FC St. Pauli vs. SC Paderborn 07
Millerntor-Stadion | 31.03.2024, 13:30
Der FC St. Pauli hat den SC Paderborn 07 am Sonntag (31.3.) mit 2:1 (1:0) besiegt und hat zum Auftakt des acht Spiele umfassenden Saisonendspurts die nächsten drei Zähler geholt. Marcel Hartel sorgte nach einer guten halben Stunde für die verdiente Führung (32.), kurz nach dem Seitenwechsel legte Lars Ritzka nach (47.). Adriano Grimaldi konnte wenig später für den SCP verkürzen (56.), flog später aber mit Gelb-Rot vom Platz (73.) In Überzahl ließen die Kiezkicker nichts anbrennen und fuhren am Ende einen verdienten Heimsieg ein.
Für das Heimspiel gegen Paderborn nahm Cheftrainer Fabian Hürzeler im Vergleich zum 2:0-Erfolg beim 1. FC Nürnberg drei Änderungen vor. Neben Elias Saad (Gelbsperre) musste er auch auf Philipp Treu (muskuläre Probleme) verzichten, zudem nahm Adam Dźwigała zunächst auf der Bank Platz. Für ihn rückte der wiedergenesene Eric Smith in die Abwehr, zudem begannen der in Nürnberg gesperrte Manolis Saliakas und Aljoscha Kemlein. Der bildete mit Jackson Irvine die Doppel-Sechs, Marcel Hartel rückte auf den linken offensiven Flügel. Bei den Gästen nahm Coach Lukas Kwasniok nach der 1:2-Heimniederlage gegen Eintracht Braunschweig ebenfalls drei Veränderungen vor. Für Kai Klefisch (Gelbsperre), Koen Kostons und Calvin Brackelmann (beide Bank) starteten Mattes Hansen, Ex-Kiezkicker Sirlord Conteh und Adriano Grimaldi.
Nach den Siegen von Holstein Kiel (2:0 gegen Hansa Rostock) und Fortuna Düsseldorf (3:1 beim 1. FC Kaiserslautern) wollten unsere Boys in Brown ebenfalls drei Zähler einfahren, um den alten Abstand auf die Verfolger wiederherzustellen. Die Gäste wiederum wollten und mussten drei Punkte vom Millerntor entführen, wenn sie weiter im Aufstiegsrennen dabei sein wollten. Bei optimalen Bedingungen und richtig guter Stimmung starteten unsere Kiezkicker mit viel Schwung in die Partie und hatten nach gerade einmal 38 Sekunden die erste Chance. Nach starkem Steilpass von Ritzka tauchte Connor Metcalfe frei vor Pele Boevink auf, konnte den SCP-Keeper aus 18 Metern aber nicht überwinden (1.). Nach einem Ballverlust unserer Kiezkicker am eigenen Strafraum kamen die Gäste durch Adriano Grimaldi zur ersten Chance, er zielte aus 14 Metern aber deutlich vorbei (6.).
Dann wieder unser FCSP: Nachdem Ritzkas Schuss nach Hereingabe von Manolis Saliakas noch geblockt worden war (8.), bejubelte Aljoscha Kemlein die Führung. Nach Vorlage von Marcel Hartel traf der mitgelaufene Mittelfeldspieler aus neun Metern ins linke Eck. Die Fahne ging allerdings hoch, anschließend wurde eine mögliche Abseitsstellung von Hartel geprüft. Gleiche Höhe oder doch nicht? Es war eine ganz enge Kiste. Mehr als zwei Minuten dauerte die Überprüfung, ehe Schiedsrichter Benjamin Brand bei der Entscheidung blieb. Weiter 0:0 also. Die Hürzeler-Elf bestimmte das Spiel weiterhin und legte immer wieder von Vorwärtsgang ein, die nächste Torchance ließ aber auf sich warten. Nach einem langen Ball kam der schnelle Conteh dann aus halbrechter Position zum Abschluss, der Ball strich aber deutlich am langen Pfosten vorbei (29.).
