FC St. Pauli - Hannover 96
Nicht öffentlich | 24.03.2023, 13:00
In einem Testspiel hat der FC St. Pauli am Freitag (24.3.) Ligakonkurrent Hannover 96 mit 2:0 (0:0) besiegt. Von Beginn an entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem beide Teams vor der Pause zahlreiche Chancen ungenutzt gelassen hatten. Nach dem Seitenwechsel gelang Luca Zander die schnelle Führung (51.), kurz vor dem Abpfiff traf dann auch Oladapo Afolayan (87.) zum verdienten Sieg.
Für das Testspiel gegen Ligakonkurrent Hannover 96 (oben als Re-Live verfügbar, Anpfiff bei Minute 43:12) schickte Coach Fabian Hürzeler wie angekündigt vor allem Spieler von Beginn an auf den Rasen, die in den vergangenen Wochen kaum zum Einsatz gekommen waren. Neben den Langzeitverletzten und den Nationalspielern fehlten auch Lukas Daschner (krank) und Marcel Beifus (Weisheitszahn-OP). 96-Coach Stefan Leitl entschied sich hingegen dafür, mehrere Stammspieler von Beginn an auflaufen zu lassen.
Beide Teams schenkten sich im Norderstedter Edmund-Plambeck-Stadion von der ersten Minute an nichts und suchten immer wieder den Weg nach vorne. Die erste Chance hatten unsere Kiezkicker durch Johannes Eggestein. Seinen 14-Meter-Schuss konnte Luka Krajnc aber blocken (6.). Wenig später rettete Phil Neumann dann per Grätsche gegen David Otto (7.). Dann Hannover: Nach einem Ballverlust in der eigenen Hälfte spielte Neumann den Ball lang auf Maximilian Beier. Frei vor Sascha Burchert chipte er das Leder rechts am Tor vorbei (15.). Auf der Gegenseite hatte Elias Saad die Chance zur Führung. Nach Flachpass von Luca Zander in die Spitze ließ Otto den Ball clever durch, Saad scheiterte dann mit einem zu zentralen Abschluss an Leo Weinkauf (16.).
Hannovers Beier hatte den Jubelschrei dann erneut auf den Lippen. Nach Steilpass von Cedric Teuchert traf Beier aus 14 Metern halbrechter Position die Latte (21.). Es ging weiter hin und her, nach Pass von Adam Dźwigała strich ein 18-Meter-Schuss von Otto links vorbei (26.). Dann die Doppelchance zur Führung: Nach starkem Diagonalball von Zander zog Saad von links in den Strafraum, scheiterte aber am aufmerksamen Weinkauf, der Abpraller landete aber bei Ritzka. Dessen Schuss aus sieben Metern hätte ins links Eck gepasst, doch Weinkauf war erneut zur Stelle (30.). Weiter die Boys in Brown: Saad bekam halblinks den Ball und zog von der Strafraumkante ab - knapp oben rechts vorbei (39.). Schreckmoment dann kurz vor der Pause: Nach einem langen Ball der Gäste prallten Burchert und Medić so unglücklich zusammen, dass Medić ausgewechselt werden musste (43.). Kurz darauf ertönte der Halbzeitpfiff.
Hürzeler nahm für die zweite Hälfte eine Veränderung vor, Maurides kam für Otto in die Partie. Bei den Gästen nahm Leitl drei Wechsel vor. Am Spielgeschehen änderte sich nichts: Beide Teams legten immer wieder den Vorwärtsgang ein. Die Kiezkicker erspielten sich eine Ecke und im Anschluss an diese gingen sie in Führung. Ritzka hatte den zuvor zwei Mal abgewehrten Ball von der linken Seite in die Mitte gebracht, die zu kurze Abwehr ins Zentrum nahm Afeez Aremu direkt und dessen Schuss beförderte Luca Zander aus kurzer Distanz zum 1:0 über die Linie (51.). Die 96er reklamierten Abseits, Schiedsrichter Felix Bickel gab das Tor aber.
Nach etwas mehr als eine Stunde nahmen beide Trainer weitere Wechsel vor. Marcel Hartel, Oladapo Afolayan und Bennet Winter ersetzten Carlo Boukhlafa, Afeez Aremu und Elias Saad (63.). Im Gegensatz zur ersten Halbzeit konnten sich beide Teams nicht mehr so viele Chancen herausspielen. Die Kiezkicker standen kompakt, verteidigten gut und ließen deshalb kaum etwas zu. Dann aber ein Fehlpass von Burchert, den sich Sebastian Ernst schnappte und frei vor Burchert aus 13 Metern abschließen konnte. Burchert machte seinen Fehler wieder gut und verhinderte den Ausgleich (68.).
Für die Schlussphase brachte Hürzeler dann auch noch die beiden Nachwuchsspieler Bennet Winter und Oluwaseun Ogbemudia für Torschütze Luca Zander und Johannes Eggestein (79.). Winter war dann entscheidend beim zweiten Treffer beteiligt. Nach Pass von Jannes Wieckhoff legte er im Strafraum so quer, dass Oladapo Afolayan nur noch einschieben musste (87.). Es war der Schlusspunkt der Partie, die unsere Boys in Brown am Ende verdient für sich entschieden.
„Die erste Halbzeit war sehr, sehr gut. Wir haben mutig gespielt und waren dominant. Wir haben gut von hinten rausgespielt und uns Torchancen erspielt. Das war so, wie ich mir das vorstelle. Leider haben wir uns nicht belohnt. Wir hatten gute Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Nach Ballverlusten hatte Hannover gute Konterchancen, sonst haben wir aber so gut wie nichts zugelassen. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann zu viele einfache Ballverluste, die nicht gut für den Spielfluss waren. Die Jungs haben aber richtig gut gegen den Ball gearbeitet, aus dem Spiel heraus kaum etwas zugelassen und sich nach Ballverlusten immer wieder unterstützt. Es war wichtig zu sehen, dass die Jungs die Spielidee verinnerlicht haben. Insgesamt war es ein ordentlicher Test“, so Cheftrainer Fabian Hürzeler nach dem Spiel.
FC St. Pauli
Burchert - Zander (79. Ogbemudia), Dźwigała, Medić (43. Dahaba) - Wieckhoff, Aremu (63. Hartel), Boukhalfa (63. Roggow), Ritzka - Eggestein (79. Winter), Otto (46. Maurides), Saad (63. Afolayan)
Cheftrainer: Fabian Hürzeler
Hannover 96
Weinkauf - Neumann (63. Arrey Mbi), Börner, Krajnc (46. Lührs) - Muroya (55. Momuluh), Besuschkow (46. Kunze), Leopold (63. Schaub), Köhn (55. Celebi) - Beier (46. Ernst), Nielsen (63. Weydandt), Teuchert (63. Stolze)
Cheftrainer: Stefan Leitl
Tore: 1:0 Zander (51.), 2:0 Afolayan (87.)
Gelbe Karten: Afolayan / keiner
Schiedsrichter: Felix Bickel (Wolfsburg)
(hb)
Fotos: FC St. Pauli