FC St. Pauli

Im Vergleich zum 1:1 gegen Werder Bremen nahm Cheftrainer Timo Schultz für die Partie in Sandhausen drei Veränderungen in der Startelf vor. So begann Adam Dźwigała für Marcel Beifus auf der rechten Seite der Viererkette, zudem rückte Rico Benatelli für Afeez Aremu auf die Sechs. Er stand erstmals seit 0:0 in Aue am 2. Spieltag wieder in der Startelf. Für den angeschlagenen Daniel-Kofi Kyereh rückte Etienne Amenyido eine Position zurück auf die Zehn, dafür lief Simon Makienok neben Guido Burgstaller auf.

Bei sehr guten äußeren Bedingungen mit viel Sonnenschein starteten beide Teams in die Partie, auf beiden Seiten ging es um drei wichtige Zähler. Unsere Kiezkicker wollten im Aufstiegsrennen vorlegen, bevor am morgigen Sonntag (17.4.) mit dem SV Werder Bremen im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg und dem SV Darmstadt 98 im Heimspiel gegen den FC Schalke 04 gleich vier direkte Konkurrenten aufeinandertreffen. Der in der Rückrunde starke SV Sandhausen wiederum wollte nach dem wichtigen 2:1-Heimsieg gegen Dynamo Dresden die nächsten Zähler auf dem Weg zum Klassenerhalt einfahren.

Der SVS mit den ersten Halbchancen: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld bekam der aufgerückte Innenverteidiger Aleksandr Zhirov den Ball aber nicht unter Kontrolle und setzte den am herauseilenden Nikola Vasilj vorbei ins Toraus (5.). Nicht viel später kam Cebio Soukou im Strafraum zum Abschluss, von mehreren Kiezkickern bedrängt traf er den Ball nicht richtig – deutlich vorbei (10.). In der Folge spielte sich die von knapp 2.000 FCSP-Fans unterstützte Schultz-Elf gegen die kompakt verteidigenden Gastgeber dann auch das eine oder andere Mal durch, eine nennenswerte Torszene sprang aber nicht heraus. Marcel Hartel dann mit dem ersten Torschuss im Anschluss an eine Ecke, er jagte das Leder aus dem Rückraum auf deutlich drüber (21.). Hartel auch mit dem nächsten Torschuss aus dem Rückraum, der von Etienne Amenyido leicht abgefälschte Ball aber kein Problem für Patrick Drewes (26.).

Die Boys in Brown machten aus dem deutlichen Plus an Ballbesitz lange Zeit zu wenig, der in der Rückrunde stark verteidigende SVS machte die Räume in der eigenen Hälfte so eng, dass sich kaum mal eine Lücke ergab. Dann ging's mal über die linke Seite und der Ball kam in den Rückraum zu Adam Dźwigała. Den von Nils Seufert abgefälschten Schuss schnappte sich Drewes aber sicher (30.). Kurz darauf landete ein abgefälschter Schuss von Jannik Bachmann beim freistehenden Soukou, der aber von Vasilj gestoppt wurde (32.) Auf der Gegenseite verzog Simon Makienok nach Flanke von Leart Paqarada nur knapp (34.).

Auf der Gegenseite kam Guido Burgstaller nach einem Zweikampf mit Dario Dumić im Strafraum klar zu Fall, nachdem Dumić das Bein stehengelassen hatte. Dr. Felix Brych ließ zunächst weiterspielen, schaute sich die Szene nach VAR-Hinweis aber noch mal an und zeigte dann auch auf den Punkt. Burgstaller trat selbst an und verwandelte flach in die Mitte. Drewes war mit dem Fuß noch leicht dran, der Ball aber drin – 1:0 (39.)! Mehr passierte im ersten Durchgang nicht und so ging's mit der 1:0-Führung in die Kabine.

