelbe Karten: Daschner, Irvine, Boukhalfa / Tempelmann, Nürnberger, Sörensen

Schiedsrichter: Florian Heft (Neuenkirchen)

Fans: 28.582

 

(hb)

Fotos: Witters

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