FC St. Pauli vs. VfL Osnabrück
Millerntor-Stadion | 12.05.2024, 13:30
Es ist geschafft! Durch den auch in der Höhe verdienten 3:1-Heimsieg gegen den VfL Osnabrück kehrt der FC St. Pauli nach 13 Jahren in die Bundesliga zurück. Bei bester Stimmung im ausverkauften Millerntor-Stadion stellte Oladapo Afolayan mit seinem Treffer früh die Weichen Richtung Aufstieg (7.). Nach der Pause sorgten erneut Afolayan (58.) und Marcel Hartel (68.) für ein rauschendes Fußballfest und eine riesen Aufstiegsparty am Millerntor. Daran änderte auch der verwandelte Foulelfmeter von Lars Kehl (90.+1) nichts.
Nach der 0:1-Derbyniederlage nahm Cheftrainer Fabian Hürzeler für das Heimspiel gegen den VfL Osnabrück drei Änderungen in der Startelf vor. So begannen der wiedergenesene Eric Smith, Lars Ritzka und Elias Saad für Manolis Saliakas (Gelb-Rot-Sperre), David Nemeth und Aljoscha Kemlein (beide Bank). Bei den Gästen veränderte VfL-Coach Uwe Koschinat seine Formation im Vergleich zur 0:4-Niederlage gegen den FC Schalke 04 auf vier Positionen. Die Ausgangslage war für unser Team klar: Nach dem 1:1 von Fortuna Düsseldorf bei Holstein Kiel würde ein Remis gegen die seit Dienstagabend (7.5.) als Absteiger feststehenden Osnabrücker reichen, um den sechsten Aufstieg der Vereinsgeschichte perfekt zu machen. Die Vorfreude auf die Partie war auf braun-weißer Seite riesig, die Stimmung bei den FCSP-Fans schon weit vor den Anpfiff überragend. Zu der trugen trotz des bereits feststehenden Abstieges auch die knapp 2500 mitgereisten VfL-Fans bei.
Unsere Boys in Brown gaben von Anfang an den Ton an und kamen früh zur ersten Chance. Nach gutem Pressing eroberte Jackson Irvine den Ball kurz vor dem Osnabrücker Strafraum und bediente Elias Saad. Der visierte aus halblinker Position das lange Eck an, verfehlte das VfL-Gehäuse aber um einen guten Meter (4.). Wenig später stand das Millerntor dann erstmals Kopf. Lars Ritzka spielte einen Doppelpass mit Irvine und fand mit seiner flachen Hereingabe Oladapo Afolayan, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie schob – das frühe 1:0 (7.)! Es ging nicht nur über links, sondern auch über die rechte Seite. Connor Metcalfe fand im Strafraum Johannes Eggestein und dessen Hereingabe am langen Pfosten Saad. Unsere Nummer 26 schraubte sich in die Höhe, konnte den Ball aber nicht aufs Tor bringen (12.). Es ging weiter in nur eine Richtung: Im Anschluss an eine Ecke kam Eggestein aus 17 Metern zum Abschluss, VfL-Keeper Philipp Kühn packte aber sicher zu (17.).
Dann kam Osnabrück zu seiner ersten Chance. Eine zunächst abgewehrte Ecke brachte Ex-Kiezkicker Christian Conteh noch mal in die Mitte. Hier verpassten etliche Spieler den Ball, vom Körper des zu überraschten Robert Tesche strich das Leder am linken Pfosten vorbei (19.). Dann ging’s hin und her: Erst konnte Florian Kleinhansl einen Schuss von Eggestein gerade noch blocken, ehe Noel Niemann im direkten Gegenzug nur knapp den Ausgleich verpasste. Bei seinem Schuss von der Strafraumkante fehlte nicht viel (22.). In der Folge blieb es in beiden Strafräumen eher ruhig, bis sich Saad an der linken Strafraumecke gegen Bashkim Ajdini durchsetzen und aus 17 Metern abschließen konnte. Kühn war aber rechtzeitig im linken unteren Eck (30.). Nicht viel später verzog Marcel Hartel dann deutlich aus 20 Metern (34.). Auf der Gegenseite war Niemann dann auf links enteilt, seine Flanke missglückte, wurde aber richtig gefährlich. Die Hereingabe segelte über Nikola Vasilj hinweg hauchdünn am langen Pfosten vorbei (39.).
