Leitlinien
2009 wurden die ersten Leitlinien des FC St. Pauli verabschiedet, die im Rahmen des ersten FC St. Pauli-Kongresses entwickelt wurden. Die Leitlinien stellen seitdem eine Orientierung für Mitglieder, Mitarbeitende, Fans und Ehrenamtliche dar. Auch 14 Jahre später bilden sie ein gutes Fundament für die Orientierung und das Handeln innerhalb des FCSP-Kosmos ab.
2023 fand der zweite FC St. Pauli-Kongresses statt. Gremien, Mitglieder, Mitarbeitende, Sporttreibende, Fans und Ehrenamtliche, haben an den drei Tagen zu aktuellen Themen rund um den FCSP diskutiert. Eine aus dem Kongress heraus entstandene Arbeitsgruppe hat Leitlinien des FC St.Pauli aktualisiert und das Präsidium und der Aufsichtsrat haben dieser Aktualisierung im Oktober 2024 zugestimmt.
Die Leitlinien des FC St. Pauli
Der FC St. Pauli ist ein mitgliedergeführter Verein im Profifußball. Er wird in der Außen- und Innenwirkung insbesondere durch diesen und das Engagement seiner Mitglieder, Fans, Mitarbeiter*innen und Ehrenamtlichen geprägt. Darüber hinaus ist der Amateursport mit seinen zahlreichen Sporttreibenden Abteilungen ein elementarer Bestandteil des Gesamtvereins. Alle Abteilungen bringen sich aktiv in das Vereinsleben ein und gestalten und entwickeln den Verein mit.
Der FC St. Pauli wird seit Generationen von vielen Menschen gestaltet. Partizipation wird gefördert und eingefordert. Ehrenamtliches Engagement ist ein tragender Faktor und wird entsprechend ermöglicht und gewürdigt.
Rund um den FC St. Pauli schaffen wir gemeinsam einen (möglichst) barrierefreien Rahmen, in dem Menschen teilhaben, sich sicher und zugehörig fühlen können.
Neben dem allgemein gültigen Recht bilden die Stadionordnung, Richtlinien (wie z.B. zu Compliance oder Awareness) sowie die Satzung des FC St. Pauli die Basis, auf der sich Mitglieder, Mitarbeiter*innen, Fans und Ehrenamtliche des FC St. Pauli bewegen.
Eine intensive und immer sachliche Diskussionskultur bildet die Grundlage unserer Arbeit und unseres solidarischen Miteinanders.
Jede*r Einzelne und jede Gruppe tragen mit seinem*ihrem Handeln zum lebendigen Gelingen der Wertegemeinschaft bei. Dabei hat jede*r eine Vorbildfunktion, insbesondere auch gegenüber Kindern und Jugendlichen. Selbstkritisches Reflektieren und Prüfen des eigenen Handelns werden eingefordert. Sollten sich Personen nicht angemessen verhalten, ist jede*r aufgefordert, dieses anzusprechen und wenn nötig und möglich einzugreifen.
Der FC St. Pauli ist ein sport-, wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Akteur, der sich seiner Verantwortung bewusst ist und sich dieser stellt. Er setzt sich für die Interessen seiner Mitglieder, Mitarbeiter*innen, Fans und Ehrenamtlichen ein.
Außerdem verhält der FC St. Pauli sich solidarisch gegenüber Menschen und Gruppen, die von Ausschluss und Diskriminierung betroffen sind und setzt sich für soziale Gerechtigkeit und den Abbau von Barrieren jeglicher Art ein.
Der Verein hat seine Wurzeln im Stadtteil. Hieraus zieht er seine Identifikation und fühlt sich in seiner sozialen sowie politischen Verantwortung vor allem den hier lebenden Menschen verpflichtet.
Der FC St. Pauli steht für ein respektvolles Miteinander und tritt über die Stadtteilgrenzen hinaus für eine inklusive, diverse und offene Gesellschaft ein. Er macht seine Haltung durch Handlungen sichtbar, erzählt darüber und schafft damit Mitstreiter*innen.
Es gibt keine „besseren“ oder „schlechteren“ Fans. Der FC St. Pauli ist divers, so auch seine Fans. Die genannten Regeln gelten für alle St. Paulianer*innen und sind von allen zu respektieren.
Der FC St. Pauli wird weiterhin ein guter Gastgeber sein. Er gesteht seinen Gästen weitgehende Rechte zu, erwartet aber auch, dass dies entsprechend gewürdigt wird.
Die aktive, d.h. in erster Linie die auch am Spieltag vor Ort engagierte Fanszene bildet das Fundament für die Emotionalisierung des Fußballsports, welche wiederum die Grundlage der Vermarktungsfähigkeit des FC St. Pauli darstellt.
Das Wesentliche beim Sport ist das Spiel der Sportler*innen und Teams, deshalb soll dieses auch im Vordergrund steht. Die Atmosphäre wird geprägt durch die Interaktion zwischen Fans und Sportler*innen. Das Rahmenprogramm zeichnet sich durc Sachlichkeit sowie vereins- und stadtteilbezogene Informationen und Kampagnen aus.
Sponsoren, Wirtschaftspartner*innen und deren sowie unsere Produkte müssen im Einklang mit der gesellschaftlichen und vereinspolitischen Verantwortung des Clubs stehen. Näheres regeln die Vermarktungsrichtlinien bzw. der Code of Conduct.
Der FC St. Pauli setzt sich bei den jeweiligen Verbänden für einen fairen, integren und inklusiveren sportlichen Wettbewerb ein. Zudem setzt er sich aktiv für die Wertschätzung der Fans als Teil des professionellen Fußballs und gegen eine pauschale Kriminalisierung jener ein.
Der FC St. Pauli ist mehr als ein normaler Profifußballverein und Sinnbild des authentischen Sports. Er zeigt, dass ein anderer Fußball möglich ist. Er will erfolgreich sein, Erfolg um jeden Preis lehnt er jedoch ab. Dies ermöglicht eine Identifikation mit dem Verein, unabhängig vom sportlichen Erfolg. Wesentliche Merkmale für diese Identifikationsmöglichkeit sind dabei besonders zu fördern und zu schützen.
St. Pauli, Oktober 2024
Sicherheitspolitik
Im Rahmen einer 'Zertifizierung des Sicherheitsmanagements im Profifußball', gemäß Regelwerk des Deutschen Fußball Bundes, legt der FC St. Pauli die Abläufe seiner Heimspiele offen.
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Prävention von sexualisierter Gewalt
Die Verhinderung von sexualisierter Gewalt gehört zu den Grundwerten des FC St. Pauli von 1910 e.V.
Unter dem nachfolgenden Link findet Ihr Informationen zu unseren Vertrauenspersonen, weitere Hinweise und den Ehrenkodex, zu dem sich unsere Jugendtrainer/innen verpflichtet haben.