FC St. Pauli vs. FC Würzburger Kickers
Millerntor-Stadion | 16.04.2017, 13:30
Am 29. Spieltag der 2. Bundesliga hat der FC St. Pauli einen ganz wichtigen Dreier eingefahren. Im Heimspiel gegen die Würzburger Kickers setzten sich die Kiezkicker mit 1:0 (0:0) durch. Die 29.456 Zuschauern sahen über lange Strecken ein sehr chancenarmes Spiel, in dem sich die Boys in Brown insbesondere in der zweiten Halbzeit den Sieg verdienten. Kurz vor dem Ende hatte ein Linksschuss von Christopher Buchtmann den braun-weißen Anhang erlöst (87.).
Eine richtungsweisende Partie mit Sechs-Punkte-Charakter stand für die Kiezkicker auf dem Programm. Mit einem Erfolg über die Würzburger winkte für die Boys in Brown sogar ein Sprung einen Nichtabstiegsplatz. So schön die Theorie, für die aber zunächst in der Praxis der Siegeswille bewiesen werden musste. Im Vergleich zum 2:0-Auswärtserfolg in Nürnberg tauschte Cheftrainer Ewald Lienen auf zwei Positionen durch. Zum einen entschied sich der Übungsleiter auf der Position des Rechtsverteidigers für Philipp Ziereis. Außerdem ersetzte Johannes Flum den gelbgesperrten Bernd Nehrig vor der Abwehr.
In der Anfangsphase tasteten sich beide Teams zunächst einmal ab und das Geschehen war von vielen einfachen Fehler geprägt. Die ersten Halbchancen erarbeiteten sich die Würzburger, doch Marco Königs kam nicht entscheidend an das Leder und auch Tobias Schröcks Abschluss wurde geblockt (5.). Die Braun-Weißen waren bemüht spielerische Lösungen zu finden, um zu einen Torerfolg zu kommen. Allerdings agierten die Kickers aus einer sehr disziplinierten Defensivarbeit heraus.
Erst vor dem Seitenwechsel kam die Begegnung langsam in Fahrt. Auf der einen Seite schickte Mats Møller Dæhli Flügelflitzer Cenk Sahin mit einem exzellenten Zuspiel über den Flügel. Sahin blieb jedoch weiterhin unter Bedrängnis und scheiterte im Strafraum an dem herausgeeilten Jörg Siebenhandl (33.). Und auf der anderen Seite profitierte Königs von einem Ausrutscher von FCSP-Kapitän Sören Gonther. Der Angreifer stürmte alleine auf Philipp Heerwagen zu, zögerte dann aber zu lange und beförderte das Spielgerät ins Außennetz (34.). Kurz vor der Pause stellte die Lienen-Elf ihr hauchdünnes Chancenplus wieder her, nachdem Lasse Sobiech mit seinem Kopfball Siebenhandl zu einer Parade zwang (39.).
Im zweiten Durchgang gelang den Kiezkickern dann beinahe der Blitzstart. Waldemar Sobota flankte die Kugel butterweich vor das Tor, wo Gonther knapp vorbei nickte (46.). Wenig später hatte auch Aziz Bouhaddouz die Gelegenheit sein Torkonto weiter aufzufüllen. Der Angreifer traf die Buchtmann-Hereingabe allerdings kurz vor dem Kasten nicht richtig, sodass sein Abschluss eher einem Querschläger glich (48.). Zumindest kamen die Boys in Brown mit mehr Schwung aus der Kabine und drückten auf den Führungstreffer.
Die Lienen-Elf war weiterhin gezwungen gegen kompakte Gäste viel auszuprobieren. Der Weg in die Gefahrenzone gestaltete sich häufig sehr schwer, da die Würzburger kaum Räume zuließen. Dementsprechend versuchte es Jeremy Dudziak mal aus der zweiten Reihe, doch sein Schuss zog einige Meter über das Gehäuse (60.). Zwingender wurde es dann nach einer Hereingabe von Waldemar Sobota, die Møller Dæhli am zweiten Pfosten ins Außennetz köpfte (63.). Die Gäste blieben mit ihren Offensivbemühungen sehr zurückhaltend. Der eingewechselte Valdet Rama prüfte Heerwagen mit einem Schuss aus 18 Metern – keine Probleme (69.).
Für die Schlussoffensive setzte das Trainerteam um Ewald Lienen ein klares Zeichen und brachte mit Lennart Thy einen weiteren Stürmer für Johannes Flum. Die Elf von Bernd Hollerbach deutete derweil an, dass sie mit einem Punkt an Millerntor sehr gut leben konnten. Der eingewechselte Thy hatte die erste große Chance auf den Führungstreffern, aber Siebenhandl pariert (85.). In der nächsten Aktion war der Schlussmann dann geschlagen, als Christopher Buchtmann mit seinem Linksschuss die Herzen der meisten der 29.546 Zuschauer am ausverkauften Millerntor-Stadion zum springen brachte -1:0 (87.). Nach drei Minuten Nachspielzeit war es dann geschafft, was für eine Erlösung.
FC St. Pauli
Heerwagen – Ziereis (66. Buballa), Sobiech, Gonther, Dudziak - Buchtmann, Flum (75. Thy) - Sahin (80. Miyaichi), Møller Dæhli, Sobota - Bouhaddouz
Cheftrainer: Ewald Lienen
Würzburger Kickers
Siebenhandl - Pisot, Neumann, Schoppenhauer, Junior Diaz - Fröde, Taffertshofer – Daghfous, Schröck (57. Rama), Benatelli (63. Ernst (88. Soriano)) - Königs
Cheftrainer: Bernd Hollerbach
Tore: 1:0 Buchtmann (87.)
Gelbe Karten: Bouhaddouz, Møller Dæhli, Sahin / Taffertshofer, Schröck, Königs, Fröde
Schiedsrichter: Sven Jablonski
Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)
(ms)
Foto: Witters
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