SV Wehen Wiesbaden vs. FC St. Pauli
BRITA-Arena | 17.05.2020, 15:30
Unsere Kiezkicker haben ihr letztes Spiel der Saison 2019/20 beim SV Wehen Wiesbaden mit 3:5 (2:3) verloren. Einen Doppelschlag des Absteigers durch Stefan Aigner (11.) und Philipp Tietz (12.) konnten Leo Østigård (32.) und Henk Veerman (37.) zunächst ausgleichen, ehe Aigner (39.) vor der Pause erneut treffen sollte. Nach dem Seitenwechsel war es Tietz, der zwei weitere Treffer (61., 67) nachlegte, ehe Veerman noch zum 3:5-Endstand verkürzen konnte (73.).
Für das Saisonfinale beim SV Wehen Wiesbaden nahm Cheftrainer Jos Luhukay, der u.a. auf die verletzten Daniel Buballa und Dimitrios Diamantakos sowie auf den Gelb-gesperrten Waldemar Sobota verzichten musste, drei Veränderungen im Vergleich zum 1:1 gegen Jahn Regensburg vor. So stand Korbinian Müller für Robin Himmelmann zwischen den Pfosten, die Viererkette blieb hingegen unverändert. Im Mittelfeld ersetzte Startelfdebütant Maximilian Franzke den gesperrten Sobota, zudem war Luis Coordes anstelle von Diamantakos dabei, Viktor Gyökeres rückte nach vorne und bildete mit Henk Veerman eine Doppelspitze. Veerman führte die Kiezkicker erstmals als Kapitän auf den Rasen. Mit durchschnittlich nur etwas mehr als 23 Jahren schickte Luhukay die jüngste Startelf der laufenden Saison auf das Grün der BRITA Arena.
Während der SVWW bei drei Punkten und zehn Toren Rückstand auf den Karlsruher SC nur noch eine theoretische Chance auf das Erreichen von Relegationsplatz 16 hatte, ging es für unsere Kiezkicker darum, die Saison mit einem Erfolgserlebnis und mit Blick auf die Verteilung der TV-Gelder mit der bestmöglichen Platzierung zu beenden. Bei einem Sieg und entsprechenden Ergebnissen auf den anderen Plätzen war Rang elf noch erreichbar.
Die Gastgeber hatten von Beginn an mehr vom Spiel und nach gerade einmal 80 Sekunden auch schon die erste Chance. Eine Ecke von Moritz Kuhn köpfte Philipp Tietz aus sechs Metern nur knapp drüber (2.). Binnen 60 Sekunden jubelte der SVWW dann gleich doppelt. Erst traf Stefan Aigner nach einem Ballverlust aus knapp elf Metern ins rechte Eck (11.), kurz darauf legte Aigner dann für Tietz auf und der vollendete aus 17 Metern mit einem platzierten Flachschuss (12.). Beide Male verteidigten die Kiezkicker zu passiv und beide Mal war Müller machtlos. Lorch probierte es dann mal aus fast 25 Metern – knapp drüber (20.). Einen weiteren Versuch von Tietz konnte Leo Østigård wenig später zudem gerade noch entscheidend abfälschen (22.).
Die Luhukay-Elf Mitte der ersten Halbzeit dann mit der ersten Chance, doch Sascha Mockenhaupt konnte einen Schuss von Viktor Gyökeres entschärfen (24.). Aus der folgenden Ecke resultierte dann der Anschlusstreffer! SVWW-Keeper Lukas Watkowiak faustete den Ball zunächst aus der Gefahrenzone, Luca Zander flankte diesen von der rechten Seite aber wieder in den Strafraum und fand Østigård. Der Innenverteidiger sprang am höchsten und traf per Kopf – nur noch 1:2 (25.).
Die Braun-Weißen verteidigten inzwischen deutlich aggressiver und konsequenter und vorne legten sie nach einer schönen Kombination den Ausgleich nach. Finn Ole Becker leitete den Angriff mit einem Pass auf Gyökeres ein. Der legte weiter zu Sebastian Ohlsson und der zu Maximilian Franzke. Dessen Querpass schob Henk Veerman aus neun Metern zum 2:2 ins lange Eck (32.)! Die Boys in Brown suchten weiter den Weg nach vorne, Gyökeres scheiterte von der Strafraumkante aber an Watkowiak (37.). Bei einer Ecke auf der Gegenseite bekamen die Kiezkicker den Ball nicht aus dem Strafraum und der landete das Leder bei Aigner. Der traf ins kurze Eck und damit zur erneuten Führung für den SVWW – 2:3 (39.). Dabei sollte es nach 45 ereignisreichen Minuten auch bleiben.
