FC St. Pauli

Endlich wieder Millerntor! Über drei Wochen ist die letzte Partie auf dem eigenen Geläuf bereits her, sodass die Kiezkicker hochmotiviert waren, den zweiten Erfolg vor ihrem Heimpublikum einzufahren. Die bittere 0:1-Niederlage beim 1. FC Union Berlin haben die Boys in Brown über die Länderspielpause abgehakt und schauten angriffslustig auf das Duell gegen den Aufsteiger aus Bayern. Im Vergleich zum letzten Spieltag kehrte Cenk Sahin nach überstandenem Innenbandanriss in die Startformation zurück und ersetzte Maurice Litka.

Die erste Halbzeit zeigte ein Spiel mit zwei Gesichtern. Zunächst waren die Regensburger die etwas aktivere Mannschaft und setzten die Braun-Weißen mit einem hohen Pressing schon früh im Aufbauspiel unter Druck. Mit dem ersten Torabschluss überhaupt nickte Marco Grüttner eine Geipl-Ecke in die Maschen (21.). Nur wenig später legte der Jahn sogar nach, als eine Flanke von Benedikt Saller bis an den zweiten Pfosten durchrutschte. Dort lauerte Sargis Adamyan und beförderte das Spielgerät in die Maschen (24.).

„Aufwachen“, schallte es durch das Millerntor. Und das taten die Kiezkicker. In der 35. Minute tauschte Cheftrainer Olaf Janßen bereits doppelt durch und brachte Aziz Bouhaddouz und Johannes Flum für Waldemar Sobota und Bernd Nehrig ins Spiel. Tatsächlich kamen die St. Paulianer noch vor dem Seitenwechsel zurück. Die SSV-Hintermannschaft war nach einer Standardsituation unsortiert, sodass Lasse Sobiech in Angreifer-Manier mit einem Linksschuss vollstreckte (40.). Nur fünf Minuten später gelang den Boys in Brown der Ausgleich, nach dem Sami Allagui eine Buballa-Flanke zum Ausgleich verwertete (45.).

Zurück im Spiel: Lasse Sobiech und Christopher Avevor bejubeln den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer.

Im zweiten Durchgang sprach die Tendenz nun für unsere Kiezkicker, die fokussiert aus der Kabine kamen. Zunächst setzte sich Christopher Buchtmann stark durch und verfehlte aus spitzem Winkel nur haarscharf den Führungstreffer (52.). In vielen Aktionen fehlt den Boys in Brown jedoch die finale Präzision, um noch entscheidender in die Gefahrenzone vorzudringen. Deswegen lauerte Sahin einfach mal auf einen Fehler der Gäste, erlief einen Rückpass, doch bekam nicht die entscheidende Kontrolle über den Ball (63.).

In der Schlussphase drückten die Braun-Weißen auf den zweiten Heimsieg in dieser Saison. Nach einer komfortablen Umschaltsituation landete die Kugel bei Buchtmann, der an Penkte scheiterte. Noch in der gleichen Minute tauchte Bouhaddouz alleine vor dem gegnerischen Kasten auf, doch setzte den Ball über den Querbalken (74.). Auch Lasse Sobiech verfehlte nach einer Sahin-Ecke einen möglichen Siegtreffer (83.). Diesen hätten kurz vor dem beinahe der SSV erzielt, doch Saller war zu überrascht, um die Kugel im Netz unterzubringen (89.). Letztlich blieb es bei dem ausgeglichenen Spielstand, der sich mit Hinblick auf die Möglichkeiten trotz des 0:2-Rückstandes zu wenig anfühlt. 

FC St. Pauli

Himmelmann – Zander, Sobiech, Avevor, Buballa (77. Dudziak) – Nehrig (35. Flum) – Sahin, Møller Dæhli, Buchtmann, Sobota (35. Bouhaddouz) -  Allagui

Cheftrainer: Olaf Janßen

SSV Jahn Regensburg

Pentke – Saller, Nachreiner, Knoll, Nandzik (82. Gimber) – Stolze (46. George), Geipl, Lais, Adamyan (67. Hofrath) – Grüttner, Nietfeld

Cheftrainer: Achim Beierlorzer

Tore: 0:1 Grüttner (21.), 0:2 Adamyan (24.), 1:2 Sobiech (40.), 2:2 Allagui (45.)

Gelbe Karten: Buballa, Buchtmann / Adamyan, Lais, Nandzik, Hofrath, Geipl

Schiedsrichter: Florian Heft

Zuschauer: 29. 546 (ausverkauft)

(ms)

Fotos: Witters