SV Werder Bremen - FC St. Pauli
Bei Werder Bremen unter Ausschluss der Öffentlichkeit | 13.11.2020, 14:00
Der FC St. Pauli hat den Dreiteiler-Test beim SV Werder Bremen für sich entschieden. Beim 4:2-Sieg in der Begegnung, die über 3x35 Minuten ausgetragen wurde, erzielten Simon Makienok (15.), Lukas Daschner (53.), Boris Tashchy (61., FE) und Igor Matanovic (85.) die Tore für die Kiezkicker. Die Bremer verkürzten auf ihrem heimischen "Platz 11" jeweils durch ein Eigentor von Christian Viet (60.) und nach einem Sololauf von Abedenego Nankishi (93.).
Den Braun-Weißen war von Beginn an anzumerken, dass sie in diesem Testspiel eine Reaktion auf die 0:3-Niederlage gegen Karlsruhe zeigen wollten. Die Bremer begannen mit mehr Spielkontrolle, doch für Torgefahr sorgten die St. Paulianer. Finn Ole Becker chippte die Kugel zu Maximilian Dittgen, der SVW-Keeper Stefanos Kapino zwar ausspielte, zuvor jedoch im Abseits stand (8.). Nur sieben Minuten später war das Spielgerät dann aber doch im Netz, Luca Zander brachte auf Platz 11, seinem alten Wohnzimmer, eine Hereingabe flach und scharf vor den Kasten, wo Simon Makienok im Fünfmeterraum sehenswert mit der Hacke vollstreckte (15.).
In dieser Phase übernahm die Mannschaft von Timo Schultz die Kontrolle über das Geschehen und verpasste es, den zweiten Treffer nachzulegen. Zunächst fehlte der letzte Pass, dann traf Wirbelwind Dittgen nur das Außennetz (18.). Auf der anderen Seite prüfte Kevin Möhwald FCSP-Keeper Svend Brodersen, der den Ball ohne Probleme fing (20.). Deutlich zwingender wurde es kurz vor Ende des ersten Drittels, als sich Yuya Osako stark um Afeez Aremu drehte, dann aber deutlich verzog (29.).
Die Hausherren begannen nach dem ersten Seitenwechsel wieder etwas druckvoller, Milot Rashica verfehlte jedoch knapp (39.). Auf der anderen Seite spielte der eingewechselte Christian Viet einen ansehnlichen Ball in die Tiefe auf Lukas Daschner, der mit einem Linksschuss auf 2:0 erhöhte (53.). Kurz danach hätte Dittgen per Kopf beinahe nachgelegt, doch Kampino lenkte das Leder über den Querbalken (54.). Stattdessen schlug Bremen zu, weil Viet, angeschossen von Nick Woltemade, unglücklich ins eigene Tor traf (60.). Die Braun-Weißen lieferten jedoch die passende Antwort, Marco Friedl brachte Boris Tashchy im Strafraum zu Fall, den Elfmeter verwandelte der Gefoulte dann selbst (61.).
Für das letzte Drittel zeigten sich beide Cheftrainer wechselfreudig, sodass es auf beiden Seiten zahlreiche Veränderungen gab. Bei Braun und Weiß stürmte für die Schlussphase beispielsweise der 17-jährige Igor Matanovic, der eigentlich für die U19 auf Torejagd geht. Der Youngster war es auch, der eine Flanke von Leart Paqarada nutzte, um bei seinem Profi-Einstand gleich per Kopf seinen ersten Treffer zu erzielen (85.). Ansonsten war der dritte Durchgang durch die vielen Wechsel temporeicher, ließ aber auch in der Menge die Torraumszenen vermissen. Den Schlusspunkt setzte Abedenego Nankishi, der bei seinem Sololauf nicht zu stoppen war und für Werder auf 2:4 verkürzte (93.). Insgesamt stand unter dem Strich dennoch ein überzeugender Auftritt der Schultz-Elf.
Cheftrainer Timo Schultz: "Ich glaube, das war heute der beste der drei Tests. Beim Ersten waren wir zwar defensiv sehr gut, haben aber wenig nach vorne kreiert. Beim Zweiten war die erste Halbzeit sehr schlecht, da haben wir uns dann reingearbeitet. Heute waren wir über 105 Minuten mindestens ebenbürtig und ich glaube, wir hatten auch die besseren Chancen. Der Test hat seinen Zweck erfüllt, ich bin sehr zufrieden."
Maximilian Dittgen: "Das Spiel hat richtig Spaß gemacht. Wir waren sehr gut in den Abläufen drin, hatten einen guten Zugriff und gewinnen dann auch in der Höhe verdient."
SV Werder Bremen
Kapino (71. Dos Santos Haesler) – Toprak (36. Nawrocki / 91. Badjie), Moisander (71. Rieckmann), Friedl (71. Gebre Selassie) – Schmid (71. Park), Möhwald (71. Groß), Erras (71. Gruev), Chong (71. Bittencourt) – Osako (71. Dinkci), Rashica (71. Nankishi) – Woltemade (71. Sargent)
Cheftrainer: Florian Kohfeldt
FC St. Pauli
Brodersen (56. Smarsch) – Zander (46. Viet), Ziereis (56. Avevor), Knoll (71. Frahm), Buballa (36. Paqarada) – Aremu (71. Benatelli), Becker (55. Flach) – Lankford (71. Zalazar), Daschner (71. Matanovic), Dittgen (71. Brandt) – Makienok (36. Tashchy)
Cheftrainer: Timo Schultz
Tore: 0:1 Makienok (14.), 0:2 Daschner (53.), 1:2 Viet (60., ET), 1:3 Tashchy (61.), 1:4 Matanovic (85.), 2:4 Nankishi (93.)
SR: Sven Jablonski
(ms)
Fotos: Witters