Ein ganz feiner Spielzug sollte dann für die verdiente Führung für unsere Jungs sorgen. Saliakas spielte den Ball an die Mittelinie zu Johannes Eggestein, der per Hacke auf den durchstartenden Jackson Irvine ablegte. Der hatte das Auge für den in der Mitte völlig freistehenden Hartel und der überwand Boevink mit einem frechen Lupfer – das 1:0 (32.)! Dann der SCP mit seiner besten Chance. Filip Bilbija kam aus spitzem Winkel frei zum Schuss, doch der bis dahin nahezu beschäftigungslose Nikola Vasilj war zur Stelle (36.). Auf der Gegenseite hätte Kemlein beinahe noch mal zum Torjubel angesetzt, sein 13-Meter-Schuss nach flacher Ritzka-Hereingabe strich aber oben rechts vorbei (37.) Wenig später eroberte Irvine das Leder in der Paderborner Hälfte, marschierte Richtung Strafraum und zog aus 17 Metern ab. Boevink war rechtzeitig im linken Eck und verhinderte das 2:0 (40.). Mehr passierte nicht und so ging’s mit der 1:0-Führung in die Kabine.
Nichts Neues beim Personal für die zweiten 45 Minuten, nach 66 Sekunden veränderte sich aber der Spielstand. Saliakas legte von halbrechts in die Mitte zu Ritzka und der haute das Leder aus 18 Metern mit viel Schmackes ins linke Eck. Boevink streckte sich vergeblich – 2:0 (47.)! Unsere Kiezkicker bestimmten die Partie auch nach dem Seitenwechsel, mussten dann aber aus dem gefühlten Nichts den Anschlusstreffer hinnehmen. Nach einem Ballverlust von Smith vor dem Strafraum legte Conteh quer zu Grimaldi und der ließ Vasilj aus sieben Metern keine Abwehrchance – nur noch 2:1 (56.).
Der Gegentreffer hatte ein bisschen Wirkung gezeigt, in der Folge fanden unsere Jungs nicht mehr so richtig zu ihrem Spiel, auch weil die Paderborner es mit und gegen den Ball gut machten – und die Chance zum Ausgleich hatten. Nach Flanke des aufgerückten David Kinsombi kam Grimaldi aus sieben Metern zum Kopfball, doch Vasilj riss noch den linken Arm hoch und parierte stark (65.). Anschließend wurde die immer hitziger. Schiedsrichter Brand schickte SCP-Angreifer Grimaldi nach wiederholtem Foulspiel vorzeitig mit Gelb-Rot runter (72.). Gelb hatte es auch für Smith und in Halbzeit eins auch schon für Metcalfe gegeben. Für beide war es die fünfte Verwarnung, das Duo wird in Karlsruhe somit fehlen.
Zurück zum Spiel gegen Paderborn. In Überzahl veränderte sich das Spielgeschehen insofern, als dass die zuvor immer wieder früh störenden Gäste etwas tiefer postierten und unsere Kiezkicker den Ball nun wieder deutlich häufiger und länger in den eigenen Reihen laufen ließen. In der Schlussphase wurde dann munter gewechselt. Erst nachm SCP-Coach Lukas Kwasniok einen Fünffach-Wechsel (!) vor (81.), ehe Hürzeler kurz darauf Etienne Amenyido und Maurides für Lars Ritzka und Connor Metcalfe brachte (83.). Die vielen und dadurch auch zeitraubenden Wechsel hatten dafür gesorgt, dass der Spielfluss zwischenzeitlich gänzlich abhandengekommen war.
In der Schlussphase versuchten die Gäste, den Ausgleich zu erzielen, gegen die kompakte FCSP-Defensive war aber kein Durchkommen und so setzte sich unser Team am Ende knapp, aber verdient mit 2:1 durch. Weil der HSV bei der SpVgg Greuther Fürth nicht über ein 1:1 hinausgekommen war, konnte die Hürzeler-Elf den Vorsprung auf Relegationsplatz drei von zehn auf elf Zähler ausbauen.
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FC St. Pauli
Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Saliakas, Irvine, Kemlein (90.+3 Scheller), Ritzka (83. Dźwigała) - Metcalfe (83. Amenyido), Eggestein (87. Albers), Hartel
Cheftrainer: Fabian Hürzeler
SC Paderborn 07
Boevink - Hoffmeier, Kinsombi, Musliu, Zehnter (81. Heuer) - Obermair (81. Leipertz), Hansen (81., Ansah), Klaas (81. Brackelmann) - Bilbija, Grimaldi, Conteh (81. Kostons)
Cheftrainer: Lukas Kwasniok
Tore: 1:0 Hartel (32.), 2:0 Ritzka (47.), 2:1 Grimaldi (56.)
Gelbe Karten: Metcalfe (5., in Karlsruhe gesperrt), Smith (5., in Karlsruhe gesperrt), Hürzeler / Grimaldi
Gelb-Rote Karte: Grimaldi (72. wiederholtes Foulspiel)
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Schwebheim)
Fans: 29.391
(hb)
Fotos: FC St. Pauli
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