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0:2-Niederlage in Hannover

Am Sonnabend (1.10.) verloren die Boys in Brown bei Hannover 96 vor 49.000 Zuschauern in der HDI-Arena mit 0:2. Kenan Karaman hatte in der 76. Spielminute das Führungstor für die 96er per Kopf erzielt. Nach dem Gegentreffer kämpften die Kiezkicker um den Ausgleich, doch am Ende konterten die Gastgeber und entschieden das Spiel durch Felix Klaus, der in der 93. Minute zum 2:0 einschob. Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Felix Brych die Partie ab.

Hatte Chefcoach Ewald Lienen am vergangenen Montag (26.9.) einige neue Gesichter in der Startelf, setzte der 62-Jährige bei Hannover 96 wieder auf seine Stammelf. Bernd Nehrig gesellte sich neben Christopher Buchtmann ins defensive Mittelfeld und Kyoungrok Choi startete wieder auf dem Flügel. Im Sturm stand Aziz Bouhaddouz, der für Marvin Ducksch in die Partie kam. In der Abwehr war Lienen zu einem weiteren Wechsel gezwungen, nachdem Lasse Sobiech vom DFB-Sportgericht für zwei Spiele gesperrt wurde. Für ihn verteidigte Marc Hornschuh im Abwehrzentrum. Kleines Jubiläum am Rande: Daniel Buballa bestritt am Sonnabend sein 50. Spiel in Folge von Anfang an. Die äußeren Bedingungen waren schnell beschrieben. 49.000 Zuschauer in der ausverkauften HDI-Arena. Jeder weitere Kommentar überflüssig.

Die ersten Minuten der Partie in der HDI-Arena waren geprägt von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld. Die Boys in Brown zogen sich etwas zurück und überließen den Gastgebern vorerst die Spielkontrolle. Das erste Mal gefährlich in den 96er-Strafraum ging es über die linke Seite der Kiezkicker. Waldemar Sobota wackelte seinen Gegenspieler an der Mittellinie gekonnt aus und startete zur Grundlinie durch bis. Seine Flanke landete auf Jan-Philipp Kallas Kopf, doch der heutige Kapitän brachte die Kugel leider nicht auf den Kasten (8.). Auch an der nächsten gefährlichen Szene war „Schnecke“ beteiligt. Mit geschicktem Kombinationsspiel kombinierten sich Sobota und Daniel Buballa auf dem Flügel durch. Dieses Mal flankte Buballa auf Kalla, der jedoch nicht genug Schmackes hinter seinen Schuss bringen konnte (10.). Schade, aber ein vielversprechen der Auftakt.

In der Folge lauerte die Lienen-Elf weiter auf ihre Konterchance und zeigte in der 15. Minute wie es gehen könnte. Nach Ballgewinn von Kalla auf der rechten Seite fand dieser den mitgelaufenen Choi in der Mitte der Hälfte von 96. Mit viel Übersicht versuchte die Nummer 37 auf Bouhaddouz durchzustecken. Leider blieb der Ball an Strandbergs Fußspitze hängen (15.). Mistekiste!

Gellende Pfiff in der 32. Spielminute. Was war passiert? Durch einen Ballgewinn von Kenan Karaman konterte die Mannschaft von Daniel Stendel im eigenen Stadion und durch eine kurze Flipper-Einlage im Strafraum von Robin Himmelmann kam Felix Klaus am rechten Pfosten frei zum Kopfball. Der Ball war im Tor. Doch da hatte der Assistent Mark Borsch bereits die Fahne gehoben und Abseits angezeigt. Gut so, dachten sich die tausenden mitgereisten Supporter der Boys in Brown. Genaus gut war die Tatsache, dass Klaus nur sechs Minuten später etwas zu spät am Ball war. So konnte der 96er die Kugel nicht drücken und der Ball ging über den Kasten (38.).

Kurz vor der Pause erhöhten die Gastgeber noch einmal den Druck. Erst probierte es Iver Fossum aus ca. 23 Metern und zwang Himmelmann zu einer starken Parade (38.). Nach der fälligen Ecke fackelte Artur Sobiech nicht lange, traf die Pille aber nicht voll und so ging der Ball ins Toraus (39.). Doch auch die Braun-Weißen zeigten sich noch vor dem Pausentee gefährlich. An der Strafraumkante fiel Bouhaddouz der Ball vor die Füße. Vollblutstürmer, der er nun ist, zog er sofort ab und zwang den ehemaligen Kiezkicker Philipp Tschauner zu einer Glanztat (42.). Danach war Pause.

Ohne Veränderung auf dem Platz starteten beide Teams in die zweiten 45 Minuten der Partie. Ebenso blieb auch die Intensität auf dem Platz hoch. Gerade im Mittelfeld schenkten sich die beiden Kontrahenten nichts. Wie ein Geschenk wäre dagegen die Führung für Braun-Weiß gewesen. Viel fehlte dafür nicht. Nach starker Flanke von Kalla zog Bouhaddouz per Volley direkt ab. Sein Aufsetzer kam jedoch landete jedoch auf dem Netz des Tores und nicht im Kasten selbst (53.). In der 58. Minute wurde ein weiterer Ex-St.Paulianer begrüßt. Sebastian Maier betrat den Rasen und ersetzte Fossum. Damit die ungeschriebenen Gesetze des Fußballs, die besagen, dass Spieler gegen ihre Ex-Vereine gerne treffen, auch eingehalten werden, versuchte es Maier auch gleich aus 20 Metern und zwang Himmelmann zur Parade (60.).

Gerade, als das Pendel in beide Richtungen ausschlagen konnte, jubelte der Anhang der Roten. Ein Freistoß aus dem Halbfeld landet auf dem Kopf von Strandberg am zweiten Pfosten. Der aufgerückte Innenverteidiger drückt den Ball auf den ersten Pfosten, wo Karaman goldrichtig steht und das Ding nur noch über die Linie drücken braucht (76.). Jetzt war fighten angesagt und Chefcoach Ewald Lienen setzte von der Außenlinie die Zeichen auf Angriff. Für Choi kam der zweite nominell Stürmer Marvn Ducksch (78.).

Angetrieben von lautstarkem Support aus dem Gästeblock warfen die Boys in Brown alles in die Waagschale. Dabei mussten sie aber aufpassen nicht das zweite Gegentor zu kassieren. In Minute 84 bewahrte Himmelmann die Lienen-Elf vor dem Knockout, als er aus kürzester Distanz einen Schuss von Niclas Füllkrug abwehrte. Weiter bestand die Chance auf den Ausgleich. Doch alle Mühen wurden am Ende nicht belohnt und Hannover erhöhte in der Nachspielzeit auf 2:0 und entschied die Partie durch Klaus durch einen Konter (93.).

 

 

Hannover 96

Tschauner - Sorg, Anton, Strandberg, Albornorz – Schmiedebach, Bakalorz – Fossum (58. Maier) – Klaus, Karaman (77. Füllkrug), A. Sobiech (64. Harnik)

Cheftrainer: Daniel Stendel

 

FC St. Pauli

Himmelmann - Hedenstad, Ziereis, Hornschuh, Buballa - Buchtmann, Nehrig  – Kalla (86. Litka), Sobota, Choi (78. Ducksch) - Bouhaddouz

 

Cheftrainer: Ewald Lienen

Tore: 1:0 Karaman (76.), 2:0 Klaus (90.+3)

Gelbe Karten: Klaus/ Kalla, Nehrig

Schiedsrichter: Felix Brych

Zuschauer: 49.000

 

(lf)

Fotos: Witters

 

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