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Historisch in Frankreich

In Straßburg (Frankreich) fanden am vergangenen Wochenende die allerersten Frauen-Blindenfußball-Wettkampfspiele auf französischem Boden statt. Als Gala-Spiele eingebettet in den World Grand Prix der Männer eingebettet spielten die FCSP-Blindenfußball-Frauen im Stade de l'Aar gegen die Frauen des SC Schiltigheim nach der EM in Pescara nun schon das dritte Mal international.

Da in Deutschland noch keine Blindenfußball-Wettspiele für Frauen ausgerichtet werden, mussten unsere Damen reisen, um ihre Siegesserie fortsetzen zu können. Trotz einer über sechs Stunden langen Zugfahrt waren die Kiezkickerinnen frisch genug, um direkt aus dem Zug auf den Platz zu gehen und deutlich mit 6:0 zu gewinnen. Die Ausnahmespielerin Thoya Küster konnte ihren Trainings- und Erfahrungsvorsprung wieder eindrucksvoll auf dem Platz zeigen. Mit den ersten vier Toren des Spiels schraubte Küster ihre ununterbrochene Torserie auf 25 Tore in Folge in Höhe. Und dann kam der lange herbeigesehnte und heftig bejubelte Moment, in dem ein neuer Name in der Torschützenliste eingetragen werden konnte. Alisa Rudi krönte einen Alleingang mit einem Tunnel gegen die französische Torhüterin zur 5:0-Führung.

Das Männer-Turnier gewann ein junges brasilianisches Team gegen Japan in einem beeindruckend schnellen Spiel nach Penaltyschießen mit 1:0. Deutschlands Blindenfußball-Männer erreichten den vierten Platz und haben einen Angstgegner: Immer wieder verhindert Frankreich bessere Platzierungen des deutschen Männer-Teams.

Der erstmals im französischen Straßburg ausgetragene World Grand Prix war super organisiert. Eine zwölf Sitzreihen hohe, mobile Gerüstrohr-Tribüne war jeden Abend komplett mit Zuschauer*innen besetzt. In einem gedruckten Programmheft wurden jeder Spieler und jede Spielerin mit Foto und Name abgebildet. Nachspiel-Interviews der Spieler*innen wurden für die Zuschauer auf Großbild-Leinwand live übertragen. Ein kleines Orchester auf dem Platz spielte vor den Länderspielen die jeweiligen Nationalhymnen. Die Spiele unserer FCSP-Frauen wurden mit Hells Bells eröffnet und es gab ein VIP-Bereich, der den Aktiven der teilnehmenden Teams, den Verantwortlichen und den Helfer*innen des SC Schiltigheim während des gesamten World Grand Prix vorbehalten war.

Bei allen Spielen war die Tribüne komplett gefüllt.

Bei aller hohen und professionelle Qualität, mit der das Turnier organisiert wurde und dem Fokus auf das historische Frauen- Blindenfußball-Moment, bleibt aber deutlich, dass Frauen-Blindenfußball in Europa noch ein Anfängerinnen-Sport ist. Die Französinnen haben genau zweimal zusammen Blindenfußball trainiert. Zwei Spielerinnen kommen aus Paris, eine aus Marseille und eine aus der Umgebung von Straßburg. Daher war das gemeinsame Training mit den Französinnen zusammen, trotz der sprachlichen Barriere, ein wichtiger Moment des Austauschs und ein Highlight, bei dem viel von der herzlichen Zugewandtheit der Gastgeberinnen zu spüren war.

Positive Aufbruchstimmung und das Gefühl, auf vielen Ebenen dazu gewonnen zu haben, wirkt nach. Wir freuen uns, in nicht einmal vier Wochen die Französinnen zum Re-Match beim 15. Internationalen Blindenfußball Masters am Sonnabend (1.10.) und Sonntag (2.10.) bei uns am Borgweg 17a auf der Anlage des Bildungszentrums für Blinde und Sehbehinderte begrüßen zu können.

 

(ws)

Fotos: FC St. Pauli / Word Grand Prix

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