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1. FC Union Berlin vs. FC St. Pauli

Der FC St. Pauli hat sein Auswärtsspiel beim 1. FC Union Berlin am Sonnabend (4.11.) mit 0:1 (0:0) verloren, in der Nachspielzeit erzielte Sebastian Polter den Siegtreffer für die Berliner (90.+2). Vor 22.012 Zuschauern hatten sich die Kiezkicker mindestens einen Zähler verdient, die beste Chance vergab Sami Allagui, der nur den Querbalken getroffen hatte (61.).

Im Vergleich zum zurückliegenden 1:1 im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue nahm FCSP-Cheftrainer Olaf Janßen für das Verfolgerduell (der Vierte empfing den Fünften) zwei Änderungen in seiner Startelf vor. Waldemar Sobota rückte für Johannes Flum (Bank) in die Startformation. Zudem musste Jeremy Dudziak (grippaler Infekt) kurzfristig passen, für ihn startete Maurice Litka. Bei unseren Kiezkickern, die in der Fremde bereits beim Tabellendritten Nürnberg und Tabellenzweiten Kiel (jeweils 1:0) gewinnen konnten, kehrte der wiedergenesene Aziz Bouhaddouz (Bank) in den Kader zurück, Jan-Marc Schneider (krank) fehlte.

Im restlos ausverkauften Stadion An der Alten Försterei übernahmen die heimstarken Gastgeber (drei Siege, zwei Remis) die Initiative und kamen auch zu einer ersten Halbchance. Nach Ballverlust der Janßen-Elf im Mittelfeld probierte es Marcel Hartel aus gut 25 Metern – drüber (7.). Im Anschluss an einen Freistoß die Berliner erneut aus der zweiten Reihe: Christopher Trimmel nahm eine zu kurze Kopfballabwehr direkt, Lasse Sobiech konnte den strammen Schuss aber blocken (16.).

Keine 60 Sekunden später wurde es dann richtig brenzlig. Ex-Kiezkicker Akaki Gogia drang in den FCSP-Strafraum ein und legte quer zu Sebastian Polter. Unions Top-Torjäger trat über den Ball, der Hartel vor die Füße fiel. Der herauseilende Himmelmann entschärfte die Situation, ehe Daniel Buballa gänzlich klären konnte (17.). Auf der Gegenseite dann der erste Torschuss der Kiezkicker, die zuvor die eine oder andere vielversprechende Kontersituation nicht gut zuende gespielt hatten. Nach Querpass von Sami Allagui zog Christopher Buchtmann aus dem Rückraum ab – links vorbei (22.). Die Janßen-Elf befreite sich zunehmend immer besser vom druckvollem Pressing der Eisernen, die nächste Chance aber für Union. Im Anschluss an einen Eckball nahm Gogia den abgewehrten Ball aus 20 Metern volley – Himmelmann packte aber sicher zu (28.).

Aufregung dann auf der Gegenseite! Nach Steilpass von Litka kam Allagui im Berliner Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Bastian Dankert entschied zum Entsetzen der Kiezkicker auf Schwalbe und Gelb für Allagui. Der herausstürmende Union-Keeper Jakob Busk hatte den Angreifer aber leicht am linken Fuß erwischt - es hätte durchaus Elfmeter geben können, wohl aber eher müssen (34.). Es war die letzte nennenswerte Szene der ersten Halbzeit, torlos verabschiedeten sich beide Teams in die Kabinen.

Wie hier die beiden Kapitäne Bernd Nehrig und Felix Kroos lieferten sich beide Teams viele intensive Duelle.

Wie hier die beiden Kapitäne Bernd Nehrig und Felix Kroos lieferten sich beide Teams viele intensive Duelle.

