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SV Sandhausen vs. FC St. Pauli

Beim SV Sandhausen mussten sich unseren Kiezkicker am Ende mit 0:3 (0:2) geschlagen. Vor 6.653 Zuschauern führte der SVS zur Pause nach Treffern von Lucas Höler (26.) und Thomas Pledl (45.+1) bereits mit 2:0, nach dem Seitenwechsel erzielte Andrew Wooten den 3:0-Endstand für Sandhausen (72.).

Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge wollten unsere Kiezkicker beim SV Sandhausen unbedingt den Bock umstoßen und erstmals seit dem 2:1-Heimsieg gegen Arminia Bielefeld wieder drei Punkte einfahren. Coach Ewald Lienen musste seine Startelf vom zurückliegenden 1:2 gegen Aue umbauen: Zwar konnte er auf den wiedergenesenen Bernd Nehrig setzen, er musste aber den Ausfall der verletzten Aziz Bouhaddouz und Philipp Ziereis verkraften. Lienen schickte Lasse Sobiech nach abgesessener Zwei-Spiele-Sperre und Dennis Rosin, der auf der linken offensiven Außenbahn sein Pflichtspieldebüt in der 2. Bundesliga feierte, auf den Rasen. Einen weiteren Wechsel nahm Lienen vor: Jan-Philipp Kalla ersetzte Daniel Buballa auf der Linksverteidigerposition.

Dann ging’s los für unsere ganz in Braun gekleideten Kiezkicker, die von Beginn aggressiv in die Zweikämpfen gingen. Die Partie begann jedoch zerfahren, viele kleine Fouls und die eine oder andere Ungenauigkeit im Passspiel ließen zunächst keinen Spielfluss zu. Die ersten beiden Torschüsse – Nehrig für den FCSP (6.) und Lucas Höler für den SVS (7.) – konnten jeweils geblockt werden. Mehr passierte in der Anfangsphase nicht, weil beide Teams kompakt standen und sich so keine Lücken ergaben. Dann der erste gute Angriff der Lienen-Elf: Kalla passte gefühlvoll lang auf Marvin Ducksch, der mit Jeremy Dudziak einen doppelten Doppelpass spielte. Weil Dudziak der Ball im Strafraum zu weit vom Fuß sprang, konnte SVS-Keeper Marco Knaller sicher zupacken – schade (15.). Die Braun-Weißen wurden in der Folgezeit aktiver, blieben aber meist an der Defensive der Sandhäuser hängen. Dann probierte es Debütant Rosin aus dem Rückraum – erneut geblockt (23.).

Wie aus dem Nichts dann der Schock für die Lienen-Elf: Thomas Pledl zog freistehend von der Strafraumgrenze ab, Robin Himmelmann parierte stark. Der Abpraller landete bei Höler und der hatte keine Probleme, das Leder zum 0:1 über die Linie zu schieben – bitter (26.). Die Kiezkicker antworteten mit zwei Schüssen von Waldemar Sobota, beide Male fehlten jedoch mehrere Meter (28., 31.). Wenig später ein Konter der Lienen-Elf: Christopher Buchtmann drang über links in den SVS-Strafraum ein, fand aber keinen Abnehmer. Die zu kurze Abwehr der Sandhäuser landete bei Nehrig, doch dessen Schuss konnte wieder einmal gerade noch entschärft werden (35.). Sekunden vor dem Pausenpfiff enteilte Pledl unseren Kiezkickern auf der rechten Seite. Vor Himmelmann blieb der Mittelfeldspieler eiskalt – 2:0 für Sandhausen (45.+1). Kurz darauf ging’s in die Kabinen.

Coach Lienen reagierte in der Pause: Er schickte Angreifer Fafa Picault für Mittelfeldspieler Rosin auf den Rasen und änderte die taktische Formation vom 4-2-3-1 in ein 4-4-2. Am Spielgeschehen änderte sich erst einmal nicht viel. Die Partie blieb kampfbetont, spielerische Höhepunkte blieben auch im zweiten Durchgang Mangelware. Dafür nahm die Härte in den Duellen zu. Die Folge: Kalla und SVS-Kapitän Stefan Kulovits lange behandelt werden und musste nach kurzer Rückkehr auf den Platz dann doch ausgewechselt werden - Buballa kam in die Partie (60.).

In der Zwischenzeit hatte der SVS gleich zwei Mal das 3:0 auf dem Fuß. Nach einem Konter kam das Leder über Andrew Wooten zu Pledl und der zog aus 14 Metern ab - knapp rechts vorbei (58.). Nur 60 Sekunden später eilte Wooten dann frei auf Himmelmann zu. Die Vorentscheidung? Nein! Himmelmann verhinderte mit einer starken Fußabwehr das 0:3 (59.). Die Kiezkicker erhöhten ihre Offensivbemühungen, was Räume für die Gastgeber ergeben sollte. Die nächste Gelegenheit hatte aber der FCSP in Person von Nehrig. Der Mittelfeldspieler probierte es erneut aus dem Rückraum, doch wieder sollte der Ball das Ziel verfehlen (67.). Lienen wechselte Augenblicke später zum zweiten Mal: Ryo Miyaichi kam für Dudziak in die Partie (68.).

Nach einer Ecke der Braun-Weißen konternte der SVS. Am Ende tauchte Höler vor Himmelmann auf, doch der Keeper konnte das Duell an der Strafraumgrenze für sich entscheiden und erneut den dritten Gegentreffer verhindern (71.). 60 Sekunden später war es dann aber geschehen: Nach einem weiteren Konter war es Wooten, der Himmelmann aus gut zehn Metern keine Abwehrchance ließ und das 3:0 erzielte – die Vorentscheidung (72.). Unsere Kiezkicker legten noch mal den Vorwärtsgang ein, konnten beste Chancen aber nicht nutzen. Erst verpasste Ducksch den Anschlusstreffer, als ein SVS-Spieler für den bereits geschlagenen Knaller auf der Linie rettete. Der Abpraller landete vor Miyaichis Füßen, doch auch er scheiterte an einer starken Parade des SVS-Schlussmanns - der Ball wollte einfach nicht rein (81.). Und so blieb es am Ende beim bitteren 0:3 aus Sicht der Lienen-Elf.

 

SV Sandhausen

Knaller - Klingmann, Gordon, Knipping, Paqarada - Kulovits (66. Karl), Linsmayer - Pledl, Vollmann (82. Vunguidicia) - Wooten (74. Sukuta-Pasu), Höler

Cheftrainer: Kenan Kocak

 

FC St. Pauli

Himmelmann - Hornschuh, Sobiech, Avevor, Kalla (60. Buballa) - Buchtmann, Nehrig - Sobota, Dudziak (68. Miyaichi), Rosin (46. Picault) - Ducksch

Cheftrainer: Ewald Lienen

 

Tore: 1:0 Höler (26.), 2:0 Pledl (45.+1), 3:0 Wooten (72.)

Gelbe Karten: Gordon, Kulovits / Kalla

Schiedsrichter: Florian Badstübner

Zuschauer: 6.653

 

(hb)

Foto: Witters

 

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