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SV Sandhausen vs. FC St. Pauli

Der FC St. Pauli trennte sich am Montagabend (23.10.) mit 1:1 vom SV Sandhausen. Das Remis am elften Spieltag gegen den Tabellennachbarn aus Baden-Württemberg gestaltete sich vor 8.514 Zuschauern vor allem in der Schlussphase turbulent. Die Gastgeber gingen in der 80. Minute durch Manuel Stiefler mit 1:0 in Führung, ehe den Kiezkickern in der 90. Minute durch den eingewechselten Jan-Marc Schneider der verdiente Ausgleich gelang.

Gegenüber dem zurückliegenden 1:1 im Heimspiel gegen den 1.FC Kaiserslautern nahm Cheftrainer Olaf Janßen zwei personelle Änderung vor. Für den am Außenband verletzten Cenk Sahin rückte Mats Møller Dæhli in die Startelf, zudem verteidigte Jeremy Dudziak anstelle von Daniel Buballa hinten links in der Viererkette. Die Braun-Weißen starteten mit Bernd Nehrig als einzigem Sechser in einem 4-1-4-1 System. Sandhausens Trainer Kenan Kocak musste auf seinen Topscorer Lucas Höler verzichten. Der Stürmer zog sich unter der Woche einen Muskelfaserriss in der Wade zu und wurde von José Pierre Vunguidica ersetzt.

Die Partie begann mit einem leichten Abtasten auf beiden Seiten. Sandhausen kontrollierte in den ersten Minuten das Geschehen, während die Braun-Weißen zunächst tief standen, um erst ab der Mittellinie das Aufbauspiel der Hausherren zu stören. Die erste Offensivszene gehörte den Sandhäusern. Nach einer geklärten Flanke von Philipp Klingmann setzte Julian-Maurice Derstroff zum Nachschuss an und der Ball prallte Lasse Sobiech aus kürzester Distanz an den Arm (6.). Schiedsrichter ;arkus Schmidt ließ aber weiterspielen, wohl eine vertretbare Entscheidung.

Dann die erste Riesenchance für den FC St. Pauli. Einen langen Ball von Waldemar Sobota aus dem Halbfeld legte Sami Allagui mit dem Kopf stark in den Lauf von Christopher Buchtmann. Der ließ im Strafraum den ersten Verteidiger mit einer Drehung stehen, wurde in der Folge allerdings noch entscheidend von Klingmann beim Abschluss gestört, sodass Torhüter Marcel Schuhen keine allzu großen Probleme hatte und den Schuss entschärfte (11.). Da wäre vielleicht mehr drin gewesen. Nur vier Minuten später die Antwort des SVS: Philipp Förster steckt den Ball 30 Meter zentral vor dem Tor auf Vunguidica durch, der scheiterte allerdings am herauseilenden Robin Himmelmann (15.).

Die Kiezkicker wurden in der Folge zunehmend aktiver und dominanter. Waldemar Sobotas Freistoß von der halbrechten Seite landete auf dem Kopf von Allagui, der Ball ging allerdings links vorbei (17.). Nur eine Minute später probiert es der Tunesier aus der Distanz, doch auch dieser Versuch landete knapp im Toraus (18.). Die Gäste verstanden es in dieser Phase, nach Balleroberungen schnell umzuschalten und die Sandhäuser über die Außenbahnen immer wieder unter Druck zu setzen. Johannes Flum setzte mit einer schönen Verlagerung Luca Zander in Szene. Der Rechtsverteidiger bediente den freien Buchtmann im Rückraum, doch dessen Schuss wurde im letzten Moment von Tim Knipping abgeblockt (23.). Die Defensive der Boys in Brown stand sehr stabil. Die Kurpfälzer taten sich schwer, den Ball gefährlich in die Nähe des Kastens von Himmelmann zu bringen. Die beiden braun-weißen Viererketten um Kapitän Nehrig machten die Räume in der Rückwärtsbewegung schnell eng.

In der 30. Minute wurde Mats Mats Møller Dæhli unfair von den Beinen geholt. Buchtmanns Freistoß aus dem Halbfeld fand erneut Allagui, der den Ball aber nicht mehr richtig drücken konnte. Bei der Aktion stand der Stürmer wohl knapp im Abseits. Nach einen taktischen Foul an Derstroff sah Luca Zander dann in der 36. Minute die erste Gelbe Karte der Partie. Die Begegnung beruhigte in den letzten Minuten vor der Pause ein wenig. Møller Dæhli versuchte es kurz vor dem Wechsel aus der Distanz, doch Schuhen im Kasten klärte ins Toraus.

Und dann herrschte Unruhe im Strafraum der Hausherren. Nach der darauffolgenden Ecke von Buchtmann war plötzlich Bernd Nehrig am Ball. Der Kapitän hielt aus kürzester Distanz drauf, doch Schuhe reagierte wieder stark (44.). Dann war Pause. Die Kiezkicker mit zwei guten Gelegenheiten zur Führung durch Buchtmann und Nehrig. Insgesamt war es ein 0:0 der anschaulichen Sorte.

