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Co-Trainer Olaf Janßen: "Wir müssen 17 Mal mit klarem Kopf in die Spiele gehen"

Drama, Herzschlagfinale, Happy-End. Vier Spieltage vor dem Ende der Saison 1998/99 hatte kaum noch einer an einen möglichen Klassenerhalt der Eintracht aus Frankfurt geglaubt. Drei Siege und durch das entscheidende 5:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern durch Jan-Aage Fjörthoft in der 89. Minute im Waldstadion später straften die Hessen ihren Kritikern Lügen. Mittendrin war damals St. Paulis Co-Trainer Olaf Janßen, der am vorletzten Spieltag auf Schalke den überlebenswichtigen 3:2-Siegtreffer erzielte.

„Davon kann ich unseren Spielern hier natürlich erzählen“, berichtete Olaf Janßen während des Trainingslagers in Sotogrande. „Das wäre niemals möglich gewesen, wenn wir damals aufgegeben hätten. Jetzt sind wir auch vom Kopf her gefordert.“ Seit der 0:1-Niederlage in Würzburg gehört der 50-Jährige zum Trainerteam um Ewald Lienen und arbeitet seitdem gemeinsam und akribisch an lösenden Maßnahmen gegen die aktuelle sportliche Situation.

Seine Entscheidung nach Hamburg zu kommen, lag nicht zuletzt auch an der Harmonie mit Lienen. Sie war sogar eine Grundbedingung. Während des Trainings nehme Janßen dem Chefcoach einige zusätzliche Übungen ab, damit dieser sich mehr auf das Geschehen konzentrieren kann. „Umso mehr sich Ewald auf die Rolle des Beobachters beschränken kann, desto mehr Eindrücke nimmt er auch aus den Trainingseinheiten mit“, erklärte Janßen. Dass die beiden Fußball-Lehrer auf einer Wellenlänge sind, habe für die Entscheidung gesorgt nach Hamburg zu kommen. „Das erste Gespräch mit Ewald war bei ihm zu Hause und ging bis spät in die Nacht – wir waren in unseren Ideen zu Veränderungen auf einer Wellenlänge“, verrät der gebürtige Krefelder.

Im spanischen Sotogrande feilen die Kiezkicker bei angenehmen 13 Grad daran, mit breiter Brust in die Rückrunde zu starten. Es sind viele Kleinigkeiten, an denen die Braun-Weißen in ihren vielen Einheiten und Testspielen arbeiten, um das gemeinsame Ziel Klassenerhalt zu erreichen. Mehr Ballbesitz, geschlossene und aggressive Defensivarbeit und das Ausspielen der Stärken wie die Kopfballstärke bei Standardsituationen. „Wir haben sehr viel analysiert und müssen nun die Veränderungen einfach umsetzen“, sagt Janßen. „Auch das Osnabrück-Spiel hat uns sehr dabei geholfen zu erkennen, was noch nicht läuft. Es kam deswegen genau zum richtigen Zeitpunkt.“

In den zurückliegenden Einheiten standen auch immer wieder Team-Building-Maßnahmen im Vordergrund. „Wir müssen 17 Mal mit klarem Kopf in die Spiele gehen“, fordert der Co-Trainer. „Im Moment sind wir auf einem guten Weg, uns für das erste Spiel gegen Stuttgart zu präparieren. Wenn das gesamte Gebilde funktioniert, dann macht Fußball auch Spaß.“ Und wenn sich dieses Vorhaben durchsetzt, dann wird Janßen 18 Jahre später auch mit dem FC St. Pauli beim finalen Gastspiel gegen VfL Bochum das Happy-End Klassenerhalt feiern dürfen. 17 Schritte sind zu gehen.

 

(ms)

Foto: Witters

 

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