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TSV 1860 München vs. FC St. Pauli

Es begann nicht gut am Sonnabend (4.3.) für die Mannschaft von Ewald Lienen. Vor 24.000 Zuschauern ging der TSV 1860 München in der Allianz Arena mit 1:0 in Führung. Doch die Boys in Brown brauchten nicht lange um zu antworten. Dank der Treffer von Lasse Sobiech per Handelfmeter (36.) und Aziz Bouhaddouz (41.) drehten sie die Partie noch vor dem Seitenwechsel. Nach der Pause ließ die stark verteidigende Lienen-Elf nichts mehr anbrennen und so entführten die Kiezkicker drei Punkte aus München.

Kurz freuen, genießen und dann wieder voller Fokus. So in etwa konnte die Stimmungslage der Mannschaft von Ewald Lienen nach dem fulminanten 5:0-Erfolg gegen den Karlsruher SC am vergangenen Montagabend (27.2.) beschrieben werden. Durch die drei Punkte kletterten die Boys in Brown erstmals seit dem 7. Spieltag von den Abstiegsrängen. Klar, dass der positive Trend auch bei den heimstarken 1860 München fortgesetzt werden sollte. Mit einer Änderung gingen die Boys in Brown dieses Vorhaben in der Allianz Arena an. Für Sören Gonther lief Lasse Sobiech auf.

Die Löwen, aktuell auf dem fünften Rang der Rückrundentabelle, wollten gleich zu Beginn den Kiezkickern ihren Stempel aufdrücken und suchten den schnellen Weg in Richtung Strafraum von Keeper Philipp Heerwagen. Dass die Münchner das Tempo direkt anzogen, zeigte sich auch in den ersten Minuten vor dem Kasten der Boys in Brown. Erst Maximilian Wittek per Fernschuss (7.) und Ivica Olic mit dem Kopf (10.) verpassten den Kasten um wenige Meter. In den Minuten danach beruhigte sich die Begegnung etwas und die Braun-Weißen hatten nun auch mehr Ballbesitz. Weitere Torchancen gab es fürs Erste nicht zu verzeichnen (18.).

Gerade als die Lienen-Elf das Zepter in der Allianz Arena in die Hand nahm, zeigte sich die Stärke der Gastgeber. Nach einer abgefangenen Ecke schaltete das Team von Victor Pereira blitzschnell und Konterte im eigenen Stadion. Amilton wurde in die Gasse geschickt. Hier war aber Heerwagen hellwach und klärte vor dem heraneilenden Sechziger (21.). Ganz stark!

Doch kurz darauf war auch Heerwagen chancenlos. Im Mittelfeld gewannen die Blau-Weißen den Ball und spielten über ihren rechten Flügel. Hier tankte sich Stefan Aigner bis zur Grundlinie durch und passte geschickt in den Rücken der Abwehr, wo Lumor freistand und einschob (27.). Die Lienen-Elf konnte dadurch aber nicht von ihrem guten Weg abgebracht werden.

In der 36. Minute setzte sich Waldemar Sobota in der Hälfte der Gastgeber durch und versuchte es aus ca. 25 Metern. Sein Schuss wurde abgefälscht und landete an der Hand von Abwehrspieler Ba. Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus zögerte nicht und pfiff auf Elfmeter. Lasse Sobiech trat an und verwandelte sicher. Bockstark! Der Ausgleich geht gleichzeitig in die Geschichtsbücher ein. Sobiechs Tor war der 1000. Treffer von St. Pauli in der eingleisigen 2. Bundesliga.

Doch damit noch nicht genug. Nur fünf Minuten später flankte Cenk Sahin von der rechten Seite in den Strafraum. Der Ball fand den Schädel von Aziz Bouhaddouz und der machte, was ein Stürmer mit einem Lauf halt so macht: Er nickte zum 2:1 für die Boys in Brown ein. Was war denn hier los? In nur fünf Minuten drehte die Lienen-Elf die Partie. Danach war Halbzeit. Puh, durchatmen,

Ohne personelle Veränderungen auf beiden Seiten ging es in die zweite Hälfte. Wie schon zu Beginn der Partie ging es gleich in Richtung Heerwagen und es wurde extrem gefährlich. Eine Hereingabe von der rechten Seite landete bei Amilton. Der Angreifer fackelte nicht lang und zog aus acht Metern ab. Doch Sobiech, der Teufelskerl, warf sich in den Schuss und verhinderte mit dem Oberschenkel das sichere 2:2 (47.). Da auch Olic (49.) und Aigner (51.) den Kasten aus aussichtsreicher Position verfehlten, überstanden die Braun-Weißen den ersten Sturmlauf der Gastgeber unbeschadet.

Brenzlig wurde es nach genau einer Stunde. Nach einem langen Ball von Ba setzte sich Aigner im Strafraum durch und brachte die Kugel in die Mitte. Doch Heerwagen war souverän zur Stelle und entschärfte sogleich (60.). Ansonsten hatten die Kiezkicker in dieser Phase des Spiels wenig Probleme mit dem Angriffsspiel der Blau-Weißen. Zwischenzeitlich wechselte Lienen das erste Mal. Für den ausgepumpten Mats Møller Dæhli kam Philipp Ziereis in die Partie (64.). Dieser kam genau richtig, denn die Gastgeber erhöhten nun weiter den Druck. Mit viel Kampf, Laufstärke und Leidenschaft stemmten sich die Lienen-Elf gegen die Angriffswellen der Pereira-Elf. Bis zur 74. Minute mit Erfolg.

Die Schlussphase begann mit einem weiteren Wechsel auf Seiten der Kiezkicker. Cenk Sahin wich und Jan-Philipp Kalla betrat den Rasen für den Flügelflitzer (75.). Wie auch in den Minuten zuvor, bissen sich die Löwen an der stabilen Defensive um Abwehrchef Sobiech vorerst die Zähne aus. Daumen drücken war angesagt.

Wahnsinn. In der 84. Minute segelte eine Ecke von Lumor in den Strafraum. An Freund und Feind ging der Ball vorbei und es war ein einziges Gestocher. Doch es war Marc Hornschuh, der den Ball irgendwie aus der Gefahrenzone beförderte und die Situation entschärfte. In den letzten Minuten war das Spiel wahrlich nichts für schwache Nerven. Doch die Nervosität legt sich nur kurz danach. Nach drei Minuten Nachspielzeit pfiff Bibiana Steinhaus ab und die drei Punkte gingen mit den Boys in Brown nach Hamburg!

 

 


 

 

TSV 1860 München

Ortega – Boenisch, Ba, Uduokhai – Wittek, Bülow, Lacazette (58. Liendl), Lumor – Amilton, Aigner (75. Ribamar) – Olic (Gytkjaer)

Cheftrainer: Victor Pereira

 

FC St. Pauli

Heerwagen – Dudziak, Sobiech, Hornschuh, Buballa – Nehrig, Buchtmann – Sahin (75. Kalla), Dæhli (64. Ziereis), Sobota– Bouhaddouz (90. Thy)

Cheftrainer: Ewald Lienen

 

Tore: 1:0 Lumor (26.), 1:1 Sobiech (Handelfmeter. 36.), 1:2 Bouhaddouz (41.)

Gelbe Karte: Uduokhai - Ziereis, Bouhaddouz, Nehrig 

Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus

Zuschauer: 24.000

 

 

(lf)

Foto: Witters

 

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