0:1, 2:1, 2:3 - Hertha gewinnt krimi
Sonntag, 28. April 2013, 09:15 Uhr
Alles raushauen, was drin ist und an die Leistung vom letzten Heimsieg gegen 1860 München anknüpfen, forderte Coach Michael Frontzeck von seiner Elf im vorletzten Heimspiel der Saison gegen den bereits feststehenden Aufsteiger Hertha BSC. Mit einem Sieg konnten die Kiezkicker, die gegen Hertha mit dem einmaligen "Traumtrikot" aufliefen, aufgrund Dresdens Niederlage in Frankfurt den Vorsprung auf Dynamo auf sieben Zähler vergrößern.
Für dieses Vorhaben musste Frontzeck neben Florian Mohr und Kevin Schindler auch auf Florian Kringe verzichten. Für ihn in der Startelf: Florian Bruns, der die Kapitäns-Binde trug.Während Fabian Boll zunächst auf der Bank Platz nahm, konnte Daniel Ginczek (Adduktorenprobleme) auflaufen - somit nur eine Änderung im Vergleich zum Bochum-Spiel. Auf Seiten der Berliner, die am vergangenen Wochenende durch das 1:0 gegen Sandhausen die Rückkehr in die 1. Bundesliga perfekt machten, fehlten unter anderem Peter Niemeyer, Peter Pekarik und Peer Kluge.
Bei allerbestem Frühlingswetter (Sonne pur bei gut 15° Grad) und bester Stimmung auf den Rängen starteten beide Teams auf dem satten Grün in die Partie. Erste Torchancen hatten Herthas „Ballermann“ Ronny (3.), Jan-Philipp Kalla (10.) und Marcel Ndjeng (11.). Hertha war zu Beginn druckvoller, ohne sich wirkliche Hochkaräter herauszuspielen - die Braun-Weißen agierten mit zu vielen Ungenauigkeiten, um die Berliner ernsthaft in Gefahr zu bringen.
Nach elf Minuten Leerlauf dann wie aus dem Nichts das 1:0 für die Gäste: Ramos stibitzte Christopher Avevor den Ball im Strafraum viel zu leicht ab, spielte quer zu Sami Allagui, der das Leder aus kurzer Distanz über die Linie beförderte (23.). Allagui setzte im Anschluss an einen Ronny-Freistoß zum Fallrückzieher an, sein artistischer Versuch landete jedoch fast auf der Tribüne (30.). Aufregung dann in der 32. Minute: Berlins Keeper Kraft legte Ginczek 25 Meter vor dem Tor und erhielt von Dr. Felix Brych nur die Gelbe Karte. Da Ginni noch drei Herthaner vor sich gehabt hätte, eine wohl korrekte Entscheidung. Den anschließenden Freistoß drosch Ginczek dann mit voller Wucht aufs Tor, Kraft konnte den ersten ernsthaften Torschuss der Braun-Weißen jedoch parieren (33.).
Cheftrainer Frontzeck reagierte bereits vor der Pause und schickte mit Marius Ebbers für Patrick Funk einen zweiten Stürmer auf den Rasen (38.). Keine 60 Sekunden später hatte dieser dann auch schon den Ausgleich auf dem linken Fuß. Nach Vorarbeit von Lennart Thy verpasste Ginczek zunächst, Ebbers Schuss aus 14 Metern strich aber oben links am Tor vorbei (39.). Nun ging ein Ruck durch die Mannschaft, die Berliner wurden in den letzten Minuten der ersten Halbzeit mehr unter Druck gesetzt.
Große Aufregung dann kurz vor der Pause: Ebbers schickte Ginczek, der an Kraft scheiterte. Den Abpraller köpfte Thy aufs Tor und Ndjeng wehrte den Ball, wenn auch ungewollt, in bester Kung-Fu-Manier mit dem Unterarm ab. Brych pfiff, hob den Arm und entschied auf... Eckball. Dabei hätte es Elfmeter für St. Pauli und Rot für Ndjeng geben müssen. So ging es mit dem 0:1 und mit 22 Spielern in die Halbzeitpause.