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Holstein Kiel vs. FC St. Pauli

Drei Tage nach der bitteren 0:4-Heimniederlage gegen Ingolstadt haben unsere Kiezkicker eine starke Reaktion gezeigt und am Dienstagabend (19.9.) bei Spitzenreiter Holstein Kiel mit 1:0 gewonnen. Das Tor des Tages erzielte Mittelfeldspieler Johannes Flum kurz vor der Pause (44.). Nach Gelb-Rot für Patrick Herrmann (83.) hielt Robin Himmelmann gegen dezimierte Kieler in der Nachspielzeit (90.+5) den Sieg fest.

Im Vergleich zur 0:4-Heimniederlage gegen den FC Ingolstadt nahm Cheftrainer Olaf Janßen drei Veränderungen vor: Der wiedergenesene Lasse Sobiech ersetzte Marc Hornschuh (Rückenprobleme), zudem rückten Daniel Buballa und Richard Neudecker für Cenk Sahin und Maurice Litka in die Startelf. Buballa verteidigte im 4-1-4-1 hinten links, Dudziak rückte eine Position vor, Neudecker begann neben Johannes Flum im zentralen Mittelfeld vor dem alleinigen Sechser Bernd Nehrig. Der überraschende Spitzenreiter Kiel spielte ebenfalls im 4-1-4-1, mit dem vom FCSP an die KSV ausgeliehenen Marvin Ducksch, der bereits fünf Saisontore erzielen konnte.

Die Partie begann aufgrund eines Platzsturms der KSV-Fans während des Warmmachens mit zehnminütiger Verzögerung, um 18:40 Uhr konnte es dann aber losgehen. Beide Teams schenkten von Beginn an nicht einen Ball her, intensiv ging’s in den Zweikämpfen zur Sache. Die Kieler dann mit der ersten Halbchance: Nach Ballverlust der Kiezkicker in der eigenen Hälfte schaltete Holstein schnell um, doch der Schuss von Kingsley Schindler ging klar vorbei (10.).

Kurz darauf wurde es deutlich brenzliger: Einen Kopfball von David Kinsombi wehrte FCSP-Keeper Robin Himmelmann dank einer starken Reaktion gerade noch ab – tief durchatmen (12.). Im Gegenzug kam Neudecker im Strafraum des Tabellenführers zum Abschluss, Kiels Schlussmann Kenneth Kronholm konnte aber parieren (13.). Die Partie nahm deutlich an Fahrt auf, beide Teams wollten mit schnellem Umschaltspiel zum Erfolg kommen. Dann wieder der FCSP: Aziz Bouhaddouz versetzte zwei Gegenspieler und zog aus halblinker Position ab, Waldemar Sobota hielt seinen Kopf in den Schuss – drei Meter drüber (17.).

In der Folge neutralisierten sich beide Teams weitestgehend, unsere Kiezkicker ließen die mit 15 Treffern beste Offensive der Liga kaum zur Entfaltung kommen und verteidigten stark im Kollektiv. Dann die nächste Chance für unseren FCSP: Nach Flanke von Luca Zander köpfte Flum das Leder aus elf Metern vorbei – schade (24.). Der Spitzenreiter im Anschluss mit einer kurzen Druckphase und einer Chance durch Dominick Drexler. Dessen Schuss aus gut zehn Metern klärte Sobiech aber mit der Fußspitze (29.).

Unsere Kiezkicker suchten, aus einer kompakten Defensive heraus, immer wieder auch den Weg nach vorne und kamen zu Chancen. Eine bot sich Dudziak, der aus 18 Metern abziehen konnte, doch Kronholm parierte den leider zu zentral platzierten Schuss sicher (34.). Kurz vor der Pause dann das 1:0 für unsere Kiezkicker! Bouhaddouz bediente Neudecker, der einen ganz starken Pass in den Kieler Strafraum zu Flum spielte. Dieser jagte das Leder unhaltbar für Kronholm ins obere rechte Eck – 1:0 (44.)! Nachdem Steven Lewerenz im Gegenzug aus sieben Metern den schnellen Ausgleich für die Gastgeber vergeben hatte (45.), ertönte der Halbzeitpfiff.

Torschütze Johannes Flum und Vorlagengeber Richard Neudecker bejubeln das 1:0.

