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Vorfreude auf die Lange Nacht der Museen

Die ganze Hamburger Museumswelt zu Gast am Millerntor? Zumindest symbolisch war das am gestrigen Dienstag (17.4.) der Fall, denn die offizielle Pressekonferenz zur Langen Nacht der Museen 2018 (Sonnabend, 21.4., ab 18 Uhr) fand diesmal im FC St. Pauli-Museum in der Gegengerade statt – und gab vielversprechende Einblicke in ein abwechslungsreiches Programm der Superlative.

59 Museen. 870 Veranstaltungen. Kostenloser Bus-Shuttle-Service und HVV-Nutzung die ganze Nacht: Für die 17 Euro (ermäßigt: 12 Euro), die ein Ticket der Langen Nacht der Museen Hamburg in diesem Jahr kostet, wird eine Menge geboten – zumal das Ticket auch am folgenden Sonntag (22.4.) noch zum Eintritt in die beteiligten Museen berechtigt.

Vera Neukirchen, Leiterin des Museumsdiensts Hamburg

Vera Neukirchen, Leiterin des Museumsdiensts Hamburg

In fast zwei Jahrzehnten hat sich die Lange Nacht zu einer echten Hamburger Institution entwickelt. „Die ‚Mutter aller Langen Nächte’ wird 2018 volljährig!“, so Vera Neukirchen (Foto), Leiterin des Museumsdiensts Hamburg, angesichts der 18. Ausgabe: „Wir freuen uns, dass die Kinder der ersten Jahre auch als Erwachsene begeistert diese funkelnde, lebensfrohe Veranstaltung besuchen.“ Mit ihrer großen Programm-, Musik- und Sprachenvielfalt (einschließlich kulinarischer Leckerbissen in vielen Museen) sei die „LNDMHH“ im wahrsten Sinne des Wortes „Eine Nacht für alle!“

Und zwar auch für Anhänger des „Magischen FC“ – das hatten Ex-Stadionsprecher Rainer Wulff und 1910 e.V.-Vorstandsmitglied Christoph Nagel zuvor deutlich gemacht. Während Rainer Wulff, über 30 Jahre lang DIE Stimme vom Millerntor, mit seiner satirischen Kurzgeschichte „Vom Heiligengeistfeld zum Vatikan“ für Schmunzeln, Lachen und ein gelungenes Intro sorgte, erinnerte Christoph Nagel am Beispiel des Original-Oddsetpokals von 2005 daran, dass aus scheinbar wertlosen Dingen große Wunder entstehen können – hier die „Bokal“-Serie im DFB-Pokal von 2005, deren Einnahmen die Rekonstruktion des Millerntor-Stadions ermöglichten und die ohne den Gewinn dieses „Plastikpokals“ durch den damaligen Drittligisten FC St. Pauli niemals möglich gewesen wäre. „Für den FC St. Pauli ist dieser Oddsetpokal mindestens so wertvoll wie eine Champions-League-Trophäe für die Bayern“, so Nagel. „Und das ist nur eine der spannenden Geschichten, die wir im FC St. Pauli-Museum erzählen wollen. Es gibt Tausende!“

1910 e.V.-Vorstand Christoph Nagel mit dem Original-Oddset-Pokal von 2005

1910 e.V.-Vorstand Christoph Nagel mit dem Original-Oddset-Pokal von 2005

Im FC St. Pauli-Museum und in den Fanräumen direkt nebenan wird es neben der aktuellen Ausstellung „FC St. Pauli visuell“ vielseitige Programmhöhepunkte zu sehen geben. Allein im Foyer könnten BesucherInnen die ganze Nacht verbringen: Spannende Vorträge über die „Urschriften des FC St. Pauli“ und historische Forschung auf den Spuren des FCSP im Nationalsozialismus, unterhaltsame Performances, dazu kühle Drinks und leckere Currywurst (auch ohne Fleisch) aus der beliebten 1910-Weinbar. Im „1910-Weinbar-Talk“ gibt es ein Wiedersehen mit dem Weinbar-Gründer und Ex-Fanbeauftragten Heiko Schlesselmann (heute Theater Das Schiff). Zum Abschluss steht ab 24 Uhr kein Geringerer als DJ DSL aus Wien (u.a. Golden Pudel Club) an den Decks und garantiert ein hochwertiges Musikprogramm mit „Open End“.

Nebenan in den Fanräumen bieten die Aktiven von 1910 e.V. von 18:30 bis kurz vor Mitternacht braun-weißes Kino mit den Doku-Klassikern „Manche hatten Krokodile“ (über den Heimatstadtteil des FC St. Pauli), „Rausgehen – Warmmachen – Weghauen“ und „Das ganze Stadion“. In der eigens eingerichteten „3D-Lounge“ in der Museumsfläche wiederum können die „LNDMHH“-Gäste des FC St. Pauli-Museums mit der neuesten „Gear VR“-Technologie von Samsung in den Cyberspace eintauchen und vergangene Ausstellungen wie „Fußball in Trümmern“ oder „Glaube, Liebe, Hoffnung“ als faszinierend detaillierten, interaktiven 3D-Scan des Hamburger Startups Rundblick 3D erleben. Fazit: unbedingt ausprobieren!

Prof. Dr. Barbara Plankensteiner, Direktorin des Museums für Völkerkunde Hamburg, vor einem Foto ihres 1912 eingeweihten Museumsbaus

Prof. Dr. Barbara Plankensteiner, Direktorin des Museums für Völkerkunde Hamburg, vor einem Foto ihres 1912 eingeweihten Museumsbaus

Die Bandbreite der Langen Nacht wurde auch durch den Vortrag von Prof. Dr. Barbara Plankensteiner, Direktorin des Museums für Völkerkunde Hamburg, unterstrichen. Die Afrika-Spezialistin und international vernetzte Museumsmanagerin, zuletzt Kuratorin der Yale University Art Gallery / USA und davor am Wiener Weltmuseum tätig, gab einen kleinen Einblick in ihr traditionsreiches Haus an der Rothenbaumchaussee.

Mit rund 50 Programmpunkten hält das Völkerkunde-Museum den diesjährigen „Veranstaltungs-Rekord“ der Langen Nacht – ein Umstand, der mit der vielfältigen Sammlung zusammenhängt, die Exponaten aus der ganzen Welt umfasst. „Unsere immer enger werdende Welt hat nur dann eine Chance, wenn Menschen und Kulturen einander verstehen“, so die Website des Völkerkunde-Museums: „Über das Sammeln und Bewahren hinaus möchten wir daher mehr sein als bloß ein Museum mit Ausstellungsstücken.“

Ein Ziel, das das weit über 100 Jahre alte Traditionsmuseum mit dem Newcomer vom Millerntor gemeinsam hat – wenn auch die Wege zu diesem Ziel naturgemäß anders sind. Diese Wege wiederum und die Lust an neuen Entdeckungen prägen das Motto der diesjährigen LNDMHH, an das Jennifer Wieckhorst vom Hauptsponsor British American Tobacco (B.A.T.) abschließend erinnerte: „Forschen Sie sich durch die Nacht. Viel Spaß dabei!“

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Tickets für die Lange Nacht der Museen gibt es im Kartencenter des FC St. Pauli (Südtribüne Millerntor-Stadion), online unter www.langenachtdermuseen-hamburg.de und an den bekannten Theater- und Konzertkassen. Mehr über das FC St. Pauli-Museum auf: www.fcstpauli-museum.de

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(MvH)

Fotos: 1910 e.V.

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