FC St. Pauli

Überraschender Trainerwechsel

Am Morgen des 11. Juli und damit keine drei Wochen vor dem Start in die neue Saison trennten sich überraschend die Wege von Gertjan Verbeek und dem VfL Bochum. Der 54-Jährige Holländer war im Dezember 2014 zu den Blau-Weißen geholt worden. Sein Nachfolger auf der VfL-Trainerbank ist Ismail Atalan, der noch am selben Tag der Beurlaubung Verbeeks als neuer Cheftrainer vorgestellt wurde. Atalan hatte mit dem Drittligisten Sportfreunde Lotte in der vergangenen Saison im DFB-Pokal für Furore gesorgt. Erst im Viertelfinale war gegen den späteren Champion Borussia Dortmund Schluss (0:3). Atalan zählt mit 37 Jahren zur jungen Trainer-Generation und steht für attraktiven Offensivfußball.

Bundesliga-erfahrene Neuzugänge

Viermal schlugen die Bochumer auf dem Transfermarkt zu, dabei wurde der VfL auch in der 1. Bundesliga fündig. Von der TSG Hoffenheim kam Linksverteidiger Danilo Soares  an die Castroper Straße. Angreifer Lukas Hinterseer wurde vom letztjährigen Erstligiten FC Ingolstadt verpflichtet. Kurz vor dem Saisonstart verstärkte sich der VfL zudem noch mit Offensiv-Allrounder Robbie Kruse, der zuletzt für den Liaoning FC in Chinas Super League und davor bei Bayer Leverkusen gespielt hatte. Neben dem Bundesliga-erfahrenen Trio sicherten sich die Bochumer auch die Dienste von Dimitrios Diamantakos, der im Vorjahr sechs Treffer für den Karlsruher SC erzielt hatte. Mit Innenverteidiger Maxim Leitsch und Torwart Florian Kraft aus der U19 sollen zwei Eigengewächse für frischen Wind im Kader sorgen. 

Vorbereitung

Am vergangenen Wochenende setzte der VfL bei seinem letzten Vorbereitungsspiel ein Ausrufezeichen. Im Derby gegen Borussia Dortmund führten die Bochumer bis zur 85. Minute mit 2:0. Der BVB schlug in der Schlussphase doppelt zu und so musste sich der VfL bei seiner Generalprobe mit einem 2:2 begnügen. Für die Atalan-Elf erzielten Stefano Celozzi (39.) und Anthony Losilla (55.) die Tore. Insgesamt können die Bochumer auf eine erfolgreiche Vorbereitung mit sechs Siegen, zwei Remis und zwei Niederlagen zurück. Lediglich die Partien gegen den RSC Charleroi (1:2) und gegen den ukrainischen Meister Schachtar Donezk (0:2) - beide Spiele noch unter Verbeek - gingen verloren. Unter dem neuen Trainer Atalan standen neben dem abschließenden 2:2 gegen den BVB ausschließlich Siege zu Buche. Gegen Rot-Weiß Erfurt (6:0), Carl Zeiss Jena (5:2) und die SG Wattenscheid 09 (6:1) konnte der VfL gewinnen.

Treue Seele Fabian

Ein waschechter Bochumer ist Patrick Fabian. Schon in der Jugend schnürt er seine Fußballschuhe für den VfL. 2007 debütierte der heute 29 Jahre alte Innenverteidiger für die Bochumer. Seitdem absolvierte er 99 Partien in der zweiten Liga – ein rundes Jubiläum könnte der Bochumer also bei einem Einsatz gegen unsere Kiezkicker feiern. Diese Marke hat unser Jan-Philipp Kalla, das Urgestein im aktuellen FCSP-Kader, schon geknackt. 130 Spiele absolvierte "Schnecke" bereits in Liga zwei.

Bisherige Duelle  

Das letzte Aufeinandertreffen haben die St. Paulianer noch in bester Erinnerung. Mit 3:1 gewannen die Kiezkicker am letzten Spieltag der Vorsaison im Ruhrgebiet. Die „Unabsteigbaren“, bestreiten ihre zwölfte Saison in Liga zwei, unsere Boys in Brown haben bereits 25 Spielzeiten in der zweithöchsten deutschen Spielklasse vorzuweisen. Zum direkten Aufeinandertreffen der beiden Kultclubs kam es bislang 16 Mal. Fünf Partien konnten die Kiezkicker gewinnen. Acht Remis und lediglich drei Niederlagen komplettieren die Bilanz. Der letzte Sieg der Bochumer liegt drei Jahre zurück. Am 15. Februar entführte der VfL drei Punkte aus dem Millerntor (0:1). Der letzte Dreier vor eigenem Publikum gelang den Kickern aus dem Pott vor vier Jahren - Endstand damals: 3:0. 

(jka)

Foto: VfL Bochum