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„Niemals aufgeben“ – Marc Hornschuh blickt zurück

Egal auf welcher Position, Marc Hornschuh hat sich immer reingeworfen. Mit allem was er hatte. In 22 Einsätzen stellte sich der Verteidiger voll in den Dienst der Mannschaft, hielt seine Kochen hin und trug erfolgreich zum Klassenerhalt bei. Was hat der 26-Jährige aus der nervenaufreibenden Saison 2016/17 mitgenommen? Wir haben uns mit ihm unterhalten.  

Fast hätte es für Marc Hornschuh am 32. Spieltag eine Saison-Premiere gegeben. Nach einer Freistoß-Flanke in der 8. Minute stieg der Kiezkicker am höchsten und nickte unwiderstehlich zum 1:0 für die Elf von Ewald Lienen gegen den 1. FC Kaiserslautern ein. Doch als der gesamte braun-weiße Tross schon kollektiv durchdrehte, hob der Schiedsrichter-Assistent an der Außenlinie die Fahne. Abseits. Das Ende des Lieds ist bekannt und daher wurmt Marc diese Szene in der Nachbetrachtung der Saison schon gar nicht mehr: „Dass der Treffer nicht gezählt hat, hat mich mit dem Schlusspfiff überhaupt nicht mehr interessiert. Daran habe ich gar nicht gedacht. Es war mir völlig egal.“

Weitaus wichtiger war natürlich die Tatsache, dass die Lienen-Elf den entscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt getan hatte. Für Marc Hornschuh ein besonders emotionaler Moment. „Nach dem klar war, dass wir es zu fast einhundert Prozent gepackt hatten, standen mir die Tränen im Auge und ich hatte Gänsehaut. Es war die pure Erleichterung“, erinnerte sich der 26-Jährige an die emotionalsten Sekunden der zurückliegenden Saison. Klar auch, dass dabei an die Rückrunde keine Gedanken verschwendet wurde. „Die schlechten Ergebnisse aus der Rückrunde hatte ich zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht im Kopf“, gab „Horni“ im Gespräch preis.

Doch so ganz vergessen kann die schwache Hinrunde natürlich nicht. „Wir sind nicht gut in die Saison gekommen, haben auch die knappen Spiele verloren und so wurde es von Partie zu Partie dramatischer“, blickte Hornschuh auf den ernüchternden Start in die Saison zurück. Doch irgendwann sei für ihn und das Team der Punkt gekommen, an dem sich jeder hinterfragt habe, führte er weiter aus. Hier habe das gesamte Team gemerkt, dass es losgehen müsse.

In der Hinrunde hingefallen, in Rückrunde aufgestande - der FC St. Pauli

Zusammen mit der Mannschaft wieder aufgestanden - Marc Hornschuh

Eine wesentliche Veränderung sei für die Nummer 16 drei Spieltage vor der Winterpause eingetreten. „Die Partien waren einfach besser. Auch wenn wir dann gegen den VfB Stuttgart einen kleinen Rückschlag erhalten hatten, waren wir auf dem richtigen Weg. Das hat sich dann gegen Eintracht Braunschweig endgültig gezeigt. Nach der Partie hatten wir mehr Energie und mehr Selbstvertrauen“, erklärte Hornschuh. Doch wie kam es dazu? Hier hat Marc eine einfache Antwort: „Auch als es schlecht lief, hat sich die Mannschaft nicht angeschnauzt oder die Schuld beim jeweils anderen gesucht. Wir waren auch in den schlechten Zeiten ein Team. Das hat uns immens geholfen. Wir sind da alle zusammen durchgegangen.“

Was bleibt, wenn nach 34. Spieltagen ein Strich gezogen wird? „Niemals aufgeben! Das kann man für die Mannschaft und auch für mich persönlich so sehen. Alle hatten uns abgeschrieben und kaum jemand hat an uns geglaubt“, erläuterte Horni das, was er aus der „lehrreichen Saison“ mitnehmen werde. Doch bevor er seine Schlüsse und Lehren in die neue Spielzeit mitnahm, ging es für ihn erstmal in die Sonne, genauer gesagt in die USA: „Ich bin die letzten Male immer in Kalifornien gewesen, weil ich dort auch ein paar Freunde habe und das werde ich auch dieses Mal so machen.“ Ehrgeizig und gewissenhaft, wie Marc Hornschuh nunmal ist, wird es auch dort nicht nur Strandurlaub geben: „Vor Ort werde ich mich mit einem Fitnesstrainer auf die Vorbereitung vorbereiten. Ehrlich gesagt bin ich dann auch wohl jemand, der gerne etwas mehr macht.“

 

(lf)

Fotos: Witters

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