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Von Elversberg bis Zwickau – Auswärtsgegner der besonderen Art

Eine Auswärtsfahrt ist lustig, eine Auswärtsfahrt ist schön – vor allem dann, wenn die Kiezkicker auch noch gewinnen. Ungeahnte und ganz besondere Reiseziele gab es in der prall gefüllten Vereinshistorie unseres magischen FC zu Genüge. Wir haben passend vor der Auswärtspartie bei Liganeuling SV Elversberg ein paar Zweitliga-Gegner der besonderen Art gesammelt, die ebenfalls in ihrer Premierensaison kaum jemand auf dem Schirm hatte. Wir haben die Landkarte ausgepackt und zeigen Euch, welche „gallischen Dörfer“ die zweite Liga aufmischten und bei wem unsere Fans einen besonders modischen Einfall hatten.

SV Elversberg

Unser nächster Auswärtsgegner: Die SV Elversberg ist eines dieser kleinen Fußballphänomene, die das Unterhaus zu bieten hat. Kickte „Die Elv“, wie sie sich selbst bezeichnen, in der Saison 2021/22 noch in der Regionalliga Südwest, schafften sie den Durchmarsch vom Amateurbereich bis in die 2. Bundesliga. Elversberg? Richtig, bitte alle FCSP-Fans einmal auf die Zähne beißen, da müssen wir jetzt gemeinsam durch. Nicht nur, dass sich die Anreise in die ca. 657 Kilometer entfernte Gemeinde Spiesen-Elversberg im Saarland ohne Auto als kniffliges Unterfangen erweist, hatten unsere Kiezkicker bereits die Bekanntschaft mit der „Elv“ im Sommer 2020 gemacht. Als Regionalligist schossen sie unsere Braun-Weißen in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 4:2 aus dem Wettbewerb. Damaliger Cheftrainer bei den Saarländern:Horst Steffen.

Endstation 1. Pokalrunde für Simon Makienok und den FCSP bei der SV Elversberg im Jahr 2020

Endstation 1. Pokalrunde für Simon Makienok und den FCSP bei der SV Elversberg im Jahr 2020

SV Sandhausen

Noch ein Vertreter aus dem Süden, der die 2. Bundesliga ordentlich aufmischte und sogar Aufstiegsträume zerplatzen ließ – aber der Reihe nach. Als der SV Sandhausen im Jahr 2012 in die 2. Bundesliga aufstieg, leisteten wir in der damaligen VIVA-Stadionzeitung noch in „Sendung mit der Maus“-Manier ein wenig Aufklärungsarbeit, wo denn nun dieses Sandhausen eigentlich liegt (rund zwölf Kilometer südlich von Heidelberg, übrigens). Das wusste spätestens am 21. Spieltag der Saison 2012/13 jeder FCSP-Fan, als der SVS die Kiezkicker mit 4:1 zurück nach Hamburg schickte. Dass die Baden-Württemberger ihr Premierenjahr am Ende als Tabellensiebzehnter im Unterhaus überstanden, lag einzig daran, dass dem MSV Duisburg die Zweitliga-Lizenz für die Folgesaison verweigert wurde und in die dritte Liga absteigen musste. Auch der Nachbar aus dem Volkspark biss sich manches Mal die Zähne bei den Sandhäusern aus – unvergessen bleibt das 5:1 des SVS beim HSV am 34. Spieltag 2019/20, als Ex-Rothose Dennis Diekmeier & Co. auch die letzten Aufstiegshoffnungen des ehemaligen „Dinos“ völlig zunichte machten. Insgesamt elf Jahre blieb der SV Sandhausen in der 2. Bundesliga, ehe es vergangene Saison mit dem Abstieg eine Etage tiefer ging.

Am Ende mussten sich Marius Ebbers (rechts) & Co. beim Liganeuling SV Sandhausen mit 1:4 geschlagen geben

Am Ende mussten sich Marius Ebbers (rechts) & Co. beim Liganeuling SV Sandhausen mit 1:4 geschlagen geben

SV Wacker Burghausen

Lang ist’s her – Der SV Wacker Burghausen durfte insgesamt fünf Jahre das Zweitliga-Abenteuer zelebrieren. Genauer gesagt, von 2002 bis 2007. Unter dem damaligen Erfolgscoach Rudi Bommer stieg der Verein aus der mit 18.155 Einwohner*innen bespickten Herzogsstadt Burghausen als Meister der Regionalliga Süd in die 2. Bundesliga auf. Im Premieren-Jahr im Fußball Unterhaus gab es jeweils zwei Remis für unsere Kiezkicker. In der Wacker-Arena brachte ein gewisser Thomas Broich, aktuell häufig als Fußball-Experte im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen, die Burghausener in Führung, ehe Alexander Meier noch für den 1:1-Endstand sorgte. Geholfen hat es leider nichts - während der SVW am Ende mit Platz zehn bester Liganeuling wurde, mussten unsere Braun-Weißen als Erstliga-Absteiger direkt runter in die damals drittklassige Regionalliga. Nach fünf Spielzeiten war aber auch das Zweitliga-Abenteuer in schwarz-weiß Geschichte.

 

FSV Zwickau

Der ehemalige DDR-Meister und dreifache DDR-Pokalsieger FSV Zwickau durfte insgesamt vier Jahre lang Zweitliga-Luft schnuppern. Vier Duelle lieferten sich hier die Sachsen gegen unseren FC St. Pauli. Besonders torreich war das Rückspiel der Saison 1994/95, bei dem unsere Kiezkicker mit 5:0 gewannen. Fußballerisch und ergebnistechnisch eher eine Randnotiz war das torlose Hinspiel in jener Spielzeit – dafür aber machten die FCSP-Fans vor allem modisch auf sich aufmerksam, als sie in Abendgarderobe und dem ganz feinen Zwirn, sehr zur Verwunderung der Zwickauer*innen, aus den Bussen stiegen. 

FCSP-Fans mit Anzug und Krawatte auf der Mottofahrt zur Partie beim FSV Zwickau

FCSP-Fans mit Anzug und Krawatte auf der Mottofahrt zur Partie beim FSV Zwickau

Wer weiß, wohin die Reise für unseren kommenden Auswärtsgegner in dieser und vielleicht in den weiteren Saisons noch führen mag – Fakt ist, besondere Geschichten wird auch die SV Elversberg sicher zu bieten haben, vielleicht auch schon im Duell gegen unsere Braun-Weißen. Dann aber, mit hoffentlich drei Punkten, in unserem Reisegepäck.

Noch mehr unvergessliche Geschichten, Momente, Spiele und Anekdoten von unserem magischen FC können im FC St. Pauli-Museum in der Gegengerade des Millerntor-Stadions entdeckt werden. Neben der Dauerausstellung "KIEZBEBEN", die sich der spannenden und vielschichtigen Vereinsgeschichte widmet und mit unfassbar vielen Details begeistert, gibt es auch immer wieder wechselnden Sammlungen zu einem bestimmten Thema. 

Weitere Infos wie Öffnungszeiten, Ausstellungs-Spielplan und Stadiontouren findet Ihr hier:

fcstpauli-museum.de/museum/

 

(ch)

Fotos: Witters / Archiv Der Übersteiger

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