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Erste Liga-Heimniederlage: Kiezkicker unterliegen Elversberg mit 3:4

Der FC St. Pauli hat das Heimspiel gegen die SV 07 Elversberg am Sonntag (14.4.) mit 3:4 (1:0) verloren. Vor 29.546 Zuschauer*innen am Millerntor brachte Johannes Eggestein die Kiezkicker vor der Halbzeitpause in Führung (40.). Nach dem Seitenwechsel glichen die Gäste durch Maurice Neubauer (52.) aus. Das 2:1 durch Marcel Hartel (69.) egalisierte Joseph Boyamba nur Sekunden später (70.). Paul Wanner (81.) und Hugo Vandermersch (83.) drehten die Partie zugunsten der Gäste. Jackson Irvines Anschlusstreffer kam zu spät (90.+2).

Cheftrainer Fabian Hürzeler musste nach der 1:2-Niederlage beim Karlsruher SC auf Hauke Wahl verzichten, der bei den Badenern die Gelb-Rote Karte gesehen hatte und damit im 330. Pflichtspiel seiner Profikarriere zum ersten Mal des Feldes verwiesen worden war. Eric Smith, der nach abgesessener Gelbsperre wieder zurückkehrte, ersetzte ihn positionsgetreu. Außerdem starteten Connor Metcalfe, der gegen den KSC ebenfalls gelbgesperrt fehlte, und der zuletzt angeschlagene Philipp Treu in der Anfangsformation. Lars Ritzka und Aljoscha Kemlein nahmen dafür zunächst auf der Bank Platz. Horst Steffen nahm lediglich eine Änderung im Vergleich zum 0:0 gegen Magdeburg vor – Luca Dürholtz rückte für Paul Stock in die Startelf.

Bereits zehn Minuten vor dem Anpfiff wurde es emotional. Mit einer ergreifenden Choreo auf der Südtribüne und einem gemeinsamen Moment der Stille gedachte das Millerntor-Stadion dem St. Pauli-Fan, der im Vorfeld des Spiels beim KSC zusammengebrochen war und verstarb. Wir wünschen auch an dieser Stelle noch einmal allen Angehörigen und Freund*innen viel Kraft in dieser schweren Zeit!

Zum gemeinsamen Aktionsspieltag mit unserem Hauptsponsor congstar unter dem Motto „Kein Platz für Rassismus“ liefen die Boys in Brown mit Sondertrikots im Millerntor-Stadion auf. Nach druckvollen ersten Minuten, in denen sich die Kiezkicker in der gegnerischen Hälfte festspielten, folgte dann ein kleiner Schock: Philipp Treu musste verletzt ausgewechselt werden, Lars Ritzka kam für ihn in die Partie (9.). Trotz des druckvollen Beginns der Braun-Weißen versteckten sich die Elversberger nicht und setzten nach Umschaltsituationen immer wieder offensive Nadelstiche – so kamen die Gäste bereits nach elf Minuten zu einer vielversprechenden Gelegenheit. Kapitän Luca Schnellbacher wurde auf rechts im Strafraum klasse in Szene gesetzt, scheiterte aber an Nikola Vasilj. Auf der Gegenseite fand eine Flanke von Manolis Saliakas den Weg zu Elias Saad, sein Abschluss aus spitzem Winkel war für Nicolas Kristof im Gäste-Tor aber kein Problem (12.).

Eine Minute später tauchte Jannik Rochelt vor Vasilj auf, unser Torhüter packte aber sicher zu (13.). Aus dem Spiel heraus taten sich die Kiezkicker nun schwerer, dafür sorgte eine schöne Freistoßvariante für Gefahr. Über Johannes Eggestein landete das Leder bei Jackson Irvine, der seinen Kopfball über das Tor setzte. Deutlich gefährlicher wurde es vor dem Kasten der Braun-Weißen. Paul Wanner, der jüngste Akteur auf dem Feld, hatte gleich zwei dicke Gelegenheiten, Vasilj parierte zweimal stark (20.).

