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Eintracht Braunschweig vs. FC St. Pauli

Der FC St. Pauli bleibt Auswärts eine Macht. Bei Eintracht Braunschweig siegten die Kiezkicker mit 2:0 (0:0) durch Tore von Christopher Buchtmann (76.) und Cenk Sahin (80.). Nach schwacher erster Hälfte, in der Keeper Robin Himmelmann einen Elfmeter parierte und das Team mehrfach vor einem Rückstand bewahrte, zeigten die Braun-Weißen nach dem Seitenwechsel eine deutliche Leistungssteigerung und verdienten sich den vierten Auswärtssieg der Saison.

Cheftrainer Olaf Janßen hatte für die Partie bei den Löwen auf jegliche Umbaumaßnahmen verzichtet und die gleiche Startelf wie in der Vorwoche gegen Fortuna Düsseldorf auf den Rasen geschickt. Die größten Veränderungen waren auf der Bank zu notieren: Erstmals in dieser Saison stand Keeper Svend Brodersen anstelle des am Fuß verletzten Philipp Heerwagen im Kader, dem auch die zuletzt angeschlagenen Christopher Buchtmann und Aziz Bouhaddouz wieder angehörten. Neben ihnen auf der Bank nahm auch der neue Sportchef Uwe Stöver Platz, der seit Sonntag offiziell im Amt ist.

Braunschweig-Coach Torsten Lieberknecht hatte seine Startelf hingegen gleich mehrfach umstellen müssen, unter anderem weil sich mit Mirko Boland, Salim Khelifi und Maximilian Sauer gleich drei Akteure am vergangenen Spieltag bei der Niederlage in Regensburg Sperren eingehandelt hatten. Zudem fehlte Angreifer Christoffer Nyman verletzungsbedingt. Niko Kijewski, Louis Samson, Onel Hernandez und Suleiman Abdullahi rückten bei den Löwen in die Startelf.

Die neu formierten Gastgeber hatten schon kurz nach dem Anpfiff die große Chance, in Führung zu gehen, doch Robin Himmelmann verhinderte gegen Domi Kumbela mit einem großartigen Reflex den frühen Rückstand (2.). Nach einem weiten Einwurf war der Angreifer aus kurzer Distanz zum Abschluss gekommen. Auch beim Schuss von Abdullahi war Himmelmann auf dem Posten (10.), zuvor hatte Sami Allagui mit einem Kopfball Richtung Braunschweiger Tor erstmals für ein wenig Gefahr auf der Gegenseite gesorgt (9.).

In der turbulenten Anfangsphase hatten jedoch die Gastgeber weiter die besseren Gelegenheiten. Lasse Sobiech brachte im Strafraum Ken Reichel zu Fall und Schiedsrichter Manuel Gräfe zeigte folgerichtig auf den Punkt. Doch Himmelmann zeigte erneut seine Klasse, indem er erst den Strafstoß von Hernandez und dann auch dessen Nachschuss sensationell parierte (12.). Am Spielverlauf änderte sich indes wenig. Die Eintracht machte die Partie und die Kiezkicker hatten Mühe, selbst nach vorne aktiv zu werden. So hatten Jan Hochscheidt durch einen abgefälschten Ball (25.) und der zuvor für den angeschlagenen Reichel eingewechselte Steffen Nkansah per Kopf (32.) weitere Möglichkeiten, die Braunschweiger Führung zu erzielen.

Trotz weiterer Rückschläge für Blau-Gelb, auch Hochscheidt musste verletzt den Platz verlassen (38.), kannte das Spielgeschehen weiterhin beinahe nur eine Richtung. Die Löwen drückten und die in braun spielenden Kiezkicker hatten alle Hände voll zu tun, die Null zu halten. Himmelmann und einer guten Portion Glück war es letztlich zu verdanken, dass es torlos in die Pause ging. Coach Janßen reagierte auf die Probleme im Spielaufbau seiner Mannschaft und brachte für die zweite Hälfte Johannes Flum anstelle von Jeremy Dudziak.

Die Szene des ersten Durchgangs: Himmelmann pariert auch den Nachschuss nach dem Elfmeter von Hernandez

Die Szene des ersten Durchgangs: Himmelmann pariert auch den Nachschuss nach dem Elfmeter von Hernandez

Und auch nach dem Seitenwechsel ging es rasant weiter. Erst wurde der Winkel für Allagui zu spitz, nachdem er sich den Ball an Keeper Jasmin Fejzic vorbeigelegt hatte (48.), dann tauchte Abdullahi vor Himmelmanns Kasten auf, doch Richard Neudecker war mit dem langen Bein zur Stelle (49.). Trotz dieser Chance für den Gegner präsentierten sich die Kiezkicker nun deutlich strukturierter und entwickelten mehr Vorwärtsdrang, was zu weiteren kleineren Gelegenheiten durch Flum (57.) und Daniel Buballa (58.) führte. Die Braunschweiger mussten hingegen dem hohen Aufwand im ersten Durchgang Tribut zollen und strahlten nicht mehr so viel Gefahr aus. Einzig ein langer Einwurf von Kijewski sorgte zwischendurch für Konfusion im Strafraum des FCSP, doch Abdullahi verpasste den Ball in der Mitte (63.).

Für Neudecker war der Arbeitstag anschließend beendet und Buchtmann durfte seine Rückkehr auf den Rasen feiern (66.). Der Mittelfeldspieler war zehn Minuten im Spiel, als er sich mit einer starken Aktion selbst ein Geschenk machte. Nach einem Doppelpass mit Cenk Sahin lief er frei auf Fejzic zu, schaute in die Mitte, ob jemand mitgelaufen war, und vollendete dann doch selbst mit einem perfekt temperierten Heber über den Keeper – das 1:0 (76.). Die Gastgeber mussten durch den Rückstand mehr Risiko gehen und das wussten die Kiezkicker zu nutzen. Sahin, eben noch Vorlagengeber, wurde von Buchtmann auf die Reise geschickt, wackelte Gustav Valsvik aus und markierte das 2:0 (80.).

In der Schlussphase geriet die Führung der jetzt souverän agierenden Janßen-Elf nicht mehr wirklich in Gefahr; einzig ein weiterer Versuch von Abdullahi zwang Himmelmann zu einer letzten Parade (87.). Dann war Schluss und der FC St. Pauli durfte sich über die Punkte zehn bis zwölf auf fremden Plätzen freuen.

 

Eintracht Braunschweig

Fejzic – Baffo (78. Tietz), Valsvik, Reichel (23. Nkansah) – Moll, Samson – Hochscheidt (38. Becker), Kijewski - Hernandez, Abdullahi, Kumbela

Cheftrainer: Torsten Lieberknecht

 

FC St. Pauli

Himmelmann – Zander, Sobiech, Avevor, Buballa – Nehrig, Neudecker (66. Buchtmann) – Sobota, Sahin, Dudziak (46. Flum) – Allagui (77. Bouhaddouz)

Cheftrainer: Olaf Janßen

 

Tore: 0:1 Buchtmann (76.), 0:2 Sahin (80.)

Gelbe Karten: Fehlanzeige

Besondere Vorkommnisse: Himmelmann pariert Foulelfmeter gegen Hernandez (12.)

Schiedsrichter: Manuel Gräfe

Zuschauer: 22.695

 

(hbü)

Fotos: Witters

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