FC St. Pauli

1. Stimmung im Schacht

Als Anspruchsteller auf den direkten Wiederaufstieg in die Saison gestartet, sehen sich die "Knappen" aktuell mit der unteren Tabellenregion konfrontiert. Keine einfache Situation für den Traditionsverein, der trotz schwieriger Zeiten auf seine Fans bauen kann. Durchschnittlich kommen 61.385 Zuschauer*innen zu den Heimspielen der Schalker (675.239 im bisherigen Saisonverlauf) und sorgen so für eine einzigartige Atmosphäre. Kein anderer Zweitligaclub bzw. kaum ein anderer Erstligaclub zieht so häufig so viele Menschen ins Stadion. Auch gegen unsere Braun-Weißen wird die VELTINS-Arena, die seit 2001 das Wohnzimmer des Malocher-Clubs ist, ausverkauft sein. Unter den mehr als 60.000 Menschen werden auch knapp 5.800 FC St. Pauli-Fans sein. Denn die Plätze im Gästebereich sind restlos vergriffen. 

2. Lang, lang, sehr lang ist's her

Erst siebenmal ging es von St. Pauli nach Gelsenkirchen und damit "vom Kiez in den Pott". Die Duell-Historie geht zurück bis ins Jahr 1951 und startete mit einem 2:1-Auswärtssieg für die Braun-Weißen sehr verheißungsvoll. Was damals noch niemand ahnte: Es sollte der einzige Erfolg bei den Königsblauen bleiben. Bis auf ein torloses Remis in der Bundesligasaison 1996/97 gingen die weiteren Duelle alle recht deutlich an die Gastgeber. Einzig beim letzten Auftritt auf Schalke schnupperten die Kiezkicker an drei Auswärtspunkten, verspielten aber im Verlauf des zweiten Durchgangs die hart erkämpfte Halbzeitführung und mussten sich nach der 2:3-Niederlage vor platzstürmenden Fans in Sicherheit bringen, die mit ihrer Mannschaft den Aufstieg feierten.

Sie leben Schalke: Die Fans strömen zu jedem Heimspiel von S04 und sorgen für eine unfassbare Stimmung

3. Gesucht: Der Knotenlöser namens Konstanz

Mit vier Punkten Abstand auf die Abstiegszone hätte bei den Schalkern vor dem 24. Zweitligaspieltag wohl niemand gerechnet. Grund dafür sind auch die schwankenden Ergebnisse im bisherigen Saisonverlauf und dass es den Knappen bislang noch nicht gelungen ist, eine Siegesserie zu starten. Insbesondere auf fremden Plätzen hat der Europapokalsieger von 1997 erst dreimal etwas Zählbares mitgenommen (2 Siege, 1 Remis). Vor heimischen Publikum mit der bereits erwähnten, hitzigen Atmosphäre läuft es besser. Hier gewann man gegen ambitionierte Hannoveraner, schlug den starken Aufsteiger aus Elversberg, setzte sich gegen gefestigte Braunschweiger durch und löste jüngst die schwere Aufgabe gegen das widerstandsfähige Wehen Wiesbaden. Die letzten beiden Heimspiele wurden außerdem ohne Gegentor gewonnen.

Kenan Karaman trifft bei Heimspielen besonders gern.

4. Zwei Malocher

Mit Tomas Kalas hat der FC Schalke 04 den besten Zweikämpfer der Liga in seinen Reihen. Der 2023 von Bristol City ins Ruhrgebiet gewechselte Tscheche gewann bislang knapp 71 Prozent seiner persönlichen Duelle und stand in den letzten 13 Partien der Knappen über die volle Distanz auf dem Platz. Ebenfalls bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, dass er sich trotz intensiver Spielweise noch keine Karte beim Schiri eingehandelt hat. Kenan Karaman wirbelt für S04 am anderen Ende des Feldes. Der 29-jährige Stürmer traf seit Rückrundenstart schon dreimal und steht aktuell bei zwölf Torbeteiligungen (7 Tore und 5 Assists). Besonders vor den eigenen Fans hat der erst- und zweitligaerfahrene Angreifer Bock. Bei Heimspielen mit Karaman-Beteiligung gab es grundsätzlich erst eine Partie ohne Treffer (0:2 gegen den HSV). In allen anderen Spielen erzielten die Knappen mindestens ein Tor, an dem die Nummer 17 direkt beteiligt war. 

(fh)

Fotos: Witters / DFL