Dann waren wieder die Kiezkicker an der Reihe. Eggestein luchste Robin Fellhauer am Sechzehner den Ball ab und spielte zu Saad. Aus kurzer Distanz zog er ab, Florian Le Joncour warf sich in den Schuss und verhinderte den Treffer (23.). Von Fehlern im Spielaufbau blieben allerdings auch die Boys in Brown nicht verschont. Manuel Feil eroberte den Ball von Adam Dźwigała und lief frei auf Vasilj zu, der mit einem überragenden Reflex abermals das 0:1 verhinderte (28.). Auch gegen Schnellbacher war der Bosnier zur Stelle (37.). Mitten in die beste Phase der SVE schlug der FCSP dann eiskalt zu – und wie schon in Karlsruhe, war es einer cleveren Eckballvariante zu verdanken. Eric Smith flankte den Ball scharf und flach an den kurzen Pfosten, wo Eggestein seinem Gegenspieler entwischt war – 1:0 (40.). Mit dem Ergebnis ging es auch in die Halbzeitpause.

 

Chroeographie der Süd in Gedenken an den verstorbenen St. Pauli-Fan

Chroeographie der Süd in Gedenken an den verstorbenen St. Pauli-Fan

Unverändert kamen beide Teams aus der Kabine und wie im ersten Durchgang starteten die Braun-Weißen mit viel Ballbesitz. Der Treffer fiel dennoch auf der anderen Seite. Der FCSP verpasste es mehrmals, die Situation zu bereinigen, sodass Rochelt den auf links mitgelaufenen Maurice Neubauer bediente, der den Ball trocken unten rechts versenkte (52.). Mit lauten „St. Pauli“-Sprechchören baute das ausverkaufte Millerntor-Stadion die Mannschaft wieder auf.

Die Boys in Brown zeigten sich trotz des Gegentreffers unbeeindruckt und spielten zielstrebiger nach vorne als noch im ersten Durchgang. Saad zielte nach einem tollen Solo zu weit links (56.). Drei Minuten später flankte Saliakas punktgenau auf den Kopf von Dźwigała, der Kristof zu einer Glanzparade zwang – der Nachschuss von Saad ging knapp links vorbei. Es war die beste Phase der Kiezkicker, in der Hartel (61.) und der umtriebige Saad (62.) weitere gute Chancen ungenutzt ließen.

Dann die verdiente Führung: Smith chippte den Ball hinter die Kette zu Irvine, der zunächst noch an Kristof scheiterte. Über Metcalfe landete das Leder daraufhin bei Hartel – mit rechts versenkte er den Ball zum 2:1 (69.). Viel Zeit zum Jubeln blieb leider nicht, nur eine Minute später veredelte der kurz zuvor eingewechselte Joseph Bayamba einen Diagonalball zum erneuten Ausgleich.

Hürzeler reagierte und brachte mit Aljoscha Kemlein und Oladapo Afolayan nochmal frischen Wind für die Offensive. Die nächste Gelegenheit hatte jedoch ein anderer Joker – Lars Ritzka kam nach einem Eckball aus dem Rückraum zum Abschluss, Kristof war aber zur Stelle (76.). Knapp zehn Minuten vor Schluss die kalte Dusche: Der eingewechselte Dominik Martinović steckte durch zu Wanner, der die SVE erstmals in Führung brachte (81.). Wenig später setzte Hugo Vandermersch nach einem Konter noch einen drauf – 2:4 (84.). In den letzten Minuten liefen die Boys in Brown nochmal an und kamen auch noch zum Anschlusstreffer durch Jackson Irvine (90.+2), zu mehr reichte es aber nicht.

 

FC St. Pauli

Vasilj - Dźwigała, Smith, Mets - Saliakas (85. Albers), Irvine, Hartel, Treu (9. Ritzka) - Metcalfe (72. Kemlein), Eggestein (85. Maurides), Saad (72. Afolayan)

Cheftrainer: Fabian Hürzeler

 

SV 07 Elversberg

Kristof - Vandermersch, Sickinger, Le Joncour, Neubauer - Dürholtz (68. Boyamba), Fellhauer - Feil (68. Martinović), Wanner (88. Pinckert), Rochelt (68. Jacobsen) - Schnellbacher

Cheftrainer: Horst Steffen

 

Tore: 1:0 Eggestein (40.), 1:1 Neubauer (52.), 2:1 Hartel (69.), 2:2 Boyamba (70.), 2:3 Wanner (81.), 2:4 Vandermersch (83.), 3:4 Irvine (90.+2)

Gelbe Karten: Eggestein, Ritzka, Smith, Irvine / Feil, Wanner

Schiedsrichter: Tobias Reichel (Sindelfingen)

Fans: 29.546 (ausverkauft)

 

(mh)

Fotos: FC St. Pauli

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