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"Jeden Tag ist Feuer drin, jeder will in der Startelf stehen"

Nach mehr als zwei Monaten Pause rollt der Ball an diesem Wochenende wieder in der 1. und 2. Bundesliga. Unsere Kiezkicker setzen die Mitte März wegen der Corona-Pandemie unterbrochene Saison mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg fort. Mittelfeldspieler Waldemar Sobota freut sich auf den Neustart und hofft, dass die Kiezkicker trotz der besonderen Rahmenbedingungen eine gute Leistung abliefern und die ersten drei Punkte einfahren können.

"Das sollte ich noch wissen", erklärte Waldemar Sobota zunächst auf unsere Wissensfragen, mit wie vielen Zählern die Kiezkicker auf welchem Platz rangieren, wie das letzte Pflichtspiel ausgegangen ist und wer das letzte Tor erzielt hat. "Wir haben 30 Punkte und müssten Elfter sein. In Sandhausen haben wir 2:2 gespielt und Dimi hat unser letztes Tor erzielt", wusste Sobota mit gutem Erinnerungsvermögen zu berichten. Das letzte Pflichtspiel unserer Kiezkicker, es liegt aufgrund der Corona-Pandemie inzwischen fast neun Wochen zurück. "Eine solch lange Pause haben wir sonst ja immer nur zwischen dem letzten Spiel einer Saison und dem ersten Spiel der neuen Saison", erklärte unsere Nummer 28.

Und so ist die Freude, dass es am Sonntag (17.5.) gegen den 1. FC Nürnberg wieder losgeht, groß. "Jeder bei uns freut sich, dass es wieder auf den Platz geht und wir wieder spielen können", so Sobota, der mit seinen Teamkollegen nach einigen Wochen mit individuellem Training und weiteren Wochen im Kleingruppentraining seit vergangenem Donnerstag (7.5.) wieder gemeinsam auf dem Rasen steht. "Seitdem schauen wir von Tag zu Tag und da konnte ich sehen, dass sich die Qualität mit jedem Training erhöht hat und wir immer besser drauf sind. Bis zum Spiel am Sonntag wollen wir in den weiteren Einheiten daran anknüpfen, um mit einem guten Gefühl ins Spiel zu gehen und eine gute Leistung abrufen zu können", erklärte der 32-Jährige.

Mit Blick auf Gegner Nürnberg konnte Sobota nur schwer eine Einschätzung zu dessen Leistungsstärke abgeben – nach über zwei Monaten Pause nicht verwunderlich. "Es ist wie ein Neustart, dennoch müssen wir wissen, wie und in welcher Formation Nürnberg die letzten Spiele bestritten hat. Am Ende konzentrieren wir uns vor allem auf uns. Wir müssen und werden uns so gut wie möglich auf das Spiel vorbereiten", so der offensive Mittelfeldspieler, der hofft, dass das Team die kommenden Einheiten dafür nutzen kann, um "die gewohnten Abläufe und Laufwege noch mehr reinzubekommen".

Seit vergangenem Donnerstag (7.5.) trainieren Waldemar Sobota (2.v.li.) und unsere Kiezkicker wieder gemeinsam.

Seit vergangenem Donnerstag (7.5.) trainieren Waldemar Sobota (2.v.li.) und unsere Kiezkicker wieder gemeinsam.

Während die Kiezkicker wie vor der Pause wieder gemeinsam trainieren können, werden sie am Millerntor ohne den Support ihrer Fans gegen Nürnberg antreten. "Das ist für uns alle und auch für mich eine komplett neue Situation. Die Rahmenbedingungen sind außergewöhnlich. Ich spiele ja schon ein paar Jahre Fußball, habe etwas Vergleichbares aber noch nicht erlebt", gestand Sobota, für den es das erste Pflichtspiel in seiner Karriere ohne Fans sein wird. Spiele ohne Fans wünscht sich keiner und so hofft er, bald schon Spiele mit Fans bestreiten zu können. "Unsere Fans pushen uns immer nach vorne und sind ein wichtiger Rückhalt. Wir müssen die neue Situation aber annehmen und auch ohne sie eine richtig gute Leistung gegen Nürnberg abliefern", betont der Pole.

Wie aber wird sich das für Sobota anfühlen, wenn es am Sonntag erstmals im leeren Millerntor-Stadion um drei Punkte gehen wird? "Es wird zu Beginn ganz sicher noch sehr gewöhnungsbedürftig für mich und uns alle sein. Es wird wichtig sein, dass wir so schnell wie möglich voll da sind und trotz der fehlenden Fans und der nicht vorhandenen Stimmung eine top Leistung abrufen werden", so der Mittelfeldspieler, der hinzufügt: "Der Kopf wird eine wichtige Rolle spielen. Wir müssen das Beste aus der Situation machen. Ich nehme diese so an, wie sie ist. Wahrscheinlich wird man nicht alles ausblenden können, aber wenn die Partie beginnt, werde ich die außergewöhnlichen Umstände so gut wie möglich ausblenden und mich voll und ganz auf mein Spiel konzentrieren."

Im leeren Millerntor-Stadion hat Sobota schon häufiger trainiert, gegen Nürnberg wird es für ihn dann das erste Pflichtspiel ohne Fans sein.

Im leeren Millerntor-Stadion hat Sobota schon häufiger trainiert, gegen Nürnberg wird es für ihn dann das erste Pflichtspiel ohne Fans sein.

Und eben dieses Spiel wird wie gewohnt 90 Minuten dauern. Fühlt sich Sobota am Sonntag nach dann etwas mehr als einer Woche im Mannschaftstraining körperlich denn schon bereit für eben diese 90 Minuten? "Ob ich am Sonntag direkt das ganze Spiel über rauf und runter rennen kann, kann ich noch nicht sagen", so der Mittelfeldspieler, der mit Blick auf die zurückliegenden Einheiten betont: "Ich fühle mich aber gut." Sicherlich werde es laut Sobota Momente geben, in denen die Luft noch fehlen wird. Und so will er versuchen, während des Spiels so "sinnvoll und clever" wie möglich mit den Kräften hauszuhalten, um eine möglichst gute Leistung abrufen zu können.

Nicht nur Sobota will gegen Nürnberg auflaufen und alles für drei Punkte geben, sondern alle Kiezkicker. Der Kampf um die begehrten elf Plätze in der Startelf ist groß. "Jeden Tag ist Feuer drin, jeder will in der Startelf stehen. Einige verletzte Spieler konnten während der Pause zurückkehren, in der Hinsicht hatte die Pause etwas Positives. Wir werden in den kommenden Wochen sicherlich auch alle Spieler brauchen", erklärte Sobota, der erst einmal aber nur das Spiel gegen den FCN im Kopf hat. "Wenn’s am Sonntag losgeht, wollen wir auf den Punkt da sein. Wir sind Profisportler, die in jedes Spiel gehen, um das auch zu gewinnen. Das sieht am Sonntag nicht anders aus", so der Mittelfeldspieler abschließend.

 

(hb)

Fotos: Witters

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