CHristopher Buchtmann scheiterte in der ersten Hälfte an Keeper Marcel Schuhen

Christopher Buchtmann scheiterte in der ersten Hälfte knapp an Torhüter Marcel Schuhen.

Die Kiezkicker kamen unverändert aus der Kabine, während Sandhausen einmal wechseln musste. Der angeschlagene Dennis Linsmayer blieb in der Kabine, für ihn kam Markus Karl neu ins Spiel. In der 49. Minute dann der erste Aufreger der zweiten Hälfte. Sobota wurde im Tempogegenstoß zu Boden gerungen, der Ball blieb aber in den Reihen der Kiezkicker, die in Überzahl auf das Tor von Schuhen laufen konnten. Schiedsrichter Schmidt unterbrach die Partie und zeigte Paquarada die Gelbe Karte - weiterspielen zu lassen, wäre hier die richtige Entscheidung gewesen. Auf der anderen Seite kam Philipp Förster aus aussichtsreicher Position zum Abschluss, doch Keeper Himmelmann war zur Stelle und parierte den Flachschuss sehenswert (51.). In der Folge kam Møller Dæhli nach Vorlage von Sobota gegen seinen Gegenspieler im Strafraum zu Fall, Manuel Stiefler spielte aber den Ball – alles sauber (54.).

In der 56. Minute die nächste Schrecksekunde, Nehrig musste humpelnd den Platz verlassen. Nach einem Zweikampf im Mittelfeld ging es für den Kapitän nicht weiter. Für ihn brachte der FCSP-Coach Janßen Angreifer Jan-Marc Schneider in die Partie. Nun wurde es wieder hektischer: Nach einem Foul an Møller Dæhli an der linken Strafraumkante jagte Sobota den resultierenden Freistoß ohne zählbaren Ertrag mit Wucht in die Beine der Abwehr. Der eingewechselte Schneider kam in der Folge mit viel Drang zum Tor über rechts, seine Hereingabe wurde allerdings ebenso zur Ecke geklärt, wie die von Buchtmann zwei Minuten später.

Anschließend hieß es durchatmen bei den Kiezkickern. Der kurz zuvor eingewechselte Richard Sukuta-Pasu steckte gut auf den nach vorne geeilten Klingmann durch und der Rechtsverteidiger stand völlig frei vor Himmelmann. Sein Schuss traf allerdings nur das rechte Außennetz (69.). St. Pauli setzte anschließend in Person von Buchtmann das nächste Zeichen, er setzte den Ball aus gut 25 Metern hoch links neben den Kasten (71.).

Für den erschöpften Møller Dæhli kam dann Jeremy Dudziak in der 77. Minute die Partie und machte gleich auf sich aufmerksam. Nach dem ersten Ballkontakt und einem schönen Zusammenspiel mit Buchtmann kam Dudziak im Strafraum aussichtsreich an den Ball, drosch diesen aber aus spitzem Winkel ans Außennetz (76.). Wie das manchmal im Fußball so ist, rächte sich das irgendwann und so fiel auf der Gegenseite das 1:0 für Sandhausen. Manuel Stiefler kam nach einer zu kurz geklärten Ecke aus der zweiten Reihe an den Ball und schoss unten rechts ein (80.).

In der Folge warfen die Braun-Weißen alles nach vorne. Nur eine Minute nach dem Gegentreffer kam Dudziak im Strafraum, von Förster getroffen, zu Fall. In dieser Situation hätte sich der SVS nicht über einen Strafstoß beschweren dürfen. Eine Standardsituation für den FCSP jagte jetzt die nächste. Und schließlich der hochverdiente Ausgleich. Allagui drang über die linke Seite in den Strafrauf ein, ging an zwei Gegenspielern vorbei und bediente Schneider. Am Fünfmeterraum setzte der sich ganz stark durch und traf aus der Drehung ins rechte Eck - 1:1 (90.)!

In der Nachspielzeit ergaben sich auf beiden Seiten nochmal Räume, doch weder der freistehende Klingmann noch Sukuta-Pasu brachten das Leder noch im Gehäuse unter. Es blieb nach einer turbulenten Schlussphase beim Unentschieden.

 

SV Sandhausen

Schuhen - Klingmann, Seegert, Knipping, Paqarada - Stiefler, Linsmayer (46. Markus Karl) - Ibrahimaj (68. Daghfous), Förster, Derstroff (63. Sukuta-Pasu 63.) - Vunguidica

Cheftrainer: Kenan Kocak

 

FC St. Pauli

Himmelmann - Zander, Sobiech, Avevor, Buballa - Nehrig (56. Schneider)  - Møller Dæhli (77. Jeremy Dudziak), Buchtmann, Flum (87. Schoppenhauer), Sobota - Allagui

Cheftrainer: Olaf Janßen

 

Tore: 1:0 Stiefler (80.), 1:1 Schneider (90.)

Gelbe Karten: Paquarada / Zander, Buballa

Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)

Zuschauer: 8.514

 

(jb)

Fotos: Witters

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