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FC St. Pauli vs. Hamburger SV

Die Boys in Brown haben das Derby-Hinspiel gegen den HSV mit 3:2 (1:1) gewonnen und ihre Derby-Serie ausgebaut. In einer intensiven Partie gingen die Kiezkicker durch Finn Ole Becker (27.) in Führung, kurz vor der Pause gelang den Gästen durch Sonny Kittel der Ausgleich (43.). Nach dem Seitenwechsel gingen die Boys in Brown dank eines Doppelschlags von Simon Makienok (56., 58.) wieder in Führung und die gaben sie nicht mehr ab. Glatzel gelang nur noch der Anschlusstreffer (77.).

Für das Derby-Heimspiel nahm Cheftrainer im Vergleich zum Sieg im DFB-Pokal beim 1. FC Magdeburg zwei Wechsel vor. Zum einen kehrte Nikola Vasilj anstelle von Dennis Smarsch zwischen die Pfosten zurück. Zum anderen schickte Schultz Neuzugang Marcel Hartel von Beginn an auf dem Rasen, er ersetzte Rico Benatelli (Bank). Während Maximilian Dittgen aufgrund der Geburts seines zweiten Kindes fehlte, waren 10.003 Fans am Millerntor dabei. Den zurückliegenden 1:0-Derbysieg hatten unsere Boys in Brown am 1. März ja noch vor leeren Rängen bejubelt. Um 18:31 Uhr pfiff Schiedsrichter Harm Osmers das siebte Zweitliga-Derby an, die Stimmung trotz des nur zu einem Drittel gefüllten Stadions überragend. Auf braun-weißer Seite gab es nur ein Ziel: Nach zuletzt drei Siegen und einem Remis wollten sie die Stadtmeisterschaft verteidigen, die "Rothosen" wiederum die braun-weiße Serie durchbrechen.

Von der ersten Sekunde gaben alle 22 Spieler auf dem Rasen zu verstehen, dass sie keinen Ball herschenken, intensive Duelle prägten die ersten Minuten der Partie, die frühen Gelben Karten für HSV-Kapitän Sebastian Schonlau (2.) und unseren Linksverteidiger Leart Paqarada (5.) waren ein Beleg dafür. Die Kiezkicker machten direkt Druck und hatten die erste Chance, ein 14-Meter-Schuss von Marcel Hartel im Anschluss an einen Freistoß wurde aber von Schonlau geblockt (3.). Die Gäste hatten in der Folge mehr vom Spiel, agierten im letzten Drittel aber mit zu wenig Präzision. Dann wurde es aber doch mal brenzlig, als Bakery Jatta einen langen Diagonalball im Strafraum bekam. Sein Querpass auf David Kinsombi dann aber etwas zu sehr ungenau, sodass Kinsombi den Ball nicht aufs Tor bringen konnte (14.).

Die Boys in Brown bissen sich in die Partie und erspielten sich im Minutentakt gute Chancen. Erst setzte Hartel einen Schuss aus gut 25 Metern oben links vorbei (20.). Richtig knapp wurde es nur 60 Sekunden später. Hartel spielte das Leder aus zentraler Position zu Guido Burgstaller und der fackelte nicht lange. Aus 14 Metern halbrechter Position traf der Stürmer nur den Außenpfosten - schade (20.)! Weiter die Kiezicker, ähnliche Situation: Daniel-Kofi Kyereh legte den Ball dieses Mal auf Simon Makienok, dessen Schuss konnte Tim Leibold aber abgrätschen (21.). Nach der anschließenden Ecke dann die größte Chance zur Führung. Eric Smith brachte den zunächst abgewehrten Ball butterweich hinter die Abwehr und fand den freistehenden Jakov Medić. Der Kopfball des Innenverteidigers rauschte nur hauchdünn am rechten Pfosten vorbei (23.). Hartel probierte es wenig später noch mal aus der Distanz – auch vorbei (26.).

Der Ball wollte einfach nicht rein. DOCH! Nach einer tollen Kombination gingen die Kiezkicker in Führung. Burgstaller drang nach Doppelpass mit Kyereh links in den Strafraum und legte den Ball in die Mitte. Da stand der aufgerückte Finn Ole Becker vollkommen frei und traf aus fünf Metern – 1:0 (27.)! "That's the way, aha aha, we like it", stimmten die FCSP-Fans nach der Führung an. Dem konnte man natürlich nicht widersprechen. Die Partie blieb aber weiter sehr intensiv, das Spielgesehen beruhigte sich insofern wieder, als dass die nächste Chance eine gute Viertelstunde auf sich warten ließ. Burgstaller hatte von der Strafraumkante abgezogen, doch Daniel Heuer Fernandes war rechtzeitig im linken unteren Eck (41.). Mehr oder weniger im Gegenzug dann der Ausgleich. Kinsombi hatte Jatta geschickt, der legte  im Strafraum quer zu Sonny Kittel und der traf aus kurzer Distanz (43.). Der Treffer wurde noch mal aufgrund einer Abseitsstellung Jattas überprüft, das Tor zählte aber. So ging's nach intensiven und temporeichen 45 Minuten mit dem 1:1 in die Pause.