Unverändert kamen beiden Mannschaften auf den Rasen zurück. Union nach einem langen Einwurf mit der ersten Chance im zweiten Durchgang, doch Gogia jagte das Leder aus acht Metern auf die Tribüne (47.). Die Gastgeber hinderten unsere Kiezkicker weiterhin mit frühem Pressing am Spielaufbau, die wie gewohnt sehr zweikampfstarke Janßen-Elf wiederum suchte den Weg nach vorne zumeist über Tempogegenstöße nach Fehlern der Berliner. Die spielstarken Gastgeber hatten nach dem Seitenwechsel zunächst mehr vom Spiel und kamen durch Polter zu einer weiteren Chance. Trimmel hatte von der rechten Seite in den FCSP-Strafraum geflankt, doch Polter setzte seinen Kopfball deutlich neben den linken Pfosten (54.).

Scheiterte Unions Angreifer noch deutlich, fehlten auf der anderen Seite nur Zentimeter zur Führung für die Janßen-Elf. Nach ganz starker Vorarbeit von Sobota scheiterte Allagui zunächst am stark reagierenden Busk (60.), keine 60 Sekunden später setzte Allagui eine Flanke von Luca Zander dann, halb mit dem Kopf, halb mit der linken Schulter, an den Querbalken (61.).

Union in der Folgezeit mit etwas mehr Spielanteilen, die Braun-Weißen aber immer besser im Spiel und mit der nächsten guten Torchance. Nach Buchtmann-Ecke stieg Sobiech am höchsten, sein Kopfball landete bei Bernd Nehrig. Der Kapitän konnte das Leder aus drei Metern nicht mehr entscheidend drücken – knapp drüber (66.). Kurz darauf wechselte Janßen zum ersten Mal: Bouhaddouz ersetzte Allagui (72.).

Die Schlussviertelstunde hatte es in sich, beide Teams suchten immer wieder den Weg nach vorne und wollten die drei Punkte einfahren. Zunächst Union mit zwei Chancen: Erst blockten die Braun-Weißen einen Kopfball des zuvor eingewechselten Damir Kreilach, den Abpraller setzte Kristian Pedersen aus acht Metern dann ans Außennetz (76.). Die Kiezkicker mit der schnellen Antwort: Nach schöner Kombination über Mats Møller Dæhli und Sobota hatte Bouhaddouz das 1:0 auf dem Fuß, doch im letzten Moment konnte Pedersen die Situation per Grätsche entschärfen – weiter 0:0 also (77.).

Das Tempo blieb in den letzten Minuten weiterhin hoch, beide Teams lieferten den 22.012 Zuschauern eine spannende Partie. Die Gastgeber legten über Pedersen noch mal den Vorwärtsgang ein. Der Linksverteidiger legte für Polter auf, dessen Schuss aus dem Rückraum aber kein Problem für Himmelmann (83.). Zweiter Wechsel dann auf Seiten der Kiezkicker: Johannes Flum ersetzte Møller Dæhli (86.).

Die zweiminütige Nachspielzeit brach an. Konnte ein Team doch noch den Lucky Punch setzen? Leider ja... Trimmel brachte einen letzten Freistoß, nach vermeintlichem Foul von Bouhaddouz an Toni Leistner, von der rechten Seite in den FCSP-Strafraum, wo Polter am höchsten stieg und das Leder, unhaltbar für Himmelmann, mit einem wuchtigen Kopfball im langen Eck unterbrachte (90.+2). Kurz darauf war Schluss. Nach vier Spielen ohne Niederlage musste sich die Janßen-Elf, angesichts der unglücklichen Entscheidungen gegen sich, auf bittere Art und Weise erstmals wieder geschlagen geben.

 

1. FC Union Berlin

Busk – Trimmel, Torrejon, Leistner, Pedersen – Kroos (72. Daube), Prömel – Gogia (67. Skrzybski), Hartel (74. Kreilach), Hedlung – Polter

Cheftrainer: Jens Keller

 

FC St. Pauli

Himmelmann – Zander, Sobiech, Avevor, Buballa – Nehrig, Buchtmann – Sobota, Møller Dæhli (86. Flum), Litka – Allagui (72. Bouhaddouz)

Cheftrainer: Olaf Janßen

 

Tore: 1:0 Polter (90.+2)

Gelbe Karten: Trimmel / Allagui

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)

Zuschauer: 22.012 (ausverkauft)

 

(hb)

Fotos: Witters

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