"Fußball ist mein Talent, meine Leidenschaft, mein Leben"
Mittwoch, 12. August 2020, 09:30 Uhr
Seit nunmehr zehn Tagen bereiten sich unsere Kiezkicker auf die neue Saison vor, seit gut einer Woche ist auch der vom SV Wehen Wiesbaden fest verpflichtete Maximilian Dittgen dabei. In einer Videokonferenz stellte sich der Mittelfeldspieler am Dienstagnachmittag (11.8.) den Fragen der Medienvertreter*innen und sprach dabei über...
…die ersten Tage beim FC St. Pauli: "Der Alltag ist aktuell vom Training geprägt, so wie es in einer Vorbereitung nun mal läuft. Ich bin gut von der Mannschaft aufgenommen worden und habe generell wenig Anschlussschwierigkeiten. Ich fühle mich wohl, alles ist top. Ich bin im Hotel untergebracht und noch auf Wohnungssuche."
…den von Trainer Timo Schultz verpassten Spitznamen 'Rakete': "So wurde ich bislang noch von keinem Mitspieler genannt. Ich kann damit aber gut leben, denn es gibt schlimmere Spitznamen."
…seine Spielweise: "Die lebt von meiner Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit. Ich muss Ruhephasen im Spiel nutzen und meine Kraft kontrollierter einsetzen. Körperlich war ich schon immer ganz gut dabei. Im letzten Dreiviertel-Jahr habe ich aber noch mal etwas draufgelegt, weil ich mich an die zweite Liga angepasst habe. Gerade bei der Spielweise, die wir mit Wiesbaden gespielt haben. Da war Körperlichkeit extrem wichtig. Vieles ist auch Kopfsache: Wenn man denkt, man kann nicht mehr, kann man immer noch was nachlegen."
…die Qualität der Mannschaft: "Wenn man auf den Trainingsplatz geht, merkt man sofort, dass viel Qualität in der Mannschaft steckt. Ich war überrascht, welch gute Spieler wir in unserem Team haben. Wenn du so viele gute Spieler hast, macht es auch viel Spaß, Fußball zu spielen. Auch die jungen Spieler sind richtig gut. Das stimmt mich sehr positiv für die anstehende Runde."
…die jungen Co-Trainer, die nicht viel älter sind als er: "Ich achte nicht auf das Alter, sondern nur auf Qualität. Wenn die stimmt, kann ein Co-Trainer auch zwei Jahre jünger sein als ich. Wenn er mir weiterhilft, mir die Tipps und Infos gibt, aus denen ich als Spieler Profit schlagen kann, dann ist das Alter egal. Die beiden sind sehr engagiert und fokussiert bei der Sache. Es macht sehr viel Spaß, mit ihnen zu arbeiten."
…mögliche Rituale vor den Spielen: "Jeder Spieler hat gewisse Rituale. Bei mir wechselt die Musik. Je nachdem, was gerade aktuell ist und was mich pusht. Generell bin ich vor dem Spiel immer sehr fokussiert, spreche in der Kabine nicht viel und versuche, mich auf meinen Körper zu konzentrieren. Sobald der Anpfiff ertönt, lässt man alles raus und gibt alles auf dem Platz."
…seine Ziele für die anstehende Saison: "Persönlich will ich so viele Spiele wie möglich absolvieren, so viele Minuten wie möglich auf dem Platz stehen und der Mannschaft mit meinen Qualitäten weiterhelfen. Ich will Spaß am Spiel haben und den Fans zeigen, was in mir steckt. Das Hauptziel ist aber, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen, denn das macht am meisten Spaß."
…seine Lieblingsposition: "Ich spiele am liebsten auf den beiden Flügeln – egal ob links oder rechts. In den vergangenen Jahren habe ich überwiegend links gespielt. Ich kann aber auch rechts spielen, um nach innen zu ziehen und den Abschluss zu suchen. Eine Flanke mit rechts stellt mittlerweile auch kein Problem mehr dar."
…Flügelspieler Ryo Miyaichi: "Als wir mit Wiesbaden am Millerntor gespielt haben, war er mein Gegenspieler, weil ich links in der Fünferkette gespielt habe. Er ist ein sehr schneller und technisch versierter Spieler. Ryo ist nur schwer zu verteidigen, was gut für uns ist. Wir könnten uns ganz gut ergänzen. Wenn einer von uns auf seiner Seite durchbricht, kann sich der andere mit seiner Schnelligkeit für eine Hereingabe in Position bringen."
…die Frage, ob die Wohnungssuche in Hamburg oder die Vorbereitung unter Timo Schultz härter ist: "Eine schwierige Frage (lacht). Das Training ist schon sehr intensiv und anstrengend, die Wohnungssuche gestaltet sich aber auch nicht leicht. Es müssen einfach einige Parameter bei der Wohnung passen."
…die aktuelle Trennung von der Familie: "Die fällt mir schon schwer. So lange war ich noch nicht ohne meine Familie, seitdem meine Tochter geboren wurde. Ich vermisse sie, meine Frau und meine Hunde wirklich sehr. Es ist jetzt eine anstrengende und harte Zeit, aber die vergeht. Sobald wir eine Bleibe haben, sind wir wieder zusammen und dann ist alles gut. Ich hoffe natürlich, dass sie so schnell wie möglich nach Hamburg kommen. Spätestens nach dem Trainingslager wäre wünschenswert, um in meine gewohnten Abläufe zu kommen und meine Frau entlasten zu können."
…seine Hobbies und Talente: "Fußball ist mein Talent, meine Leidenschaft, mein Leben. Meine Familie steht abseits des Fußballs an erster Stelle. Ich habe zwei Hunde, mit denen ich sehr viel Zeit verbringe. Ich schaue gerne mal eine Serie und habe auch mal den Controller in der Hand, aber das Familienleben steht im Vordergrund und lässt dafür meist nicht viel Zeit."
(hb)
Fotos: Witters