FC St. Pauli

Nach zuletzt drei Remis in Folge wollten die Boys in Brown in Aue mutig auftreten und erstmals seit dem Derby-Erfolg gegen Holstein Kiel einen Sieg feiern. Im Vergleich zum jüngsten 1:1 gegen den SV Sandhausen nahm FCSP-Chefcoach Markus Kauczinski nur eine Änderung in der Startelf vor. Christopher Buchtmann rückte für Johannes Flum, der kurzfristig mit muskulären Problemen passen musste, in die Anfangsformation. Sami Allagui übernahm das Amt des Kapitäns. Auch Gästetrainer Hannes Drews veränderte seine Mannschaft nur auf einer Position: Verteidiger Dennis Kempe durfte Anstelle von Malcolm Cacutalua (Magen-Darm-Infekt) beginnen.

Die Braun-Weißen begannen die Partie forsch und setzten die Veilchen früh mit effektivem Pressing unter Druck. Die Kauczinski-Elf kam zu ersten Torgelegenheiten durch Mats Møller Dæhli (4.) und Sami Allagui (9.), konnte aber nicht zwingend gefährlich werden. Christopher Buchtmann blieb mit einem Freistoß aus aussichtsreicher Position in der Mauer hängen (23.). Doch auch Erzgebirge Aue konnte ein ums andere Mal vor das Tor der Kiezkicker vordringen und kam in Persona von Calogero Rizzuto (13.) und Pascal Köpke (19.) zu Chancen.

Zu einem Zeitpunkt, als die Partie eigentlich ausgeglichen schien, ging die Drews-Elf in Führung. Clemens Fandrich zog aus 23 Metern einfach mal ab und weil Christopher Avevor den Ball unglücklich abfälschte, war Robin Himmelmann im Tor des FC St. Pauli machtlos (25.). Die Veilchen waren daraufhin etwas besser im Spiel und ließen den Ball gut laufen. Nach einem taktischen Foul am quirligen Ridge Munsy sah Jeremy Dudziak seine fünfte Gelbe Karte (38.), er wird gegen Union Berlin fehlen. Doch die Jungs von Markus Kauczinski blieben weiter dran und so drosch Aziz Bouhaddouz das Leder nach Vorarbeit von Christopher Buchtmann zum Ausgleich in die Maschen (44.). Nach einer unterm Strich ausgeglichenen ersten Hälfte ging es also mit einem Remis in die Kabinen.

Jeremy Dudziak, Aziz Bouhaddouz und Mats Mœller Dæhli (v.l.) bejubeln den Treffer zum Ausgleich.

In Durchgang zwei kamen die Boys in Brown zunächst bissig ins Spiel und versuchten weiter, den Druck hoch zu halten. In der 55. Minute bekam Buchtmann nach einem Foulspiel an Fandrich die Gelbe Karte und der anschließende Freistoß wurde ein ganz gefährliches Ding: Routinier Christopher Tiffert trat an und der Ball klatschte zunächst an den linken Pfosten, trudelte die Torlinie entlang und touchierte noch den rechten Pfosten, bevor Christopher Avevor schließlich klären konnte. Anschließend kamen beide Mannschaften nicht zu nennenswerten Möglichkeiten, viel mehr waren beide Kontrahenten bemüht, die defensive Ordnung aufrecht zu erhalten.

In der 81. Minute dann Aufregung im Strafraum der Kiezkicker: Köpke kam nach einem Zweikampf mit Daniel Buballa zu Fall und Schiedsrichter Christof Günsch entschied auf Gelb für Buballa und auf Strafstoß für die Veilchen. Der kurz zuvor für Dimitrij Nazarov ins Spiel gekommene Mario Kvesic trat an und obwohl Robin Himmelmann die Ecke geahnt hatte verwandelte er sicher (82.).

Daraufhin wurde das Match noch einmal hektisch und St. Pauli warf alles nach vorne. Nach Vorarbeit vom eingewechselten Lasse Sobiech kam der ebenfalls eingewechselte Dimitrios Diamantakos in aussichtsreicher Position zum Abschluss, sein Schuss wurde jedoch geblockt (89.). Nachdem die Braun-Weißen den Ball auch in der vierminütigen Nachspielzeit nicht zwingend aufs Tor von Keeper Martin Männel bringen konnten, war dann Feierabend im Erzgebirgsstadion.

FC Erzgebirge Aue

Männel – Rizzuto, Kalig, Hertner, Kempe – Tiffert – Riese, Fandrich – Munsy (87. Wydra), Nazarov (76. Kvesic), Köpke (89. Bunjaku)

Cheftrainer: Hannes Drews

FC St. Pauli

Himmelmann – Park, Ziereis, Avevor, Buballa (83. Sobiech) – Buchtmann, Dudziak - Møller Dæhli (70. Neudecker), Allagui (79. Diamantakos) Sahin - Bouhaddouz

Cheftrainer: Markus Kauczinski

Tore: 1:0 Fandrich (25.), 1:1 Bouhaddouz (44.), 2:1 Kvesic (82., FE)

Gelbe Karten: Dudziak, Buchtmann, Buballa, Bouhaddouz / Hertner, Rizzuto

Schiedsrichter: Christof Günsch (Marburg)

Zuschauer: 14.700

(jh) 

Fotos: Witters