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Auf Tuchfühlung mit der kroatischen Inselwelt

130 Seemeilen durch die kroatische Inselwelt, das entspricht etwa 240 km. Mit dem Auto ist das schnell gemacht, auf dem Wasser eine etwas längere Geschichte von 25 Stunden. Für Max Augustin und seine Crew ging es auf einen mehr strapaziösen Törn. Wenig Schlaf, ein bisschen Blut und etwas Frust waren die Ausbeute von Max Augustin und dem Team, dass dennoch hoffnungsvoll und motiviert in die nächsten Tage geht. Hier sein Bericht vom Langstreckenrennen bei der Weltmeisterschaft in Kroatien.

 

Nach der letzten WM haben wir fast ein Jahr auf die Langstrecke der diesjährigen WM hin gefiebert. Als Vorbereitung wurden Rettungsinseln, Schwimmwesten und zahlreiches Offshore Rettungsequipment eingestaut. Der Proviant wurde rationiert, die St. Pauli Trinkflaschen aufgefüllt und als letzter Schliff erhielt jedes Crew Mitglied eine nummerierte Tasche, um Nachts schnell das eigene Ölzeug zu finden.

Nach etwas warten auf den Wind ging es gegen 11 Uhr ins Rennen. Wir rundeten die erste Marke im Mittelfeld und konnten direkt unser neues Vorsegel setzen. Es folgte eine Aufholjagt bis in die Spitze des Feldes und viele Boote haben den Jolly schnell nur noch von hinten anschauen können. Nach sechs Stunden bei 20 Knoten Wind ging es wieder an die Kreuz bis in die Nacht. Zum Auffüllen der Energiespeicher gab es den selbstgemachten Nudelsalat. Absolutes Highlight daran waren laut Vorschiffsmann die Wallnüsse.

 

Der Jolly Roger im Wind

Bei schwindendem Licht gingen wir in unser Wachsystem von je drei Stunden Wache und drei Stunden „Schlaf“. Gar nicht so einfach, wenn die neue Crew übernimmt und das Boot weiter bis ans Maximum pusht. Mit Stirnlampen wurden alle paar Minuten die Segeleinstellung überprüft um immer die höchste Geschwindigkeit zu halten. Ansonsten rauschten nur das Wasser und der Wind um das Boot. Gesegelt wird mit Hilfe der blutroten Kursanzeige am Mast. In der dritten Wache passierte schließlich der Fehler, welcher den restlichen Verlauf des Rennens überschatten sollte. Nachts um drei Uhr, bei einem direkten K.O.-Match gegen einen Felsen unter Wasser verloren wir deutlich. Zu welchen Verlusten es unter Wasser kam konnten wir zu diesem Zeitpunkt nicht checken. Überwasser gab es eine aufgeplatzte Lippe mit ordentlich Blut an Deck. Nach diesem Schock starteten wir eine weitere Aufholjagt, die bis zum Ziel andauern sollte.

In den Morgenstunden verließ uns der Wind leider komplett und die gutgemachten Meter rannen nur so dahin, als die Gegner von hinten mit frischem Wind wieder aufschlossen. Der Wind erreichte uns zu spät, um auf den letzten Meilen noch den nötigen Abstand für eine Topplatzierung herauszufahren. Zurück im Hafen wurde die HEAT sofort an Land näher überprüft und die notdürftigen Reparaturen durchgeführt. Wir sind heiß auf die kommenden Rennen und Wissen um unseren guten Speed. Nun kommen uns in den kurzen Rennen auch unsere eingespielten Manöver zugute, sodass wir motiviert in die nächsten Tage dieser Weltmeisterschaft schauen.

 

(ma)

Foto: Felix Diemer

 

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