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FC St. Pauli vs. Hamburger SV

Derbysieg! Der FC St. Pauli hat am 6. Spieltag der 2. Bundesliga für sich entschieden. Vor 29.226 Zuschauern am ausverkauften Millerntor bezwangen den Kiezkicker des Hamburger SV mit 2:0 (1:0). Für die Tore zum Derbysieg sorgten Dimitrios Diamantakos (18.) und ein Eigentor von Rick van Drongelen (63.).

Die späte Anstoßzeit brachte eine lange Wartezeit mit sich, bis sich die Stadiontüren endlich öffneten. Im Vergleich zum 3:3-Unentschieden vor der Länderspielpause in Dresden verriet der Aufstellungsbogen, dass Cheftrainer Jos Luhukay in seiner Startaufstellung auf Florian Carstens, Niklas Hoffmann und Waldemar Sobota verzichtete. Dafür gaben mit Sebastian Ohlsson und Leo Østigård zwei Neuzugänge ihr Startelfdebüt. Außerdem durfte Christian Conteh wieder auf dem linken Flügel von Beginn an ran.

Auf dem Platz entwickelte sich eine verhaltene Anfangsphase, die mit einer Kopfballmöglichkeit von Leo Østigård nach einem Freistoß (11.), spätestens aber nach einem druckvollen Linksschuss von Marvin Knoll, den HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes mit Mühe parierte (14.), beendet war. Nur vier Zeigerumdrehungen war es wieder Knoll, der dem Führungstreffer ganz nah kam. Sein Kopfball prallte ans Aluminium und Dimitrios Diamantakos drückte im Fallen das Kunstleder über die Linie – 1:0 (18.). Die "Rothosen" fanden zunächst nicht die passende Antwort. Den Boys in Brown gelang es, die Bemühungen der Gäste von ihrem Strafraum fernzuhalten.

Lediglich die Abschlüsse von Bakery Jatta (21.) und Lukas Hinterseer (31.) prüften Himmelmann im braun-weißen Kasten, der jedoch beide Versuche locker parierte. In der Endphase des ersten Durchgangs erhöhte die Elf von Dieter Hecking den Druck: Erst lenkte Himmelmann einen Volleykracher von Sonny Kittel an die Oberkante der Latte (43.), dann jubelte der Stadtrivale aus dem Volkspark zunächst (45.). Hinterseer drückte die Kugel über die Linie, doch Jatta erwischte den Ball bei seinem Querpass hinter der Torlinie. Das Schiedsrichtergespann um Sven Jablonski entschied auf Abstoß und da es auch vom Videoschiedsrichter Sven Waschitzki keine Korrektur gegeben hatte, blieb es bei der 1:0-Pausenführung.

Allerdings kam die Hecking-Elf mit demselben Schwung aus der Kabine zurück, den sie vor dem Seitenwechsel ausübten. Die St. Paulianer mussten fighten. Und das taten sie. Nachdem die Kiezkicker einige Gelegenheiten der Gäste leidenschaftlich verteidigten, wurde es aber doch zwei Mal richtig gefährlich: Erst ließ Adrian Fein mehrere Braun-Weiße stehen und chippte auf Hinterseer, dessen Kopfball Himmelmann mit einer Faustabwehr beseitige (53.). Kurz danach bot sich abermals dem Österreicher die große Chance auszugleichen, doch der Angreifer erreichte das Zuspiel von David Kinsombi nur im Stolpern und beförderte die Kugel auf das Tordach (56.).

Die Kiezkicker erarbeiteten sich währenddessen immer mal wieder Umschaltmöglichkeiten. Zwischenzeitlich brach Diamantakos über die rechte Seite hinter die HSV-Kette und bediente Knoll, der die Hereingabe aber nicht entscheidend Richtung Tor drücken konnte (56.). Kurz danach jubelten die Schützlinge von Cheftrainer Jos Luhukay dennoch zum zweiten Mal: Nach einer einstudierten Freistoßvariante von Mats Møller Dæhli traf Knoll seinen Gegenspieler Rick van Drongelen so am Bein, dass der Verteidiger das Spielgerät ins eigene Tor beförderte – 2:0 (63.).

Der Treffer nahm in der Folge den „Rothosen“ den Wind aus den Segeln. Stattdessen verpassten die Kiezkicker sogar die Vorentscheidung: Der eingewechselte Penney verpasste knapp (70.), ein Knoll-Kopfball nach einer Ecke zog nur knapp am Tor vorbei (76.), Heuer Fernandes parierte einen Schuss von Diamantakos (81.), Møller Dæhli schloss krachend gegen den Pfosten ab (82.) und Buballa konnte Heuer Fernandes im Eins gegen Eins nicht bezwingen (88.). Musste er aber auch nicht. Denn nur wenige Momente später pfiff Schiedsrichter Jablonski die Begegnung ab. Die Sieger tragen Braun und Weiß – Hamburger ist braun-weiß!

FC St. Pauli

Himmelmann – Ohlsson (79. Kalla), Østigård, Lawrence, Buballa – Becker, Knoll (83. Diarra) – Miyaichi, Møller Dæhli, Conteh (62. Penney) – Diamantakos

Cheftrainer: Jos Luhukay

 

Hamburger SV

Heuer Fernandes – Vagnoman, Jung, van Drongelen, Leibold – Kittel, Fein, Kinsombi (80. Dudziak)– Narey (46. Hunt), Hinterseer, Jatta (66. Harnik)

Cheftrainer: Dieter Hecking

 

Tore: 1:0 Diamantakos (18.), 2:0 van Drongelen (63., ET)

Gelbe Karten: Diamantakos, Ohlsson / Leibold, Jung

SR: Sven Jablonski

Zuschauer: 29.226 (ausverkauft)

 

 

(ms)

Fotos: Witters

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