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Eintracht Braunschweig vs. FC St. Pauli

Glückliche Gesichter im Gästeblock und in den braun-weißen Trikots auf dem Rasen. Die Kiezkicker gewannen am Sonntag (5.2.) vor 22.775 mit 2:1 bei Eintracht Braunschweig. Lasse Sobiech (7.) und Cenk Sahin (72.) trafen für die Mannschaft von Ewald Lienen. In der Nachspielzeit verkürzte Samir Abdullahi (90.+6) noch, aber am Ende ging es mit drei Punkten im Gepäck zurück nach Hamburg.

Der Braunschweiger Himmel wolkenverhangen, leichter Nieselregen und ein nasser Rasen. Beste Voraussetzungen für einen tollen Fight. Für die Mannschaft von Ewald Lienen ging es am 19. Spieltag zum Tabellenführer Eintracht Braunschweig. Keine leichte Aufgabe. Doch einfach wird in dieser Spielzeit eh kein Spiel mehr. Das Trainerteam um Lienen veränderte die Startelf im Vergleich zum Spiel gegen den VfB Stuttgart nur auf einer Position. Der gelbgesperrte Daniel Buballa wurde von Marc Hornschuh ersetzt, der in der Innenverteidigung startete. Yi-Young Park rückte dafür auf die linke Abwehrseite.

Direkt mit den Anpfiff von Schiedsrichter Christian Dietz entwickelte sich eine lebhafte Partie. Beide Teams warteten nicht ab und suchten den direkten Weg vor die Kiste. Das erste Ausrufezeichen setzte Patrick Schönfeld. Der Mittelfeldspieler lauerte an der Strafraumkante auf den Rückpass und probierte es per Direktabnahme. Der Ball ging deutlich über das Tor von Philipp Heerwagen (4.). Gut so!

Doch die Kiezkicker waren ebenfalls voll da. Eine Hereingabe von Cenk Sahin klärte die Braunschweiger Abwehr zur Ecke. Sahin trat an und platzierte die Kugel auf Lasse Sobiechs Kopf. Unser Abwehrchef stieg am höchsten und bugsierte den Ball zur Führung in die Maschen. Was für ein klasse Start! Der Gästeblock hatte seinen ersten Glücksrausch und die Boys in Brown brüllten ihre Freude heraus (7.).

Nach einer erneuten Ecke von Sahin kam Bernd Nehrig aus dem Gewühl zum Abschluss. Zuvor hatte Torhüter Jasmin Fejzic den Ball nicht festhalten können, dann kämpften einige Spieler um das Spielgerät und unsere Nummer sieben setzte sich im Luftzweikampf gegen einen Braunschweiger durch. Sein Versuch ging aber zwei Meter über das Tor (14.). Nur fünf Minuten darauf hätte der Ausgleich fallen müssen. Christoffer Nyman tankte sich auf der Außenlinie durch und fand Domi Kumbela auf dem Elfmeterpunkt. Völlig blank vor Heerwagen traf der Stürmer den Ball nicht und so kullerte das Leder in die Arme unseres Keepers.

Die Braunschweiger waren nun endgültig wach und erhöhten den Druck. Von der linken Seite zog Onen Hernandez herein, umkurvte Jeremy Dudziak und holte den Hammer raus. Dabei vernachlässigte er aber die Präzision. Der Ball ging weit über den Kasten (26.). Die folgenden zehn Minuten waren geprägt von intensiven Zweikämpfen. Immer wieder pflügten die Spieler beider Mannschaften den Rasen um und kämpften um Ball und Positionen. Dabei konnte sich die Lieberknecht-Elf etwas mehr Ballbesitz erspielen, hatte aber keine nennenswerten Möglichkeiten (33.).

Mitten in die gute Phase der Gastgeber fiel dann ein klasse Konter der Boys in Brown. Park überspielte in Zusammenspiel mit Sobota und Flum die halbe Hintermannschaft der Eintracht und war plötzlich im Strafraum der Blau-Gelben. Der Youngster schlug noch einen Haken und stand frei vor Fejzic, der aber im direkten Duell Sieger blieb. Der Jubelschrei lag schon auf den Lippen (37.). Anschließend ging es Schlag auf Schlag. Mats Möller Daehli passte mit ganz viel Übersicht auf Sobota, der direkt abzog. Im letzten Moment hielt Joseph Baffo seinen Fuß rein und verhinderte die 2:0-Führung für die Lienen-Elf (38.). Die letzten Minuten einer intensiven Angelegenheit blieben ohne besondere Vorkommnisse und so gingen die Kiezkicker mit einer Führung in die Kabine.

