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FC St. Pauli vs. VfL Bochum 1848

Der FC St. Pauli hat sich in seinem letzten Heimspiel der laufenden Saison torlos vom VfL Bochum getrennt. Die Kiezkicker zeigten vor 29.546 Zuschauern vor ausverkauftem Haus eine ansehnliche und druckvolle Partie, bei der jedoch nur ein Punkt am Millerntor bleiben konnte.

Verabschiedungen gehören zum Ende der Saison dazu. So bedankte sich der FC St. Pauli und seine Fans bei Justin Hoogma, Richard Neudecker, Korbinian Müller, Jan-Marc Schneider und Jeremy Dudziak für deren Einsatz. Auch unser ehemaliger Kapitän Bernd Nehrig, der bereits zur Saisonhälfte zu Eintracht Braunschweig wechselte, wurde mit einem lauten "You'll never walk alone" von den Rängen gebührend verabschiedet.

Dann ging es ans Sportliche: Im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Dynamo Dresden am vergangenen Freitag nahm Cheftrainer Jos Luhukay gegen den VfL Bochum zwei Änderungen in der Startelf vor. Für den angeschlagenen Jeremy Dudziak rückte Brian Koglin in die Verteidigung. Der 22-Jährige machte damit sein insgesamt fünftes Spiel in der 2. Bundesliga und konnte sich das erste Mal über einen Startelfeinsatz freuen. Der verletzte und ohnehin gelbgesperrte Ryo Miyaichi wurde von Kevin Lankford ersetzt, auch er feierte damit sein Startelfdebüt für die Kiezkicker. Das allererste Mal im Kader waren zudem Christian Conteh und Luis Coordes. Beide nahmen aber zunächst auf der Bank Platz. Bochums Coach Robin Dutt nahm nach dem 4:2-Heimsieg gegen Magdeburg nur einen Wechsel vor: Sidney Sam stand nach auskurierter Oberschenkelverletzung wieder von Anfang an auf dem Spielfeld, für ihn nahm Milos Pantovic auf der Bank Platz.

Zum letzten Mal am Millerntor in dieser Zweiligasaison hatte es sich am 33. Spieltag neben 29.546 Zuschauern auch die Sonne nicht nehmen lassen, vorbeizuschauen. Und so ging es direkt in den ersten Minuten unter strahlend blauem Himmel heiß her. Sami Allagui konnte sich mit dem Ball vorackern und abziehen. Die Kugel flog mit voller Wucht gegen den linken Pfosten, ehe VfL-Keeper Manuel Riemann sie im Nachfassen festhielt. Von Beginn an war also ordentlich Druck in der Partie und so dauerte es auch nicht lang, bis es erneut gefährlich wurde. Dieses Mal kamen jedoch die Bochumer zum Zug. Silvère Ganvoula zog aus knapp 20 Metern ab. Der Ball flog am Tor von Keeper Robin Himmelmann vorbei (8.).

Die Kiezkicker kristallisierten sich in dieser Phase als die klar offensivere Mannschaft heraus. So schickte Dimitrios Dimantakos Kapitän Allagui in der 14. Minute Richtung Bochumer Tor. Die kurze Freude über den Ball im Tor währte jedoch nur bis zu dem Moment, als der Linienrichter die Fahne hob und auf Abseits entschied. Nach einem weiteren stark gespielten Angriff der Kiezkicker war es dann Diamantakos selbst, der abzog und ins obere linke Eck zielte. VfL-Keeper Riemann lenkte den Ball über den Querbalken zur Ecke. Diese blieb trotz Nachschuss ungefährlich (20.).  

In den nächsten Minuten zeigten dann auch die Bochumer mit welcher Mission sie ans Millerntor gekommen waren. Dominik Baumgartner setzte sich auf der rechten Seite stark durch und hatte freie Bahn in Richtung FCSP-Strafraum. Weil er sich die Kugel ein Stück zu weit vorlegte, blieb diese Chance für den VfL Bochum ungenutzt (28.). Keine zwei Minuten später wurde Himmelmann dann aber doch das erste Mal auf die Probe gestellt, als Sidney Sam einen Freistoß direkt auf’s Tor zimmerte. Unser Keeper war zur Stelle und konnte die Pille gut wegfausten (30.).

Auch in der Schlussviertelstunde ging es gut zur Sache. Geprägt durch kleine Fouls, spielten sich die letzten 15 Minuten jedoch eher zwischen den Strafräumen ab. Die beste Gelegenheit in der Nähe des Strafraums bot sich Allagui, der auf der rechten Seite stark in Szene gesetzt wurde und im direkten Duell mit dem Keeper wuchtig abschloss. Riemann parierte jedoch gut (40.), sodass beide Mannschaften torlos in die Kabinen gingen.

Luis Coordes (links) feierte gegen den VfL Bochum sein Debüt bei den Profis.

Luis Coordes (links) feierte gegen den VfL Bochum sein Debüt bei den Profis.

Der VfL nahm in der Pause einen Wechsel vor, für Sidney Sam kam Tom Weilandt neu in die Partie. Auf Seiten der Kiezkicker ging es zunächst unverändert weiter. Die erste gute Situation der zweiten Hälfte gehörte dann den Gästen und deren Einwechslung sollte sich als gelungen erweisen. So war es Weilandt, der den Ball auf’s Tor bringen konnte. Robin Himmelmann musste sich zwar gut strecken, konnte aber Schlimmeres verhindern (48.). In der 55. Minute bot sich auch die erste richtige Möglichkeit für die Boys in Brown. Kevin Lankford probierte es aus der Distanz, verfehlte den Kasten der Bochumer aber knapp. 

In der 61. Minute schickte Chefcoach Jos Luhukay den 20-jährigen Luis Coordes in die Partie, der mit dieser Einwechslung sein Debüt bei den Profis feiern durfte. Coordes machte sich kurz darauf direkt bemerkbar, als er nach Passspiel von Mats Møller Dæhli das Leder links am VfL-Tor vorbeizirkelte. Es blieb auch in der Schlussphase eine umkämpfte Partie. Zunächst war Himmelmann gefragt, als Ganvoula frei zum Abschluss kam. Unser Keeper stand goldrichtig und faustete das Leder erfolgreich weg (76.). Direkt in der nächsten Szene war auf der anderen Seite Riemann gefordert, als er vor Schneider den Ball abfangen konnte (78.).

Das Spielchen setzte sich dann noch mit einer weiteren Situation der Bochumer fort, als sich Ganvoula gegen Koglin durchsetze. Der Stürme fand beim Vorlegen des Balls jedoch keinen Abnehmer und Coordes war rechtzeitig zur Stelle, um die Situation abzusichern. Am Ende machte St. Pauli nochmal Druck, aber es reichte nicht mehr zu einem Treffer. So ging dieses letzte Heimspiel am Millerntor torlos zuende.

FC St. Pauli

Himmelmann – Kalla (61. Coordes), Koglin, Hoogma, Buballa – Park, Møller Dæhli, Becker, Lankford – Allagui (66. Schneider), Diamantakos (82. Alex Meier)

Cheftrainer: Jos Luhukay

 

VfL Bochum

Riemann – Baumgartner (61. Pantovic), Fabian, Bella Kotchap, Bandowski – Sam (45. Weilandt), Losilla, Eisfeld, Lee (63. Soares) - Hinterseer, Silvere Ganvoula

Cheftrainer: Robin Dutt

 

Tore: keine

Gelbe Karten: keiner / Pantovic

Schiedsrichter: Daniel Siebert

Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)

 

(az)

Fotos: Witters

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