FC St. Pauli

Mit zwei Siegen im Gepäck wollten die Kiezkicker am Sonnabend den dritten Dreier in Serie einfahren. Dafür tauschte Cheftrainer Olaf Janßen mit Hinblick auf die Englische Woche im Vergleich zum zurückliegenden 1:0-Erfolg beim 1. FC Nürnberg auf einigen Positionen durch. So feierte Luca Zander sein Startelf-Debüt und durfte genauso wie Cenk Sahin und der wiedergenesende Aziz Bouhaddouz von Beginn an ran. Außerdem schaffte Lasse Sobiech immerhin den Sprung zurück in den Kader.

Der Innenverteidiger sah von der Bank gemeinsam mit den 29.546 Zuschauern am ausverkauften Millerntor einen unglücklichen Auftakt seiner Teamkollegen. Nach einem Foul von Marc Honrschuh an Dario Lezcano bekamen die Schanzer einen Freistoß nur knapp von der Strafraumkante entfernt zugesprochen. Das Leder schnappte sich Sonny Kittel und schlenzte das Spielgerät über die braun-weiße Mauer hinweg in die Maschen (5.). Nach den zurückliegenden Spielen ohne Gegentor waren die Kiezkicker erstmal vor eine Aufgabe gestellt. Die beste Chance, den Rückstand zu egalisieren, bot sich Kapitän Bernd Nehrig, der eine starke Hereingabe von Zander mit dem Kopf aus aussichtsreicher Position nicht entscheidend erwischte (19.). Stattdessen kam der Bundesliga-Absteiger durch gnadenloser Effektivität vor dem Kasten in Fahrt. Nehrig trennte Thomas Pledl zwar vom Ball, doch bediente dadurch Christian Träsch, der anschließend vor Himmelmann cool blieb und zum 0:2 einschieben konnten (33.).

Die Kiezkicker wirkten etwas geschockt gegen das Team, das vor der Saison als Aufstiegsaspirant Nummer eins gehandelt wurde. Von den Startschwierigkeiten der letzten Wochen war bei den Ingolstädtern nichts mehr zu sehen, die vor der Halbzeit durch die enteilten Lezcano (40.) und Kittel (45.+3) sogar noch die Treffer drei und vier erzielten. Kurz zuvor verfehlte Bouhaddouz mit einem Kopfball aus kurzer Distanz den Anschlusstreffer (45.+2). Stattdessen gingen die Boys in Brown angepeitscht von ihren Anhängern mit einem 0:4-Rückstand in die Kabine.

0:4 zur Pause: Die Kiezkicker waren zwar bemüht, doch die Schanzer gnadenlos effektiv.

Dementsprechend gab es für das Trainerteam um Coach Janßen in der Pause Handlungsbedarf. Die Kiezkicker brachten mit Sami Allagui für Johannes Flum eine weitere Offensivkraft und agierten fortläufig aus einem 4-4-2-System mit einer Raute im Mittelfeld. Dennoch gehörten die ersten Gelegenheiten nach dem Seitenwechsel durch Max Christiansen (48.) und Thomas Pledl den Gästen (51.). Auf der anderen Seite prüfte Zander FCI-Schlussmann Örjan Nyland, nachdem er grätschend die Kugel gefährlich in Richtung Tor brachte (63.).

In der Schlussphase verwalteten die Gäste ihren Vorsprung geschickt, kamen dabei allerdings selber nicht mehr so häufig in die Gefahrenzone. Die Janßen-Elf blieb bemüht, doch verfügte nicht über die nötige Durchschlagskraft. Die beste Gelegenheit bot sich Allagui, der nach einer Kopfballablage von Jan-Marc Schneider stark bedient wurde, den Ball jedoch knapp am Tor vorbeisetzte (74.). Letztlich blieb es bei einem 0:4, das bereits am Dienstagabend (19.9.) bei Holstein Kiel wieder wett gemacht werden kann.

FC St. Pauli

Himmelmann – Zander, Avevor, Hornschuh (69. Sobiech), Dudziak – Nehrig, Flum (46. Allagui) – Sahin, Litka, Sobota – Bouhaddouz (62. Schneider)

Cheftrainer: Olaf Janßen

FC Ingolstadt 04

Nyland – Träsch (74. Levels), Matip, Wahl, Gaus – Cohen, Christiansen – Morales (25. Schröck) – Pledl (83. Rosa Silva), Kittel – Lezcano

Cheftrainer: Stefan Leitl

Tore: 0:1 Kittel (6.), 0:2 Träsch (33.), 0:3 Lezcano (40.), 0:4 Kittel (45.+3)

SR: Robert Schröder

Gelbe Karten: keiner / Wahl, Matip, Gaus, Kittel, Christiansen

Zuschauer: 29.380

(ms)

Fotos: Witters