Fußballtraining für Geflüchtete in der Erstaufnahme Nosdorf-Horst
Mittwoch, 11. Dezember 2019, 10:00 Uhr
Seit dem Frühjahr 2019 wird in der Erstaufnahme Nostorf-Horst gekickt. Initiiert vom AK Refugees vom FC St. Pauli geben Trainer der FC St. Pauli Rabauken einmal pro Woche ein Fußballtraining für 20 Kinder und Erwachsene mit Fluchthintergrund. Gemeinsam schaffen der FC St. Pauli und Harry von den Maltesern – die Partner des „Willkommen im Fußball“-Bündnisses Hamburg-St. Pauli – hier etwas Abwechslung im oftmals tristen Alltag der Menschen, die vor Leid und Krieg geflohen sind. „Willkommen im Fußball“ ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, initiiert und gefördert von der DFL Stiftung und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.
Das Leben in der Erstaufnahmeunterkunft in Nostorf-Horst gestaltet sich für viele Geflüchtete oftmals schwierig. In der mecklenburg-vorpommerischen Provinz liegt der Ort, an dem viele Menschen vorrübergehend untergebracht werden, nachdem sie sich in Deutschland registriert haben. Mit deutlicher Entfernung zu der nächst größeren Stadt warten und hoffen die Menschen aus verschiedenen Ländern in der Aufnahmestelle auf eine Veränderung. Oftmals leider auch auf eine Abschiebung. Doch gerade hier möchte der AK Refugees gemeinsam mit den Rabauken den Menschen ein Stück Lebensfreude bereiten und bietet regelmäßige Fußballeinheiten auf dem Sandplatz der Unterkunft an.
Die Herausforderung liegt darin, ein strukturiertes und kontinuierliches Training anzubieten. Doch die Trainer haben sich an das „Kommen und Gehen“ vor Ort angepasst. Denn es geht nicht darum, den Menschen die neuesten taktischen Finessen beizubringen. Angesprochen auf die Motivation, in Horst ein Training anzuleiten, antwortet Rabauken-Trainer Dennis stellvertretend für die Beteiligten: „Wir machen das, weil es tolle Menschen sind. Sie sind sozial, hilfsbereit und gehen super miteinander um. Unser Ziel ist es, den Menschen zu zeigen, dass sie willkommen sind. Genau diese Erfahrung haben sie nämlich bis Dato kaum gemacht“, so Dennis über die Menschen in der Unterkunft Nosdorf-Horst.
Wie wird das Angebot von den Teilnehmenden angenommen? „Zu Beginn begegneten die Menschen vor Ort der Sache und den Trainern zurückhaltend“, berichtet Lea vom AK Refugees. Mittlerweile könne man jedoch die Freude der Menschen sehen, wenn es mit dem Ball auf den Platz geht, so Lea weiter. Angesprochen auf die Zukunft hofft Lea auf Nachahmer aus dem Fußball. „Das Projekt darf auf jeden Fall als Vorbild für Vereine herhalten. Mittlerweile wurden sogar ein paar TeilnehmerInnen im lokalen Fußballverein integriert. So etwas freut uns natürlich sehr.“
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(lf/ls)
Fotos: FC St. Pauli