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"Man sollte den Salzstreuer im Blick haben" - Kalla über Trainingslager mit dem FCSP

Unsere Kiezkicker bereiten sich vom 12. bis 22. Januar im südspanischen Sotogrande weiter auf die Ende Januar beginnende Rückserie vor. Für Jan-Philipp Kalla, der bereits seit 2003 das braun-weiße Trikot trägt und seit 2007 dem Profikader angehört, ist es nicht das erste Trainingslager mit dem FC St. Pauli - über 20 hat er schon mit dem FCSP absolviert. Kurz vor der Abreise sprachen wir mit unserer Nummer 27 über...

...sein erstes Trainingslager mit dem FCSP:

Das ist schon so lange her, das weiß ich ja fast gar nicht mehr (lacht). Es müsste aber im Sommer 2007 in Schneverdingen unter Stani gewesen sein. An allzu viel kann ich mich gar nicht mehr erinnern, an die Tartanbahn aber schon...

...die anstrengendsten Einheiten:

Da sind wir wieder bei der Tartanbahn in Schneverdingen. Auf der habe ich die vielleicht anstrengendste Einheit überhaupt mitgemacht. Unter Stani mussten wir eine halbe Runde, also 200 Meter, sprinten, und dann an einen Teamkollegen übergeben. Während der dann 200 Meter gesprintet ist, musste man zu seinem Ausgangspunkt zurück - und das nicht gerade langsam. Da ging’s dann wieder von Neuem los. Das waren richtige Schweineläufe. Felix Magath war damals mit dem VfL Wolfsburg auch vor Ort und hat sich diese Übung ganz genau angeschaut. Ich bin mir sicher, die Läufe wird er in sein Programm aufgenommen haben. Eine andere fiese Einheit hatten wir in Middels. In Vierergruppen mussten wir 16 Kilometer innerhalb einer Stunde zurücklegen. Pro Gruppe stand ein Fahrrad zur Verfügung. Den schwächsten Läufer haben wir auf’s Fahrrad gesetzt und der hat dann einen Läufer nach dem anderen nach vorne gefahren. Das war schon hart, aber wird sind in der Zeit geblieben. Wenn dann noch die verletzten Spieler im Kleinbus an einem vorbeifahren, winken und lachen, wird’s nicht angenehmer.

...Aktivitäten außerhalb des Platzes:

In Österreich waren wir zuletzt raften, das war eine willkommene Abwechslung. Im Neoprenanzug ins kalte Wasser zu springen, hat Überwindung gekostet, aber Laune gemacht. Alle hatten Spaß dabei und keiner ist uns dabei verloren gegangen. Auch wenn der Fokus im Trainingslager ganz klar auf dem Platz liegt, sind solche Sachen zwischendurch ganz nett und auch wichtig für die Stimmung.

...seine Zimmerpartner:

Früher habe ich mir mit Marcel Eger, Arvid Schenk, Rouwen Hennings oder auch Philipp Heerwagen das Zimmer geteilt. Als wir unter André Schubert in Bad Lippspringe waren, hatte ich mich schon über mein Einzelzimmer gefreut. Dann kam mit Robin Himmelmann ein Probespieler dazu. Er wurde mir zugeteilt und ich war mein Einzelzimmer los. Seitdem sind Robin und ich unzertrennlich.

Seit Sommer 2012 teilen sich Keeper Robin Himmelmann und Defensiv-Allrounder Jan-Philipp Kalla ein Zimmer.

Seit Sommer 2012 teilen sich Keeper Robin Himmelmann und Defensiv-Allrounder Jan-Philipp Kalla ein Zimmer.

...die Wichtigkeit des Drumherums:

Wenn das Hotel und das Essen super sind, kann man die Anstrengungen viel besser wegstecken. Wenn die Bedingungen nicht gut sind, rennen nach kurzer Zeit viele Spieler mit schlechter Laune rum und die Gesamtstimmung geht in den Keller. Das gilt es natürlich zu vermeiden und da ist jeder Spieler gefragt.

...Späße mit den Teamkollegen oder dem Funktionsteam:

Es gibt einige Spieler, die für Späße zuständig sind, und andere, die darunter leiden werden. Das ist in jedem Trainingslager so. So sollte man als Spieler immer den Salzstreuer im Blick haben. Auf seine Trinkflasche sollte man auch aufpassen, denn da war nicht selten schon mal Meerwasser drin. Türen wurden schon mit Tape zugeklebt oder mit Kisten vollgestellt. Beim Trainerteam muss man aufpassen, das könnte sich ein paar Stunden später auf dem Trainingsplatz rächen.

...besondere Mitbringsel für die Zeit abseits des Rasens:

Ich packe meinen Koffer und nehme mit... Ein Kartenspiel. Mehr ist es dieses Mal aber auch nicht. Kartenspiele gehen immer, das kann man von Bett zu Bett spielen. Im letzten Wintertrainingslager gab’s eine legendäre Uno-Runde, nach der sich Verlierer Dennis Rosin die Rückennummer von Gewinner Brian Koglin in die Haare rasieren lassen musste. Robin und ich hatten auch schon eine Dartschreibe dabei.

...das anstehende Trainingslager in Sotogrande:

Wie viele andere Mannschaften reisen auch wir in diesem Jahr nach Spanien und nicht in die Türkei. Ich freue mich drauf, es ist mal wieder was anderes. Wenn ich mich richtig informiert habe, gibt’s von unserem Hotel aus keinen Meerblick, aber das kann ich gut verkraften. Wir trainieren wohl auf Poloplätzen. Da bin ich natürlich gespannt, ob uns 25 bis 30 Pferde zur Verfügung gestellt werden. Das wäre sicherlich sehenswert und was für die Flimmerkiste (lacht).

 

(hb)

Fotos: Witters

 

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