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DSC Arminia Bielefeld vs. FC St. Pauli

Der FC St. Pauli hat erstmals seit 22 Jahren wieder auf der Bielefelder Alm gewonnen und für eine Nacht die Tabellenführung der 2. Liga übernommen. Nachdem Arminia Bielefeld durch das Tor von Keanu Staude (7.) den deutlich besseren Start erwischt hatte, drehten die Braun-Weißen im zweiten Durchgang durch ein Elfmetertor von Marvin Knoll (49.) und Mats Møller Dæhli mit einem Schuss aus spitzem Winkel (56.) die Partie.

Die Vorgabe vor dem Duell mit der Arminia war eindeutig: Die Kiezkicker sollten die gute Leistung aus dem Heimspiel gegen Holstein Kiel bestätigen, sich dabei aber in der Chancenverwertung kaltschnäuziger präsentieren. Personell reagierte Coach Markus Kauczinski auf der Alm mit lediglich zwei Änderungen. Ryo Miyaichi kehrte nach der Verschnaufpause gegen die Störche für Cenk Sahin in die Startelf zurück und Youngster Florian Carstens übernahm in der Innenverteidigung den Platz neben Christopher Avevor für den erkrankten Philipp Ziereis. Arminen-Coach Jeff Saibene tauschte im Vergleich zur Pokalniederlage gegen Duisburg kräftig durch und schickte eine auf gleich sechs Positionen veränderte Startelf auf den Rasen.

Die Gastgeber gingen mit der Hypothek von fünf Pflichtspielniederlagen in Folge in die Begegnung. Die Braun-Weißen hatten sich aufgrund dieser Ausgangslage auf einen engagierten Beginn des DSC eingestellt und sollten damit richtig liegen. Vor allem über die linke Seite brachte sich die Arminia immer wieder in aussichtsreiche Positionen. Nachdem der Versuch von Joan Edmundsson noch deutlich das Ziel verfehlte (5.), sorgte dann Staude für den frühen Führungstreffer (7.). Die braun-weiße Hintermannschaft hatte eine Hereingabe nicht klar genug klären können und der Mittelfeldspieler verwertete den Abpraller von der Strafraumkante aus.

Die Kauczinski-Elf suchte nach der schnellen Antwort, doch Sami Allagui wurde auf dem Weg zum Ausgleich wegen einer Abseitsposition zurückgepfiffen (12.). Die Arminia nahm nach der Führung ein wenig Tempo raus, konnte aber durch Julian Börner einen weiteren Abschluss verzeichnen (18.). Die Braun-Weißen bekamen das Spiel Mitte des ersten Durchgangs etwas besser in den Griff. Die erste gelungene Kombination schloss Johannes Flum aus aussichtsreicher Position ab, doch Keeper Philipp Klewin parierte stark (23.).

Arminia agierte allerdings weiterhin giftig und versuchte, nach Ballgewinnen schnell nach vorne zu spielen. Bei den Abschlüssen von Fabian Klos (25.) und Staude (27.) hatten die Kiezkicker Glück, dass den Schüssen die Präzision fehlte. In der Folge wurde das Spiel auch durch mehrere Verletzungsunterbrechungen zunehmend zerfahren. Vor der Pause schalteten die Braun-Weißen dann noch einmal in den Vorwärtsgang. Nach einem Schuss von Richard Neudecker hatte Klewin größte Mühe, den Ausgleich zu verhindern (42.). Weil auch der anschließende Eckball nichts einbrachte, ging es schließlich mit der Bielefelder Führung in die Pause.

Für den zweiten Durchgang verstärkte Markus Kauczinski die Offensive der Kiezkicker, indem er Henk Veerman für Miyaichi brachte. Die nächste gute Gelegenheit hatten allerdings die Gastgeber, als erneut Staude Himmelmann prüfte (48.). Dann aber schlugen die Kiezkicker zurück. Stephan Salger ließ im Strafraum gegen Jeremy Dudziak das Bein stehen, Schiedsrichter Kempkes entschied folgerichtig auf Elfmeter und Knoll ließ sich die Gelegenheit vom Punkt nicht nehmen: das 1:1 in der 49. Minute! Fünf Zeigerumdrehungen später hätte der Mittelfeldspieler sogar die Führung markieren können, doch Klewin war bei seinem Freistoß aus 20 Metern auf dem Posten.

Kurz darauf hatten die Kiezkicker das Spiel dann aber tatsächlich gedreht: Nach einem langen Ball in den Strafraum und einer Ablage per Brust von Veerman spitzelte Møller Dæhli den Ball ins lange Eck (56.). Auf der Gegenseite versuchte es der kurz zuvor eingewechselte Andreas Voglsammer aus der Drehung. Den abgefälschten Schuss parierte Himmelmann mit einem starken Reflex (62.). Jetzt ging es auf der Alm hin und her. Veerman verlängerte per Kopf in den Lauf von Neudecker, der den Ball mit einem Heber an die Latte setzte (66.).

Die Gastgeber suchten mit Beginn der Schlussphase zunehmend verzweifelt den Weg nach vorne, doch die Braun-Weißen zeigten sich konzentriert und tauchten wie Møller Dæhli in Minute 78 immer wieder auch im gegnerischen Strafraum auf. Dem Schuss des Norwegers fehlte dann aber die Wucht. Bielefeld warf jetzt alles nach vorne, während die Kiezkicker kaum noch für Entlastung sorgen konnten. Weil sich die Hausherren aber zumeist auf lange Bälle beschränkten, hielten sich die brenzligen Szenen für St. Paulis Hintermannschaft jedoch in Grenzen. Lediglich bei Patrick Weihrauchs Schuss musste sich Himmelmann noch einmal gehörig strecken (90.).

Als schließlich sogar Keeper Klewin sich in den Schlussminuten bei Ecken und Freistößen in den Strafraum der Kiezkicker bewegte, hätten erst Ersin Zehir und dann Møller Dæhli jeweils mit Versucchen aus der Distanz auf das leere Tor den Sieg endgültig klarmachen können. Doch ihren Schüssen mangelte es kurz vor Abpfiff ein bisschen am nötigen Saft. Geschenkt, denn kurz darauf ertönte der Abpfiff. Damit beenden die Kiezkicker auch eine 22-jährige Durststrecke auf der Alm und kletterten zumindest für eine Nacht auf Platz eins der Tabelle.

Arminia Bielefeld

Klewin - Schütz, Salger, Börner, Lucoqui - Staude, Prietl (82. Massimo) - Edmundsson, Brunner (69. Owusu) - Weihrauch, Klos (57. Voglsammer)

Cheftrainer: Jeff Saibene

 

FC St. Pauli

Himmelmann – Dudziak, Carstens, Avevor, Buballa – Flum (74. Zehir), Knoll – Miyaichi (46. Veerman), Møller Dæhli, Neudecker - Allagui (89. Nehrig)

Cheftrainer: Markus Kauczinski

 

Tore: 1:0 Staude (7.), 1:1 Knoll (49.), 1:2 Møller Dæhli (56.)

Gelbe Karten: Staude, Klos, Lucoqui / Nehrig, Møller Dæhli

Schiedsrichter: Benedikt Kempkes

Zuschauer: 22.446

 

(hbü)

Fotos: Witters

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