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"Die Position ist mir egal" - Dudziak mit starkem Comeback als Rechtsverteidiger

In der Hinrunde kam Jeremy Dudziak nicht richtig in Tritt. Verletzungen warfen den 21-Jährigen immer wieder zurück. Nach der Winterpause ging es für den gelernten Mittelfeldspieler zwar einen Schritt zurück, auf die Position des Rechtsverteidigers, aber seine Leistungen gingen dafür zwei Schritte nach vorne. Vier Mal stand er zuletzt in der Startelf der Boys in Brown und zeigte dabei starke Leistungen.

„Jeder Fußballer findet es schlimm, von draußen tatenlos zugucken zu müssen. Man will der Mannschaft helfen und leidet am Spielfeldrand mit“, beschreibt Dudziak die für ihn schwere Zeit in der Hinrunde. Hier kam der Linksfuß nur auf sechs Einsätze, drei davon in der Startelf. Nun ist „Jerry“ wieder zu 100 Prozent einsatzbereit – egal wo! Cheftrainer Ewald Lienen hat ihn nicht nur von der linken auf die rechte Spielfeldseite beordert, sondern vertraut vielmehr auf Dudziaks Defensivkünste. Statt dem kreativen Angriffsspiel sind jetzt rustikale Abwehrarbeit und auch mal die Grätsche gefragt. „Die Position ist mir egal - ist jetzt halt nur seitenverkehrt“, nimmt es der ehemalige Dortmunder locker.

Obwohl Dudziak in Hamburg zur Welt kam, steht seine fußballerische Wiege im Ruhrgebiet. In Duisburg aufgewachsen ging es über den Stadtteil-Club Victoria Beeck, über den MSV Duisburg und FC Schalke 04 zu Borussia Dortmund. Seit eineinhalb Jahren spielt Dudziak jetzt bei den Kiezkickern und ist im hohen Norden heimisch geworden, trotzdem kann er sich vorstellen, irgendwann in seine Heimat zurückzukehren. „Ich fühle mich sehr wohl hier. Am häufigsten bin ich in meiner Freizeit auf der Schanze, wo ich gerne in einem kleinen Fischrestaurant essen gehen. Aber natürlich vermisse ich meine Familie und Freunde zuhause“, sagt der Mann mit der Rückennummer acht.

Einen echten Kumpel, wie man im Ruhrpott gerne sagt, hat Dudziak mit Teamkamerad Christopher Avevor gefunden. „Er ist ein lustiger Typ. Wir verstehen uns sehr gut und haben den gleichen Humor. Für mich ist es ganz wichtig, dass wir über die gleichen Witze aber auch über uns selber lachen können. Das passt bei uns ganz gut“, erklärt der neue Rechtsverteidiger mit einem Schmunzeln im Gesicht.

Ernst ist aber die momentane Tabellensituation unseres Kiezclubs. Nur die Tordifferenz trennt die Lienen-Elf von einem direkten Abstiegsplatz. Trotz der brenzligen Situation zweifelt Dudziak nicht am Klassenerhalt: „Wir arbeiten in der Woche hart und halten zusammen. Wenn die Mannschaft, der ganze Verein und die Fans an einem Strang ziehen, dann schaffen wir das auch!“

Siege gegen die direkte Konkurrenz können dafür entscheidend sein. Dudziak erwartet am Montagabend (27.2.) gegen den Karlsruher SC ein knallhartes Spiel, auf das sich in der Woche akribisch vorbereitet wurde. Er fiebert der Partie schon mächtig entgegen: „Flutlicht am Millerntor ist immer etwas Besonderes. Wenn es dunkel ist, die Lichter angehen, die ersten Gesänge ertönen - das ist einfach eine ganz besondere Atmosphäre.“

Der Support am Millerntor hat beim 21-Jährigen einen bleibenden Eindruck hinterlassen: „Egal was passiert, unsere Fans stehen immer hinter uns. So etwas habe ich so vorher nie erlebt. Ich weiß noch ganz genau, wie wir nach einer Niederlage zu Hause unsere Runde gegangen sind und die Fans anfingen ‚You’ll will never walk alone’ zu singen. Da habe ich schon richtig Gänsehaut bekommen.“ Mit der Unterstützung von den Rängen ist sich Dudziak sicher, am Montag mit einem Heimsieg einen weiteren Schritt nach vorne zu machen.

 

(jka)

Foto: Witters

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