Die Boys in Brown kamen ohne personelle Veränderung auf den Platz zurück. Auf Seiten der Braunschweiger kam Phil Ofuso-Ayeh in die Partie. Er ersetzte Maximilian Sauer. Die Partie blieb extrem intensiv und umkämpft. Kein Zweikampf wurde gescheut und auch verbal ging es auf dem Platz hoch her.

Nach einem heftigen Zweikampf im Mittelfeld blieb Möller-Daehli liegen und musste vom Platz getragen werden. Für Mats kam Christopher Buchtmann ins Spiel (60.). Gute Besserung, Mats! Auch Lieberknecht tauschte weiter aus. Suleimann Abdullahi und Mirko Boland betraten den Rasen. Für Kumbela und Schönfeld war der Arbeitstag beendet.

Wirklich beruhigen konnte sich die Partie in dieser Phase nicht. In der 64. Minute wurde Maurice Litka für Waldemar Sobota eingewechselt. Auch Momo machte erstmal Bekanntschaft mit dem Rasen an der Hamburger Straße. Nach gutem Zusammenspiel mit Buchtmann wurde Litka gefoult. Der fällige Freistoß brachte leider nichts ein. 

Der Druck der Braunschweiger wurde immer größer. Doch keinen Zentimeter gaben die Boys in Brown verloren und schließlich folgte die Belohnung für den kämpferischen Auftritt. Eine Standardsituation der Gastgeber wurde geklärt und landete bei Litka. Mit der Fußspitze und letztem Einsatz kickte er den Ball flach in die Hälfte der Braunschweiger. Hier war Sahin schneller als der Boland und stand völlig blank vor Fejzic. Cenk blieb cool, schaute kurz hoch und schob den Ball durch die Beine des Keepers ins Tor (72.): 2:0! Aber das Spiel war noch lange nicht im Sack! 

Die Gastgeber warfen alles nach vorne. Klar, dass sich jetzt Konterchancen für die Lienen-Elf eröffneten. Angetrieben von Litka ging es in den Strafraum. Hier legte der Jungprofi zurück auf Buchtmann, der aber verpasste. Doch Sahin war auch noch da, legte sich den Ball zurecht und zog ab. Leider rutschte er dabei aus. Das Leder wurde abgeblockt und flipperte zu Thy, der seinen Meister in Fejzic fand. Schade, das wäre die Entscheidung gewesen (79.).

In den letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit passierte herzlich wenig. Lienen brachte in der 90 Spielminute noch Richard Neudecker für Sahin, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Das Schiri-Gespann zeigte satte sieben Minuten Nachspielzeit an. In dieser verkürzte Suleiman Abdullahi per Kopf auf 1:2 (90. + 6). Doch das war alles egal. Die letzten Sekunden brachten die Kiezkicker über die Zeit und entführten nicht unverdient drei ganz wichtige Punkte aus Braunschweig. Gemeinsam. Als Mannschaft. Alle zusammen.

 

Eintracht Braunschweig

Fejzic – Sauer (46. Ofuso-Ayeh), Baffo, Decarli, Reichel – Moll, Schönfeld (60. Schönfeld) – Omladic, Hernandez -  Nyman, Kumbela (60. Abdullahi)

Cheftrainer: Torsten Lieberknecht

 

FC St. Pauli

Heerwagen – Dudziak, Sobiech, Hornschuh, Park – Nehrig, Flum – Sahin (90. Neudecker), Daehli (60. Buchtmann), Sobota (64. Litka) – Thy

Cheftrainer: Ewald Lienen

Tore: 0:1 Sobiech (7.), 0:2 Sahin (72.), 1:2 Abdullahi (90.+6)

 

Gelbe Karten: Omladic, Reichel, Nyman, Schönfeld, Boland / Sobota, Sobiech, Flum, Sahin

Schiedsrichter: Christian Dietz (Kronach)

 

Zuschauer: 22.775

 

(lf)

Foto: Witters

 

 

 

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