Finn Ole Becker brachte die Kiezkicker in Minute 27 in Führung und wusste schon, bei wem er sich bedanken muss, obwohl der Ball die Linie noch nicht voll überquert hatte.

Finn Ole Becker brachte die Kiezkicker in Minute 27 in Führung und wusste schon, bei wem er sich bedanken muss, obwohl der Ball die Linie noch nicht voll überquert hatte.

Personell unverändert kehrten beide Teams zurück, die Gäste legten direkt den Vorwärtsgang ein und hatten bereits nach 27 Sekunden die erste Möglichkeit. Glatzel setzte einen Kopfball nach einer Leibold-Flanke von der linken Seite knapp drüber (46.). Wie in der ersten Halbzeit war viel Tempo im Spiel und eine sehr hohe Intensität in den Zweikämpfen – Derby halt. Und wie man in einem Derby treffen kann, hatte Makienok im Vorjahr gezeigt und er durfte auch heute wieder jubeln! Nach Pass von Becker drang der Angreifer von links in den Strafraum ein, legte sich im Duell mit Ludovit Reis den Ball auf den linken Fuß und traf mit einem strammen Flachschuss ins linke untere Eck. Heuer Fernandes holte das rechte Bein vergeblich raus – 2:1 (56.)!

Dabei sollte es nicht bleiben, denn Makienok legte keine 120 Sekunden später zum 3:1 nach! Eric Smith eroberte den Ball auf Höhe der Mittellinie gegen Glatzel, Medić nahm den Ball auf, machte Meter und bediente mit einem ganz starken Pass Makienok. Der legte sich den Ball erneut auf den linken Fuß und ließ Heuer Fernandes aus 13 Metern mit einem Flachschuss ins rechte untere Eck keine Chance - 3:1 (58.)! Die Stimmung am Millerntor? Überragend! Nur auf Seiten der "Rothosen" nicht und da reagierte Coach Tim Wlater umgehend, er brachte mit Mikkel Kaufmann u.a. einen Stürmer in die Partie. Kurz darauf zog Jan Gyamerah aus 25 Metern ab – knapp rechts vorbei (63.). Dann wechselte auch Timo Schultz doppelt: Afeez Aremu und Christopher Buchtmann ersetzten Eric Smith und Simon Makienok. Für den Doppel-Torschützen gab es natürlich einen Sonder-Applaus (64.).

"FC Sankt Pauli, shalalala, FC Sankt. Pauli, shalalalalala" und "Magisches Sankt Pauli siege heute hier für uns" schallte es anschließend durchs Millerntor, die Stimmung bei den FCSP-Fans verständlicherweise super. Sie wurde dann aber vom Anschlusstreffer getrübt. Nach einem Einwurf auf der linken Seite brachte der aufgerückte Schonlau den Ball in die Mitte. Glatzel hatte im Strafraum zu viel Platz, legte sich den Ball auf den rechten Fuß und zog aus zehn Metern ab. Vasilj machte sich ganz lang und war auch noch dran, der Schuss aber zu platziert – nur noch 3:2 (77.). In der Schlussphase machten der Stadtrivale noch mal Druck, die Braun-Weißen warfen sich aber in jeden Ball und verteidigten ihre Führung mit allem, was sie hatten. Die "Rothosen" machten noch mal Druck, ein Kopfball von Jatta ging aber zwei Meter drüber (88.).

Es wurde noch mal spannend in den Schlussminuten, es gab auch aufgrund einer längeren Verletzungspause sechs Minuten oben drauf. Aber auch die überstanden die Boys in Brown und so bejubelten sie wie schon Anfang März wieder einen Derby-Heimsieg, als Osmers die Partie um 20:26 Uhr abpfiff - nur dieses Mal nicht alleine, sondern zusammen mit 9.292 Fans! Diese verabschiedeten die siegreichen Kiezkicker mit minutenlangem "Die Nummer eins der Stadt sind wir!".

FC St. Pauli

Vasilj - Zander (82. Dźwigała), Ziereis, Medić, Paqarada - Smith (64. Aremu), Hartel, Becker (90. Benatelli), Kyereh (90. Viet) - Makienok (64. Buchtmann), Burgstaller

Cheftrainer: Timo Schultz

 

Hamburger SV

Heuer Fernandes - Gyamerah (76. Vagnoman), David, Schonlau, Leibold - Kinsombi (70. Rohr), Meffert, Reis (58. Suhonen) - Jatta, Glatzel, Kittel (58. Kaufmann)

Cheftrainer: Tim Walter

 

Tore: 1:0 Becker (27.), 1:1 Kittel (43.), 2:1 Makienok (56.), 3:1 Makienok (58.), 3:2 Glatzel (77.)

Gelbe Karten: Paqarada / Schonlau, Kinsombi

Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)

Fans: 10.003

 

(hb)

Fotos: FC St. Pauli

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