FC St. Pauli

Mit der Empfehlung von sieben Punkten aus den vergangenen drei Spielen war der FC St. Pauli nach Düsseldorf gereist. Das allerdings ohne Kapitän Bernd Nehrig, der wegen einer Gelbsperre passen musste. Für ihn übernahm Johannes Flum den Platz im zentralen Mittelfeld. Auch im Angriff nahm Coach Markus Kauczinski eine Änderung vor: Anstatt wie zuletzt Sami Allagui durfte Jan-Marc Schneider neben Bouhaddouz ran.

Bei schwierigen Platzverhältnissen präsentierten sich die Braun-Weißen zunächst konzentriert und einsatzfreudig, doch nach einer Ecke gab es direkt die kalte Dusche, als Innenverteidiger Hoffmann von Marcel Sobottka freigeblockt den Ball mit der Hüfte über die Linie drücken konnte (9.). Mit der Führung im Rücken übernahmen die Gastgeber die Spielkontrolle. Florian Neuhaus suchte den Abschluss aus der Distanz, ohne jedoch Robin Himmelmann wirklich zu fordern (10.).

Der FC St. Pauli wurde in der 17. Minute erstmals offensiv auffällig, als Jeremy Dudziak sich gegen mehrere Verteidiger durchsetzen, dann aber nicht mehr präzise abschließen konnte. In der Folge hatten erneut Dudziak (20.) sowie Aziz Bouhaddouz (26.) Strafraumszenen, die zwar keine große Gefahr für das Tor von Raphael Wolf bedeuteten, aber Beleg dafür waren, dass sich die Kiezkicker nun öfter freizuspielen vermochten. Die große Chance zum Ausgleich bot sich schließlich Christopher Avevor. Von Waldemar Sobota freigespielt traf der Innenverteidiger im Fünfmeterraum der Fortuna den Ball aber nicht richtig (35.).

Kurz vor dem Pausenpfiff wurde es nochmals turbulent und die Gäste kamen dem Ausgleich sehr nah: Erst schoss Fortuna-Keeper Wolf Bouhaddouz an und der Ball trudelte vom Kopf des Marokkaners an den Pfosten. Und in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs war es erneut Bouhaddouz, dem nach starker Ballannahme im Strafraum der Abschluss missglückte. Entsprechend ging es für den FC St. Pauli mit dem knappen Rückstand in die Kabine.

Die Ausgleichschance kurz vor Pause durch Aziz Bouhaddouz

Waren es vor dem Seitenwechsel noch die Gastgeber, die froh sein mussten, kein Gegentor kassiert zu haben, bemühten die Kiezkicker kurz nach dem Wechsel das Glück des Tüchtigen, als erst Fink (47.) und dann Haraguchi (51.) gute Möglichkeiten ausließen. Auf der Gegenseite kamen Bouhaddouz (52.) und Schneider (53.) zu weiteren Ausgleichschancen. Für Sobota ging es dann nicht weiter. Der Pole musste angeschlagen den Platz verlassen und wurde durch Cenk Sahin ersetzt (55.).

In der jetzt rasanten Begegnung war anschließend wieder Düsseldorf am Drücker. Himmelmann vereitelte gegen Rouwen Hennings (56.) und Usami (57.) mit zwei starken Paraden beste Chancen, Top-Gelegenheit Nummer drei ließ Niko Gießelmann nach einer Ecke liegen (58.). Nach diesem Feuerwerk kehrte zunächst etwas Ruhe in die Partie ein. Schließlich war es Oliver Fink, der Himmelmann prüfte, aber nicht überwinden konnte (70.). Bei der nächsten Szene konnte der Schlussmann den zweiten Gegentreffer dann nicht mehr verhindern. Usami traf mit einem Schuss in die untere rechte Ecke (74.).

Markus Kauczinski setzte durch die Hereinnahme der beiden Stürmer Dimitrios Diamantakos und Sami Allagui in der Schlussphase alles auf eine Karte, um die Niederlage noch abzuwenden. Gegen die in der eigenen Hälfte auf Konter lauernden Fortunen gelangen den Kiezkickern allerdings kaum noch zwingenden Offensivaktionen. Stattdessen musste Himmelmann gegen den eingewechselten Benito Raman klären (77.). In der Nachspielzeit sorgte dann Bouhaddouz doch noch für Spannung, als er seinen Fuss in einen Schuss von Sahin hielt und den Anschlusstreffer markierte (90.+1). Für mehr sollte es für den FC St. Pauli allerdings nicht mehr reichen, sodass die Kauczinski-Elf erstmals seit drei Partien wieder ohne Punktgewinn blieb, während den Gastgebern der Sprung auf die Spitzenposition der 2. Liga gelang.

Fortuna Düsseldorf

Wolf – Schauerte, Ayhan (25. Bodzek), Hoffmann, Gießelmann - Sobottka, Neuhaus - Haraguchi (61. Raman), Fink, Usami (90. Zimmer) - Hennings

Cheftrainer: Friedhelm Funkel

FC St. Pauli

Himmelmann – Park, Sobiech, Avevor, Buballa – Flum, Dudziak – Sobota (55. Sahin), Schneider (75. Diamantakos), Neudecker (78. Allagui) – Bouhaddouz

Cheftrainer: Markus Kauczinski

Tore: 1:0 Hoffmann (9.), 2:0 Usami (74.), 2:1 Bouhaddouz (90.+1)

Gelbe Karten: Hennings / -

Schiedsrichter: Timo Gerach

Zuschauer: 37.208

(hbü)

Fotos: Witters