Janßen: "Der Sieger kann gestärkt aus dem Spiel hervorgehen"
Donnerstag, 17. August 2017, 14:00 Uhr
Unsere Kiezkicker sind am Freitagabend (18.8., 18:30 Uhr) bei Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 gefordert. Vor der Partie bei den Lilien stellte sich Cheftrainer Olaf Janßen den Fragen der Hamburger Pressevertreter. Themen waren die Frische seiner Elf, der Einsatz von Lasse Sobiech und natürlich der kommende Gegner.
„Wir haben das Spiel von Montag körperlich gut weggesteckt. Die Jungs haben im Training einen frischen Eindruck gemacht. Das ist wichtig, weil der Gegner mehr Zeit hatte zu regenerieren. Aber ich glaube, das können wir gut auffangen“, erklärte Olaf Janßen am Tag vor dem Spiel bei den Lilien. Ansonsten habe sich seine Mannschaft kräftig geschüttelt, das Spiel in Paderborn analysiert und sich ab Dienstag nur noch mit Darmstadt beschäftigt.
Allerdings haben sich die Kiezkicker nach dem frühen Aus im DFB-Pokal selbst hart in die Kritik genommen – für Janßen sogar einen Tick zu hart: „Grundsätzlich ist das eine gute Einstellung, wenn man von sich mehr erwartet. Aber die Frage ist ja, wie man mit kritischen Situationen umgeht. Zerbricht man daran oder geht man gestärkt daraus hervor? Und da glaube ich, dass meine Spieler ein Stück weit zu sehr unzufrieden waren.“
Natürlich wolle Janßen nicht die Grundstimmung, mit seiner Leistung selbstkritisch umzugehen, verändern: „Aber das muss alles in einem gesunden Rahmen passieren, damit man auch den Kopf frei hat, um das nächste Projekt mit Freude und Überzeugung anzugehen.“ Genau das sei ein Punkt, „den wir am Freitag gegen Darmstadt brauchen werden“, fügte der Coach hinzu. Janßen ist sich sicher: „Das Spiel wird für beide Mannschaften ein Spiel, bei dem der Sieger gestärkt hervorgehen kann“.
Apropos Darmstadt. Der Gegner der Braun-Weißen hatte zu Saisonbeginn nach seinem Bundesliga-Abstieg die meisten Neuzugänge und Abgänge zu verzeichnen. Demzufolge könne man sich laut Janßen nicht allzu viel aus den bisherigen Saisonspielen ableiten. „Jeder kann sich vorstellen, dass die Mannschaft bei so vielen Wechseln noch nicht so eingespielt sein kann. Das wird aber von Woche zu Woche besser, die Spieler lernen sich besser kennen.“ Nichtsdestotrotz verfüge Darmstadt über große individuelle Qualität. „Aytac Sulu ist bekanntermaßen ein extrem starker Innenverteidiger, Hamit Altintop im Mittelfeld ein international erfahrener Spieler. Und vorne haben sie mit Kevin Großkreutz und Artur Sobiech ebenfalls starke Akteure.“
Hinsichtlich seiner Offensivreihe hat der FCSP-Cheftrainer zuletzt eine positive Entwicklung erkennen können – auch wenn Aziz Bouhaddouz und Sami Allagui in den beiden Ligaspielen noch nicht das Weg zum Tor gefunden haben. „Ich bin mir sicher, dass die beiden noch das eine oder andere Tor machen. Es wäre auch schlimm, wenn der Sturm nur aus zwei Spielern bestehen würde. Hier ist die ganze Offensivabteilung gefragt. Ich habe immer eingefordert, dass auch andere Spieler torgefährlich werden müssen“, erklärte der 50-Jährige und ergänzte: „Ich finde, dass wir in den letzten Spielen gesehen haben, dass die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt ist. Dadurch konnte sich der Gegner nicht auf einen einstellen.“
Personell gesehen steht ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Abwehrchef Lasse Sobiech. Der 26-Jährige hatte sich gegen Paderborn eine Platzwunde am Kopf zugezogen, die genäht werden musste. „Ob Lasse dabei ist oder nicht, entscheiden wir abschließend heute. Fakt ist: Bei besonders schwerwiegenden Kopfverletzungen möchte ich von allen Seiten hören, dass bei einem Einsatz des Spielers null Risiko besteht. Die Gesundheit des Spielers ist das wichtigste Gut. Von daher warten wir ab, was die Ärzte sagen und wie er sich selber fühlt, erst dann werden wir eine Entscheidung treffen.“
(ak)
Fotos: Witters