Vor der Pause legten die Kiezkicker noch mal den Vorwärtsgang ein. Erst probierte es Eggestein aus über 20 Metern, Kühn hatte mit dem zu zentral geschossenen Ball aber keine Probleme (41.). Wenig später traf Hartel den Ball nicht richtig – links vorbei (43.). Nach Flanke von Saad zielte der aufgerückte Metcalfe zudem zu hoch (44.). So verabschiedeten sich unsere Kiezkicker unter dem Beifall der FCSP-Fans mit der 1:0-Führung in die Kabine.
In gleicher Besetzung kehrten beide Mannschaften auf den Rasen zurück. Hier bestimmten unsere Boys in Brown weiter das Spielgeschehen. Die erste Halbchance hatte der aufgerückte Eric Smith, er zielte aus der Distanz zwei Meter zu hoch (48.). Die Gäste standen zumeist tief und konnten nur ganz selten Mal für Entlastung sorgen, an der braun-weißen Defensive bissen sie sich immer wieder die Zähne aus. Auf der Gegenseite fand Hartel bei einer Ecke am kurzen Pfosten den einlaufenden Irvine, dessen Kopfball wurde aber noch entscheidend abgefälscht (53.). Nach einer kurz ausgespielten Ecke ging dann ein Raunen durchs Stadion. Metcalfe zirkelte das Leder aus knapp 25 Metern nur hauchdünn am linken Pfosten vorbei (56.).
Kein Raunen, sondern tosender Jubel dann keine 120 Sekunden später. Hartel legte von links in die Mitte zu Eggestein und der weiter zu Irvine. Unser Kapitän hatte das 2:0 auf dem Fuß, traf den Ball aber nicht. War auch nicht wild, denn hinter ihm nahm Afolayan das Leder dankend auf und überwand Kühn aus acht Metern – das 2:0 (58.)! Der Aufstieg rückte immer näher, minutenlang schallte ein lautstarkes „That’s the way we like it“ durchs Millerntor. Die Stimmung im Stadion nach dem Treffer einfach überragend, aber sie wurde noch besser! Saad zündete im Zentrum den Turbo, legte rechts raus zu Afolayan und dessen perfekte Flanke köpfte Hartel mit Hilfe des linken Innenpfostens zum 3:0 in die Maschen (68.).
Die Kiezkicker ließen nicht nach und legten - beflügelt von der tollen Stimmung - immer wieder den Vorwärtsgang ein, ein weiterer Treffer sollte ihnen aber nicht mehr gelingen. Das war am Ende auch völlig egal und auch der verwandelte Foulelfmeter von Lars Kehl (90.+1) änderte daran nichts mehr. Kurz danach, um exakt 15:21 Uhr, pfiff Schiedsrichter Martin Petersen die Partie ab und dann gab es seitens der schon wenige Minuten vor dem Schlusspfiff über die Zäune gekletterten FCSP-Fans kein Halten mehr. Sie stürmten den Rasen, um mit den Boys in Brown den sechsten Aufstieg der Vereinsgeschichte zu feiern. Fußball-Bundesliga, wir sind zurück!
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FC St. Pauli
Vasilj - Wahl, Smith (72. Nemeth), Mets - Metcalfe, Irvine, Hartel (84. Kemlein), Ritzka (57. Dźwigała) - Afolayan (84. Boukhalfa), Eggestein, Saad
Cheftrainer: Fabian Hürzeler
VfL Osnabrück
Kühn - Ajdini, Wiemann, Beermann, Kleinhansl - Tesche, Gnaase - Niemann (66. Wulff), Makridis (80. Kehl), Conteh (66. Goiginger) - Wriedt (80. Lobinger)
Cheftrainer: Uwe Koschinat
Tore: 1:0 Afolayan (7.), 2:0 Afolayan (58.), 3:0 Hartel (68.), 3:1 Kehl (90.+1)
Gelbe Karten: Smith / keiner
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Fans: 29.546 (ausverkauft)
(hb)
Fotos: FC St. Pauli / Witters
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