Für die letzten 45 der insgesamt 3.060 Minuten umfassenden Saison nahmen beide Cheftrainer keine Wechsel vor. Die Kiezkicker starteten besser, doch Franzke traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz (49.), ehe Coordes bei einem aussichtsreichen Konter gerade noch vor dem Strafraum ausgebremst wurde (50.). Langeweile kam auch im zweiten Durchgangs nicht auf, beide Teams legten immer wieder den Vorwärtsgang ein und fanden Lücken im gegnerischen Defensivverbund. Nachdem Luhukay seinen ersten Wechsel vollzogen und Kevin Lankford für Coordes gebracht hatte (56.), jagte Jeremias Lorch das Leder aus der Distanz deutlich vorbei (57.).
Und dann ging’s hin und her. Erst verhinderte Müller mit einer starken Reaktion gegen den aufgerückten Dominik Franke das 2:4 (60.), dann hatte Gyökeres im direkten Gegenzug das 3:3 auf dem Fuß. Der Schwede traf aber nur den Pfosten (60.). Sofort wieder rüber auf die andere Seite, wo Ohlsson im Strafraum gegen Aigner das Bein stehen ließ und Schiedsrichter Christian Dingert auf den Punkt zeigte. Tietz trat an und verwandelte zum 2:4 aus Sicht unserer Kiezkicker (61.). Dabei sollte es aber nicht bleiben, denn Tietz legte seinen dritten Treffer nach. Nach flacher Hereingabe von Lorch beförderte er das Leder am langen Pfosten über die Linie – 2:5 (66.).
Müller konnte bei allen Gegentreffern nichts machen und verhinderte wenig später dann sogar den sechsten Treffer der Rehm-Elf, einen Schuss von Daniel Kofi Kyereh konnte er dank starker Reaktion entschärfen (69.). Das Torfestival ging auf der anderen Seite dann aber weiter. Veerman setzte sich im Strafraum energisch gegen Sebastian Mrowca durch und jagte das Leder hoch ins kurze Eck – nur noch 3:5 (73.).
Für die Schlussphase schickte Luhukay mit James Lawrence, Matt Penney und Johannes Flum für Ohlsson, Becker und Franzke noch mal drei frische Kräfte auf den Rasen (73.). Kurz darauf scheiterte Veerman an Watkowiak (75.), ehe Lankford nach einer Ecke dann den Anschlusstreffer verpassen sollte (79.). Auf der Gegenseite war Müller gegen den eingewechselten Knöll noch mal zu Stelle (80.), Kyereh setzte einen 25-Meter-Freistoß dann noch drüber (83.).
Weil Veerman kur zvor dem Abpfiff von gleich zwei SVWW-Verteidigern entscheidend gestört werden und nicht abschließen konnte (89.), blieb es am Ende bei der 3:5-Niederlage und so beendeten unsere Kiezkicker die Saison 2019/20 auf Platz 14, Wehen Wiesbaden stieg trotz des Sieges in die 3. Liga ab.
SV Wehen Wiesbaden
Watkowiak - Lorch, Mockenhaupt, Chato, Franke (82. Niemeyer) - Mrowca, Guthörl (72. Knöll), Kuhn (72. Ajani), Kyereh (87. Dittgen), Aigner (82. Schönfeld) - P. Tietz
Cheftrainer: Rüdiger Rehm
FC St. Pauli
Müller - Zander, Østigård, Senger, Ohlsson (73. Penney) - Franzke (73. Lawrence), Becker (73. Flum), Viet (61. Benatelli), Coordes (56. Lankford) - Veerman, Gyökeres
Cheftrainer: Jos Luhukay
Tore: 1:0 Aigner (11.), 2:0 Tietz (12.), 2:1 Østigård (25.), 2:2 Veerman (32.), 3:2 Aigner (39.), 4:2 Tietz (61., FE), 5:2 Tietz (66.), 5:3 Veerman (73.)
Gelbe Karten: keiner / Becker
Schiedsrichter: Christian Dingert
(hb)
Fotos: Witters
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