Die Szene, die zum Elfmeter führte. Dari Dumić (links neben Etienne Amenyido) hatte Guido Burgstaller (rechts am Boden liegend) zu Fall gebracht.

Ohne Wechsel ging’s für beide Mannschaften nach der Pause weiter, die Boys in Brown nach 170 Sekunden mit der großen Chance zum 2:0! Hartel mit einem Ballgewinn in der Nähe des SVS-Strafraums, das Leder landete bei Burgstaller und der legte mustergültig in den Lauf von Hartel. Aus zehn Metern scheiterte dieser aber am glänzend reagierenden Drewes, der den linken Fuß rausstellte und den Ball so gerade noch um den rechten Pfosten lenken konnte – schade (48.)!

Im Vergleich zur ersten Hälfte war zunächst deutlich mehr Tempo im Spiel, die Schultz-Elf weiter mit mehr Ballbesitz und auch dank früher Ballgewinne mit den besseren Szenen in der Offensive. Die Gastgeber erhöhten die eigenen Offensivbemühungen, die braun-weiße Defensive ließ vorerst aber keine Torchancen zu. Dann konnte Pascal Testroet aber mal abziehen, seinem 18-Meter-Linksschuss fehlte aber die Wucht und auch Präzision (62.). In der Folge blieb die Partie umkämpft, kein Zweikampf wurde hergeschenkt. Sandhausen war nun die etwas aktivere Mannschaft, biss sich an der FCSP-Defensive aber weiter die Zähne aus. Die Kiezkicker Mitte der zweiten Halbzeit mit zu vielen einfachen Ballverlusten, auch deshalb kamen sie nur selten mal in die Nähe des Sandhäuser Strafraums.

Die Schlussphase brach so langsam an und für diese nahm Schultz die ersten beiden Wechsel vor. Afeez Aremu und Maximilian Dittgen waren nun für Rico Benatelli und Simon Makienok dabei (72.). Sandhausen hatte die nächste Chance: Bashkim Ajdini zog von rechts in die Mitte und zog aus 20 Metern ab. Der noch leicht von Jackson Irvine abgefälschte Schuss strich einen Meter am linken Pfosten vorbei (76.). In der Folge blieb es dabei: Die Boys in Brown im Spiel nach vorne mit zu vielen Ungenauigkeiten, Sandhausen machte es besser und war die gefährlichere Mannschaft. Aber: Eine nennenswerte Torchance ließen die Kiezkicker weiter nicht zu.

Während SVS-Coach Alois Schwartz in den Schlussminuten mit einem Doppelwechsel noch mal offensiv einwechselte, schickte Schultz mit Lars Ritzka für Etienne Amenyido einen Abwehrspieler für einen Offensivspieler auf den Rasen (84.). Es sah schon nach dem wichtigen Sieg im Aufstiegsrennen aus, da schockte der SVS unsere Jungs in der Nachspielzeit. Dumić stieg bei einer Ecke am höchsten und legte quer zu Jannik Bachmann. Der stand völlig frei und traf aus vier Metern zum 1:1 (90.+1). Der später Schock für unsere Kiezkicker.

SV Sandhausen

Drewes - Ajdini (84. Kinsombi), Dumić, Zhirov, Okoroji - Zenga, Trybull (84. Kutucu), Soukou (90.+1 Deville), Bachmann, Seufert (90.+1 Esswein) - Testroet

Cheftrainer: Alois Schwartz

FC St. Pauli

Vasilj - Dźwigała, Ziereis, Medić, Paqarada - Benatelli (72. Aremu), Irvine, Hartel (90.+2 Beifus), Amenyido (84. Ritzka) - Burgstaller (90.+2 Matanović), Makienok (72. Dittgen)

Cheftrainer: Timo Schultz

Tore: 0:1 Burgstaller (39. FE), 1:1 Bachmann (90.+1)

Gelbe Karten: Seufert / keiner

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)

Fans: 7.094

(hb)

Fotos: Witters