"Ich habe die positive Stimmung gespürt und hatte einfach ein richtig gutes Gefühl"
Dienstag, 01. September 2020, 11:00 Uhr
Am späten Sonntagabend (30.8.) reiste Neuzugang Simon Makienok nach Herzlake und lernte erstmals seine neuen Teamkollegen kennen. Am Montag (31.8.) absolvierte der 2,01 Meter große Angreifer dann auch seine ersten Einheiten mit dem Team. Zwischen den beiden Einheiten nahm sich Makienok viel Zeit für die Fragen der mitgereisten Medienvertreter*innen und sprach dabei über...
…seine ersten Eindrücke: "Nach meiner Ankunft am Sonntagabend konnte ich alle Spieler kurz schon mal kennenlernen. Ich war keine zehn Minuten da und hatte allen gerade 'Hallo' gesagt, da musste ich wie alle neuen Spieler auch direkt singen. Das ging schnell und ich bin froh, dass ich das direkt hinter mich bringen konnte (lacht). Am Montag habe ich die Jungs bei der ersten Einheit dann auch auf dem Rasen kennengerlernt. Der erste Eindruck von der Mannschaft und vom gesamten Team ist sehr gut."
…Cheftrainer Timo Schultz: "Mit ihm hatte ich vorab schon gesprochen. Er war ein Grund, warum ich zum FC St. Pauli gekommen bin. Ich habe die positive Stimmung gespürt und hatte einfach ein richtig gutes Gefühl."
…den zeitlichen Ablauf und die Entscheidung für den Wechsel: "Der Kontakt bestand seit etwas mehr als einer Woche und dann ging alles sehr schnell. Für mich war es keine schwierige Entscheidung, zum FC St. Pauli zu wechseln. Ich freue mich, dass alles so schnell geklappt hat. Die Geschichte des Vereins habe ich immer verfolgt. Wichtige Werte des Vereins wie Toleranz, Gleichheit und Respekt teile ich und stehe dafür ein."
…die neuen Teamkollegen: "Ich kenne keinen der Jungs persönlich. Im Vorjahr war ich gesperrt, als wir mit Dresden gegen St. Pauli gespielt haben."
…die Erwartungen und Ziele für die neuen Saison: "Das ist für mich noch schwer zu sagen, weil ich gerade erst neu dabei bin. Klar ist aber, dass wir eine bessere Saison spielen wollen als im letzten Jahr. Was Tore angeht, habe ich mir kein Ziel gesetzt. Für mich geht es erst einmal darum, alle kennenzulernen und so fit wie möglich zu werden. Alles Weitere wird man dann sehen."
…seine eigene Spielweise: "Ich sehe mich als starken Zielspieler auf der 9, der seine physische Stärke und Präsenz auf dem Rasen einbringt. Ich will Bälle festmachen und dem Team in der Offensive helfen, im Strafraum präsent zu sein. Dafür will ich meine Stärke und meine Größe einbringen."
…seinen Charakter abseits des Rasens: "Ich bin niemand, der mit Worten überzeugen will, sondern mit Leistungen auf dem Rasen, und nicht jemand, der ständig Witze macht. Ich verstehe mich aber mit allen gut, mit mir kann man immer sprechen. Die Erfahrung, die ich gesammelt habe, will ich vor allem den jungen Spielern weitergeben – sowohl auf dem Rasen als auch in der Kabine."
…den Vergleich zu Henk Veerman: "Ich kenne Henk schon länger, als er in Heerenveen gespielt hat, war ich bei Utrecht. Auch wenn wir uns in der Größe und im Körperbau sehr ähneln, denke ich nicht, dass wir ähnliche Spielertypen sind. Jeder von uns hat seinen eigenen Spielstil und eigene Qualitäten."
…die vielen Tattoos, die seinen Körper zieren: "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie viele es sind (lacht). Einige haben eine persönliche Bedeutung, andere aber auch nicht. Ich habe auch einen Totenkopf, weil mir der Look einfach gefallen hat. Das passt jetzt ganz gut zum FC St. Pauli."
…Vorbilder: "Als ich jung war, war es David Beckham. Als ich älter geworden bin, gab es die nicht mehr. Ich habe immer geschaut, was die besten Stürmer der Welt machen."
…die vielen Vereine, die in seiner Vita stehen: "Ich habe Dänemark in Richtung Palermo verlassen und da war es etwas chaotisch. Kaum hatte einen Vierjahresvertrag unterschrieben, kam ein neuer Trainer, der anders spielen wollte und mich nicht gebrauchen konnte. Das war schwierig und so bin ich für zwei Leihen bei zwei Clubs nach England. Ich wollte dann aber kein Leihspieler mehr sein, sondern einen festen Platz finden und bin nach Utrecht gewechselt. Da habe ich mich leider nach nur einem Monat am Knie verletzt, damit hatte ich mehr als ein Jahr zu kämpfen. Als ich wieder fit war, habe ich aber nicht die erhofften Einsatzzeiten bekommen und bin deshalb für ein halbes Jahr nach Dresden gewechselt. Da habe ich gemerkt, dass die 2. Bundesliga sehr gut zu mir passt."
…Hamburg und Kopenhagen: "Noch konnte ich Hamburg nicht wirklich kennenlernen, ich habe aber gehört, dass beide Städte sehr ähnlich sind. Ich werde mich mit meiner Freundin sicherlich schnell einleben."
…seine Corona-Infektion im Mai: "Das war schon ungewöhnlich, an dem Virus infiziert zu sein, von dem die ganze Welt spricht. Mir ging’s aber gut, ich habe mich nicht krank gefühlt."
…seine Deutschkenntnisse: "Ich verstehe viel, auch weil ich in den Niederlanden gespielt habe und etwas Niederländisch verstehe, was sich für mich sehr der deutschen Sprache ähnelt. Ich habe noch vor Corona mit dem Deutsch-Unterricht begonnen, der konnte dann aber nicht fortgesetzt werden. Damit werde ich hier dann erneut starten."
(hb)
Fotos: Witters