FC St. Pauli vs. 1. FC Heidenheim 1846
Millerntor-Stadion | 28.04.2017, 18:30
Der nächste Schritt! Am 31. Spieltag hat der FC St. Pauli im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim den vierten Sieg in Folge eingefahren. Vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntor siegten die Kiezkicker mit 3:0 (0:0). Nach einem szenenarmen ersten Durchgang münzten die Boys in Brown in der zweiten Halbzeit ihre leichte Überlegenheit durch einen Doppelschlag in eine 2:0-Führung um. Ex-St. Paulianer John Verhoek hatte zunächst ins eigene Netz getroffen (52.), ehe Mats Møller Dæhli die Schockstarre der Heidenheimer wenig später zum zweiten Treffer ausnutzte (56.). Das entscheidende dritte Tor durch Aziz Bouhaddouz (63.) versetzte das Millerntor endgültig in Jubel-Ekstase.
Drei wichtige Siege am Stück waren eine großartige Ausgangslage für die letzten vier Spiele, aber noch kein Aufatmen im Kampf um den Klassenerhalt. Entsprechend waren die Kiezkicker vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim hochmotiviert, die drei Zähler am Millerntor zu behalten. Dabei musste das Trainerteam um Coach Ewald Lienen jedoch kurzfristig auf Rechtsverteidiger Philipp Ziereis (Oberschenkelverhärtung) verzichten, der durch Marc Hornschuh ersetzt wurde. Die gute Nachricht: Jeremy Dudziak und der gebürtige Heidenheimer Bernd Nehrig meldeten sich trotz ihrer Blessuren vom 3:1-Erfolg in Düsseldorf fit für die Startformation.
Pünktlich zum Spielbeginn bekam das Geläuf seine Wässerung vom Himmel. Die beiden Kontrahenten zeigten sich davon jedoch relativ unbeeindruckt und bewiesen von Beginn an ihre Ambitionen auf eine dreifache Punktausbeute. Die Gäste übernahmen etwas mehr die Kontrolle über den Ballbesitz und die Boys in Brown lauerten auf einen Fehler der kombinationssicheren Heidenheimer. In der Anfangsphase egalisierten sich die Offensivbemühungen der Duellanten weitestgehend, sodass die beiden Keeper Philipp Heerwagen und Kevin Müller zunächst nur im eigenen Spielaufbau eingriffen. So blieb es dann auch beim ersten Abschluss der Begegnung, den Christopher Buchtmann ins Außennetz beförderte (18.).
Die Kiezkicker wirkten in der Gefahrenzone etwas zwingender. Allerdings agierte die Lienen-Elf vor dem FCH-Kasten häufig zu umständlich, um zum Torabschluss zu kommen. Erst kurz vor dem Pausenpfiff sicherte sich Nehrig den ersten direkten Schuss auf das Tor, doch auch der Aufsetzer stellte für FCH-Schlussmann Müller keinerlei Probleme dar (36.). Die beste Gelegenheit des ersten Durchgangs verbuchte wenig später Aziz Bouhaddouz für sich. Der Torjäger wurde von einer Dudziak-Hereingabe bedient und köpfte die Kugel knapp am Gehäuse vorbei (39.).
Auch nach dem Seitenwechsel kamen die Braun-Weißen mit etwas mehr Biss und Schwung aus der Kabine als das Gästeteam. Waldemar Sobota erarbeitete sich am linken Strafraumeck einen Freistoß. Der offensive Flügelspieler drosch das Leder einfach mal ins Zentrum, wo ausgerechnet Ex-St. Paulianer John Verhoek den Ball unhaltbar ins Tor ablenkte (52.). Damit aber nicht genug, denn die Boys in Brown wollten nachlegen. Durch das hohe Pressing der Lienen-Elf geriet Gäste-Keeper Müller in Not, spielte den Ball in die Füße von Mats Møller Dæhli, der den FCH-Keeper umkurvte und zum 2:0 einschob - Jubel-Ekstase am Millerntor (56.).
In dieser Phase waren die Kiezkicker klar am Drücker und wollten den geschockten Heidenheimern den nächsten Nackenschlag verpassen. Die erste Chance dazu hatte Bouhaddouz, dessen Volleyabnahme aus sieben Metern geblockt wurde (62.). Der Torjäger sollte allerdings noch eine Gelegenheit auf einen Treffer bekommen. Nach der darauffolgenden Ecke klärten die Ostwürttemberger zwar zunächst, doch der Ball kam über Sobota zurück auf Ausführer Christopher Buchtmann. Der Mittelfeldallrounder brachte das Spielgerät scharf ins Zentrum, wo Bouhaddouz seinen 14. Saisontreffer erzielte - Momentum perfekt ausgenutzt (63.).
Natürlich durften die Boys in Brown trotz der deutlichen 3:0-Führung nicht nachlässig werden und mussten weiterhin leidenschaftlich nach vorne spielen. Und das taten sie! Bouhaddouz hatte gar die Möglichkeit, ein weiteres Tor zu machen, scheiterte jedoch freistehend an Müller (77.). Wenig später sah Marcel Titsch-Rivero nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote-Karte, was den Braun-Weißen in dieser Situation zusätzlich entgegenkam (79.). In den Schlussminuten spielten die Kiezkicker ihren Vortrag souverän runter und brachten mit dem Schlusspfiff ihre Fans nochmal zum Ausrasten.
FC St. Pauli
Heerwagen – Hornschuh, Sobiech, Gonther, Dudziak (46. Buballa) – Nehrig (79. Flum), Buchtmann – Sahin (75. Thy), Møller Dæhli, Sobota – Bouhaddouz
Cheftrainer: Ewald Lienen
1. FC Heidenheim
Müller – Becker, Wahl, Theuerkauf, Feick – Titsch-Rivero, Rasner (74. Gnaase) – Schnatterer, Halloran (70. Lankford) – Verhoek, Kleindienst (81. Strauss)
Cheftrainer: Frank Schmidt
Tore: 1:0 Verhoek (52., Eigentor), 2:0 Møller Dæhli (56.), 3:0 Bouhaddouz (63.)
Gelbe Karten: Hornschuh, Sahin, Thy / Wahl
Gelb-Rote Karte: Titsch-Rivero (79., wiederholtes Foulspiel)
Schiedrichter: Robert Schröder
Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)
(ms)
Fotos: Witters
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