SpVgg Greuther Fürth vs. FC St. Pauli
Sportpark Ronhof | Thomas Sommer | 28.01.2020, 20:30
Der FC St. Pauli hat sein Auftaktspiel im Jahr 2020 bei der SpVgg Greuther Fürth mit 0:3 verloren. Am Ende einer ausgeglichenen ersten Hälfte hatte Branimir Hrgota die Gastgeber aus der Distanz in Führung gebracht (43.). Als die Kiezkicker in der Schlussphase aufmachten, sorgte der eingewechselte Jamie Leweling nach einem Konter mit seinem 2:0 für die Entscheidung (86.). Der dritte Treffer durch Daniel Keita-Ruel in der Nachspielzeit machte schließlich den gebrauchten Abend der Braun-Weißen perfekt (90.+2).
Die letzten beiden Partien vor der Winterpause hatten die Kiezkicker jeweils am Millerntor gewonnen, gleichzeitig wartete das Team aber in dieser Spielzeit noch auf einen Auswärtssieg. Die Zielsetzung vor dem Duell mit den Kleeblättern war demnach klar: Der Lauf aus dem Dezember sollte halten und gleichzeitig der Bock in der Fremde umgestoßen werden. Die Frage war, ob Jos Luhukay nach der verletzungsfreien Wintervorbereitung die gegen Tabellenführer Bielefeld erfolgreiche Elf umbauen würde. Er tat es nicht und schickte die gleichen elf Spieler wie beim 3:0 gegen die Arminia auf den Rasen.
Los ging es mit einer kleinen Schrecksekunde, nachdem Finn Ole Becker Robin Himmelmann mit einem etwas zu kurzen Rückpass in Verlegenheit gebracht hatte, doch der Schlussmann erreichte das Spielgerät noch rechtzeitig, um die Situation zu bereinigen. Gefährlicher wurde es in Minute sieben, als Luca Zander einen Ball auf Hrgota durchrutschen ließ, der schwedische Angreifer Himmelmann umspielte und aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf. Der FC St. Pauli meldete sich dann vier Minuten später in der Offensive an. Henk Veerman setzte den mitgelaufenen Sebastian Ohlsson sehenswert mit der Hacke in Szene. Der Außenverteidiger konnte Keeper Sascha Burchert jedoch nicht überwinden.
Die Luhukay-Elf tat jetzt mehr nach vorne, mehr als einige Eckbälle kamen aber zunächst nicht dabei heraus. Aufregung dann in der 17. Minute: Zander hatte Veerman mit einem langen Pass auf die Reise geschickt und der Holländer den Ball bei der Annahme zunächst mit dem Fuß, dann aber auch mit dem Arm berührt, so dass sein anschließender Treffer keine Anerkennung fand. Die Gastgeber forderten kurz darauf Elfmeter, als Maximilian Wittek Leo Østigard mit einem Schuss am Arm traf, doch Schiedsrichter Christof Günsch ließ weiterspielen. Bei Witteks Nachschuss war Himmelmann auf dem Posten (21.). Mitte des ersten Durchgangs verflachte die Begegnung dann ein wenig, auch weil viele Unterbrechungen den Spielfluss störten. In dieser Phase wurde auch der zweite Treffer der Kiezkicker zurückgepfiffen. Viktor Gyökeres hatte bei seinem Kopfball Keeper Burchert behindert, der seine Hände vor dem Angreifer am Ball hatte (34.).
Abgesehen davon mühten sich beide Mannschaften, ohne jedoch für Höhepunkte sorgen zu können. Ein letztlich harmloser Abschluss von Havard Nielsen war zunächst das höchste der Gefühle (41.). Als es dann danach aussah, dass es ohne Tore in die Kabine gehen würde, schlug Hrgota zu. Der Stürmer verschaffte sich durch eine Körpertäuschung Platz in zentraler Position und überwand Himmelmann mit einem präzisen Flachschuss ins rechte Eck aus gut 25 Metern (43.). So mussten die Boys in Brown mit einem Rückstand in die Pause gehen.
Ohne weitere Wechsel ging es in den zweiten Durchgang, lediglich die Gastgeber hatten bereits vor dem Seitenwechsel Jamie Leweling für den angeschlagenen Julian Green bringen müssen (32.). Leweling hatte dann auch die erste Möglichkeit der zweiten Hälfte. Himmelmann parierte seinen Volleyschuss zur Ecke (53.). Die Spielvereinigung präsentierte sich auch darüber hinaus griffiger und ließ die Luhukay-Elf kaum zur Entfaltung kommen. Der Cheftrainer reagierte und brachte Rico Benatelli und Boris Tashchy für die zentralen Mittelfeldspieler Christopher Buchtmann und Becker (61.). Zwar gelang es der Mannschaft in der Folge, das Spielgeschehen weiter vom eigenen Tor fernzuhalten, die Offensivbemühungen blieben aber wie auch der einzig nennenswerte Abschluss dieser Phase durch Gyökeres (66.) zu ungenau. Näher dran am Ausgleich war dann Tashchy, der im Strafraum aber etwas zu weit in Rücklage geriet und über das Tor schoss (75.). Mit Matt Penney brachte Luhukay für Zander schließlich seinen letzten Joker für die Schlussphase (77.).
Um ein Haar hätte Hrgota aber bereits nach 80 Minuten für die Vorentscheidung gesorgt, als er nach einem abgefälschten Schuss völlig frei vor Himmelmann an den Ball kam, aber etwas überrascht das Tor verfehlte. Jetzt ging es Schlag auf Schlag: Erst rettete Burchert in höchster Not gegen Veerman (82.) und beim anschließenden Eckball stieg Tashchy am höchsten, setzte den Kopfball aber knapp neben den Kasten (83.). Statt des Ausgleichs fiel dann aber die Entscheidung, als Leweling sich nach einem Konter auf der linken Seite durchsetzen konnte und aus spitzem Winkel Himmelmann überwand (86.). In der Nachspielzeit konnte Daniel Keita-Ruel, der schon im Hinspiel getroffen hatte, mit einem Schlenzer sogar noch den dritten Treffer nachlegen (90.+2). Damit bleiben die Kiezkicker in dieser Spielzeit auswärts weiterhin sieglos.
SpVgg Greuther Fürth
Burchert - Sauer, Caligiuri, Jaeckel, Wittek (85. Raum) - Seguin - Green (31. Leweling), Ernst - Nielsen - Hrgota (80. Sarpei), Keita-Ruel
Cheftrainer: Stefan Leitl
FC St. Pauli
Himmelmann - Zander (77. Penney), Østigård, Buballa, Ohlsson - Becker (61. Tashchy) - Miyaichi, Sobota, Buchtmann (61. Benatelli), Gyökeres - Veerman
Cheftrainer: Jos Luhukay
Tore: 1:0 Hrgota (43.), 2:0 Leweling (86.), 3:0 Keita-Ruel (90.+2)
Gelbe Karten: Green / Gyökeres
Schiedsrichter: Christof Günsch
Zuschauer: 9.500
(hbü)
Fotos: Witters
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