„Gut für ihn und gut für mich, vor allem aber gut für uns als Mannschaft“
Freitag, 06. September 2019, 12:00 Uhr
Aktuell ruht der Ball in der 2. Bundesliga augrund der ersten Länderspielpause der Saison und so haben unsere Kiezkicker zwei Wochen Zeit, sich auf das Derby-Heimspiel vorzubereiten. Der zuletzt treffsichere Dimitrios Diamantakos hatte gehofft, mal wieder für Nationalmannschaft Griechenlands im Einsatz zu sein, freut sich aber, die Zeit bis zum Spiel gegen die "Rothosen" mit den Teamkollegen zu nutzen. Auf die Rückkehr von Borys Tashchy und Henk Veerman freut sich der Angreifer, der zudem auf weitere Vorlagen von Mats Møller Dæhli hofft.
Hamburg statt Helsinki. Trainingsgelände an der Kollaustraße statt Olympiastadion in der finnischen Hauptstadt. Training mit den Teamkollegen statt Länderspiel für Griechenland. Während die griechische Nationalmannschaft am Donnerstagabend (5.9.) in der EM-Qualifikation in Finnland (0:1) gespielt hat, stand Dimitrios Diamantakos mit seinen Teamkollegen am Vormittag in Hamburg auf dem Trainingsplatz. Dabei hatte der Angreifer zuletzt mit Toren überzeugt, vier Treffer (darunter ein Tor im DFB-Pokal) erzielte er zum Start in die neue Saison, drei Tore waren es zudem in den letzten vier Spielen der vergangenen Saison.
"Ich wollte mich mit guten Leistungen für eine Nominierung empfehlen, das ist mir auch gelungen. Der Trainer hat sich aber anders entschieden und das habe ich zu akzeptieren. Ich werde aber weiter mein Bestes geben, um vielleicht beim nächsten Mal dabei zu sein", so Diamantakos, der zuletzt im November 2017 für die WM-Play-Offs gegen den späteren Vizeweltmeister Kroatien (1:4; 0:0) berufen worden war. Die aktuelle Nicht-Nominierung hat aber auch Positives, wie der Angreifer betonte: "So komme ich nicht erst für die letzten drei Tage vor unserem Derby-Heimspiel zurück, sondern kann mich gemeinsam mit den Jungs auf das wichtige Spiel vorbereiten."
Zehn Tage vor dem Anpfiff des Derbys ist die Vorfreude beim Stürmer schon "sehr groß". Nachdem im Vorjahr beim torlosen Remis im Volkspark laut Diamantakos angesichts der Schlussminuten "mehr drin" war, ging das Rückspiel am Millerntor deutlich mit 0:4 verloren. Im Hinspiel stand der Angreifer in der Startelf, im Rückspiel nach gerade erst überstandenem Muskelfaserriss war er zwar im Kader, kam er aber nicht Einsatz. Nach einem Kurzeinsatz im darauffolgenden Spiel in Sandhausen folgte eine weitere Verletzung, seit Ende April stand Diamantakos aber stets in der Startelf.
Sieben Tore erzielte der Stürmer, dem die Spielweise unter Luhukay mit schnellen Angriffen angesichts seiner Schnelligkeit "sehr entgegenkommt", in den vergangenen zehn Pflichtspielen für unseren FCSP. "Ich habe immer gesagt, dass die Tore kommen werden, wenn ich fit bin und regelmäßig spiele", erklärte der Stürmer, der sich zwar über seine Treffsicherheit freut, mit der Punkteausbeute aber nicht zufrieden sein kann. Angesichts guter Auftritte sei mehr als die bisherigen fünf Zähler drin gewesen. "Vor allem in der Schlussphase müssen wir als gesamte Mannschaft noch wacher und konzentrierter sein. In Bielefeld, Stuttgart und Dresden haben wir einige Punkte liegengelassen", so Diamantakos, der beim jüngsten 3:3 in Dresden doppelt traf, rückblickend.
Der Angreifer ist gut in Form, ligaweit kann der Stürmer nach fünf Spieltagen die viertbeste Trefferquote vorweisen. 12 Torschüsse, 3 Tore – jeder vierte Schuss ist drin. Die zurückgewonnene Fitness – die halbe Rückrunde der Vorsaison hatte Diamantakos verletzungsbedingt gefehlt – zeigt sich auch anhand weiterer Werte. Der körperlich fitte Angreifer geht Duellen mit Gegenspielern nicht aus dem Weg, mit 137 Zweikämpfen in den bisherigen fünf Ligaspielen führte er die meisten bei unseren Kiezkickern. Seine 126 Sprints sind teamintern ebenfalls Bestwert.
Ganz stark auch die für einen Angreifer sehr hohe Passquote von 86 Prozent. 80 seiner 93 Zuspiele kamen bei einem Mitspieler an. Es ist die beste Quote der zehn besten Zweitliga-Torschützen in der laufenden Saison. "Sie ist gut", freut sich Diamantakos, der aber ein Lob an die Mitspieler verteilt. "Die Quote ist deshalb so positiv, weil sich die Jungs gut bewegen und immer ein oder zwei Jungs anspielbar sind."
Anspielbar war zuletzt immer wieder auch Diamantakos selbst. Vor allem Mats Møller Dæhli bediente den Angreifer in den vergangenen Spielen immer wieder erfolgreich, bereitete der Mittelfeldspieler doch die letzten drei Diamantakos-Treffer vor. "Vor ein paar Wochen habe ich mal zu Mats gesagt, dass ich den Ball sicher reinmache, wenn er ihn zu mir spielt. Das hat Mats sehr gut umgesetzt", lobte der Stürmer den eifrigen Vorlagengeber mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Ich hoffe, dass er mir noch viele Vorlagen liefern wird. Das ist gut für ihn und gut für mich, vor allem aber gut für uns als Mannschaft."
Gut und wichtig für die Mannschaft sei auch der Konkurrenzkampf innerhalb des Teams. Nachdem Diamantakos den Großteil der Vorbereitung hinweg der einzige fitte nominelle Stürmer war, kam mit Viktor Gyökeres kurz vor dem Saisonstart ein zweiter Angreifer dazu. Henk Veerman und Borys Tashchy konnten zuletzt immer wieder Teile des Mannschaftstrainings mitmachen und werden den Konkurrenzkampf anfeuern, sobald sie wieder komplett dabei sind. "Je mehr Spieler fit sind, umso besser ist das für uns als Mannschaft. Ich freue mich, wenn Borys und Henk zurück sind. Der Beste von uns soll spielen, weil der Beste von uns auch die Mannschaft besser macht."
(hb)
Fotos: Witters