Torschütze Johannes Flum und Vorlagengeber Richard Neudecker bejubeln das 1:0.

Unverändert kamen beide Mannschaften aus den Kabinen zurück. Die Kieler wollten mit aller Macht ihre erste Heimniederlage im Kalenderjahr 2017 vermeiden, unsere Kiezkicker hingegen wollten die Führung nicht mehr hergeben und so den bereits achten Auswärtssieg des Jahres bejubeln. Die Janßen-Elf kam sehr konzentriert auf den Rasen zurück und machte ihre Sache weiterhin richtig gut. An der braun-weißen Defensive bissen sich die Kieler immer wieder die Zähne aus. Nach ausgeglichener erster Halbzeit in puncto Ballbesitz überließ die Janßen-Elf den Gastgebern nun etwas mehr die Spielkontrolle, blieb mit schnellen Gegenstößen aber stets gefährlich.

Dann rutschte einem das Herz kurz in die Hose. Luca Zanders mittig platzierter Rückpass auf den jedoch an der Strafraumkante wartenden Himmelmann war auf dem Weg Richtung Tor, doch der Keeper konnte das Leder gerade noch erreichen und per Hechtsprung klären (59.). Die Kieler, die bislang in jedem Spiel mindestens zwei Treffer erzielt hatten, erhöhten den Druck, kamen aber weiterhin nicht zwingend in die Nähe des FCSP-Strafraums. Janßen nahm die ersten beiden Wechsel vor: Zunächst schickte er Sami Allagui für Bouhaddouz auf den Rasen (62.), etwas später dann Maurice Litka für Dudziak, der aufgrund von Knieproblemen runter musste (70.).

So langsam brach die Schlussphase im ausverkauften Holsteinstadion an, die Kiezkicker kamen den drei Punkten immer näher. Die Janßen-Elf konterte über Sobota und Neudecker, der Allagui mit einem Diagonalball in Szene setzte. Von der rechten Seite suchte der Angreifer den Abschluss, überwinden konnte er Kronholm aber nicht (72.). Auf der Gegenseite probierte es Alexander Mühling aus 18 Metern, den Schuss fälschte der zuvor eingewechselte Aaron Seydel gefährlich ab – knapp rechts vorbei (73.).

Kiel schnürte die Braun-Weißen mehr und mehr in der eigenen Hälfte ein, doch es blieb dabei: Die Defensive der Kiezkicker hielt allen Angriffen des Spitzenreiters, der nach Gelb-Rot für Patrick Herrmann die Schlussminuten in Unterzahl beenden musste (83.), stand. In der fünften Minute der Nachspielzeit sicherte Himmelmann mit einer überragenden Parade dann den vierten Saisonsieg. Ein 15-Meter-Volleyschuss von Kinsombi hätte bestens ins rechte Eck gepasst, doch unser Keeper machte sich gaaaaaaaanz lang und hielt das Leder sogar fest - Wahnsinn (90.+5)!

Kurz darauf war Feierabend! Nur drei Tage nach dem bitteren 0:4 gegen Ingolstadt holten unsere Kiezkicker dank einer starken Leistung drei Zähler bei der bis dato besten Mannschaft der Liga.

Fliegen und zeitgleich drei Punkte sichern, kann soooo schön sein ;-)

Fliegen und zeitgleich drei Punkte sichern, kann soooo schön sein ;-)

Holstein Kiel

Kronholm – Herrmann, Schmidt, Czichos, Heidinger – Kinsombi – Schindler (66. Seydel), Drexler, Mühling, Lewerenz (78. Peitz) – Ducksch (89. Hoheneder)

Cheftrainer: Markus Anfang

 

FC St. Pauli

Himmelmann - Zander, Sobiech, Avevor, Buballa - Nehrig - Sobota (76. Kalla), Flum, Neudecker, Dudziak (70. Litka) - Bouhaddouz (62. Allagui)

Cheftrainer: Olaf Janßen

 

Tore: 0:1 Flum (44.)

Gelbe Karten: Drexler, Herrmann, Heidinger / Zander, Bouhaddouz, Neudecker, Sobiech, Flum

Gelb-Rote Karte: Herrmann (83., weiderholtes Foulspiels)

Schiedsrichter: Harm Osmers

Zuschauer: 11.995 (ausverkauft)

 

(hb)

Fotos: Witters

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