FC St. Pauli vs. 1. FC Nürnberg
Millerntor-Stadion | 17.05.2020, 14:30
Der FC St. Pauli ist auch im fünften Zweitliga-Spiel in Serie ohne Niederlage geblieben. Mit einem 1:0-Sieg über den 1. FC Nürnberg vor leeren Tribünen im Millerntor-Stadion verschafften sich die Kiezkicker wichtige Luft. Der eingewechselte Viktor Gyökeres hatte den Siegtreffer erzielt (84.), nachdem die Gäste nach einer Notbremse von FCN-Keeper Christian Mathenia in Unterzahl spielten (55.).
Es war ein merkwürdiges Gefühl als die "Hells Bells" durch ein leeres Millerntor-Stadion schallten. Die St. Paulianer haben sich unter der Trainingswoche auf die Gegebenheiten für den Saisonschlussspurt einstellen und auch von den Sonnabends-Bundesligaspielen einen Eindruck machen können. Nun entschied sich Cheftrainer Jos Luhukay für den Re-Start, im Vergleich zum letzten Zweitliga-Spiel beim SV Sandhausen (2:2) vor über zwei Monaten, auf zwei Positionen umzustellen. Nach überstandener Verletzung kehrte Torjäger Henk Veerman zurück in die Startelf – Sebastian Ohlsson bekam den Vorzug vor Luca Zander.
Nachdem Daniel Siebert das Spielgerät freigab, verzichteten die Nürnberger auf die handelsübliche Abtastphase. Erst wirbelte Nikola Dovedan durch den Strafraum und verfehlte den Kasten nur knapp (1.), dann prüfte Johannes Geis FCSP-Schlussmann Robin Himmelmann (5.). Unsere Nummer 30 stand auch bei dem ersten Hochkaräter der Partie im Mittelpunkt. Nach einem ansehnlichen Dreiecks-Kombinationsspiel mit Hanno Behrens bediente Robin Hack FCN-Sturmspitze Adam Zrelak, doch Himmelmann rettete außerhalb seines Strafraums in höchster Not (10.).
Danach gelang es den Kiezkickern das Spiel zu neutralisieren und selber Akzente zu setzen. Dimitrios Diamantakos setzte per Kopfballablage an der Strafraumkante Waldemar Sobota in Szene, der aus spitzem Winkel aber genauso an Christian Mathenia im Nürnberg-Tor scheiterte wie Rico Benatelli im Nachschuss mit seinem schwächeren linken Fuß (19.). Vor dem Pausenpfiff erhöhten die Gäste nochmal den Druck und ließen eine mögliche Pausenführung liegen. Sowohl Tim Handwerker (27.) als auch Johannes Geis (36.) forderten mit ihren Freistößen Himmelmann, der glänzend parierte. Anschließend wäre der 31-jährige Keeper aber geschlagen gewesen, nachdem Dovedan auf eine Hack-Vorlage aus zehn Metern das halbleere Tor verfehlte (43.).
Nach dem Seitenwechsel sollte sich die grundlegende Ausgangslage des Spiels postwendend ändern: Der bereits im ersten Durchgang eingewechselte Finn Ole Becker schickte Veerman auf die Reise, der von Mathenia außerhalb des Strafraums zu Fall gebracht wurde (53.). Nach Hinweis von Video-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus entschied sich Siebert im Anbetracht der Bilder in der Review-Area auf Notbremse und die Rote Karte für den FCN-Schlussmann zu entscheiden (55.). Dessen Ersatzmann Felix Dornebusch, der für Johannes Geis ins Spiel kam, hielt den anschließenden Freistoß von Marvin Knoll mühelos fest (57.).
Der "Club" stand in der Folge etwas tiefer und lauerte auf Umschaltsituationen, um den entscheidenden Nadelstich zu setzen. Die Boys in Brown liefen nach dem Platzverweis fleißig an, doch fanden zunächst nicht den Schlüssel, um die gegnerische Defensive zu knacken. Der eingewechselte Viktor Gyökeres entpuppte sich als Aktivposten. Zunächst legte der Joker für seinen Landsmann Sebastian Ohlsson ab, der in Seitenlage das Kunstleder per Volleyabnahme über den Querbalken beförderte (68.). Dann drang die Brighton-Leihgabe lehrbuchmäßig in die Gefahrenzone ein und schlenzte die Kugel zum 1:0-Siegtreffer ins lange Eck (84.). Den knappen Vorsprung brachte die Luhukay-Elf auch über fünf Minuten Nachspielzeit ins Ziel und feierten damit einen wichtigen Dreier.
FC St. Pauli
Himmelmann – Ohlsson, Østigård, Buballa – Benatelli (86. Lawrence) - Miyaichi, Knoll, Sobota (86. Flum), Penney (68. Gyökeres) – Diamantakos (38. Becker) – Veerman (86. Tashchy)
Cheftrainer: Jos Luhukay
1. FC Nürnberg
Mathenia – Sorg, Margreitter, Mavropanos, Handwerker – Nürnberger, Geis (56. Dornebusch) – Dovedan (64. Schleusener), Behrens (78. Erras), Hack (78. Heise) – Zrelak (64. Frey)
Cheftrainer: Jens Keller
Tor: 1:0 Gyökeres (84.)
Gelbe Karten: Benatelli / -
Rote Karte: Mathenia (55., Notbremse)
SR: Daniel Siebert
(ms)
Foto: Witters
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