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1:2 – Bittere Niederlage gegen 1860

Der FC St. Pauli unterlag am Sonntag (14.9.) dem TSV 1860 München mit 1:2. Die Löwen gingen vor 27.892 Zuschauern durch Leonardo per Foulelfmeter in Führung (21.), die John Verhoek verdientermaßen egalisieren konnte (31.). Yannick Stark erzielte quasi mit dem Pausenpfiff das 1:2 aus braun-weißer Sicht (45.+1). Die Kiezkicker rannten die ganze zweite Halbzeit an, wurden aber für ihre engagierte Leistung nicht belohnt.

Bei seinem Pflichtspieldebüt als Cheftrainer des FC St. Pauli musste Thomas Meggle mit Bernd Nehrig, Enis Alushi, Sebastian Schachten, Marcel Halstenberg, Sören Gonther, Jan-Philipp Kalla und Robin Himmelmann gleich auf sieben verletzte oder angeschlagene Spieler verzichten. Vor allem in der Defensive musste der 39-Jährige deshalb improvisieren: Lennart Thy lief als Rechtsverteidiger auf. Tom Trybull spielte zusammen mit Dennis Daube auf der Doppelsechs. Die offensive Mittelfeldreihe im 4-2-3-1-System bildeten Michael Görlitz, Florian Kringe und Christopher Nöthe, während John Verhoek als einzige Spitze agierte.

Die Anfangsphase war zunächst von intensiven Zweikämpfen geprägt. Die erste Torraumszene gehörte den Gästen. Rubin Okotie dribbelte von links an der Grundlinie entlang, doch der Abschluss aus spitzem Winkel war kein Problem für Philipp Tschauner, der am kurzen Pfosten aufmerksam war (6.). Auf der Gegenseite brannte es nach einem Daube-Eckball im Sechzehner lichterloh. Zwar landete die Kugel schließlich im Gehäuse der Löwen, aber Schiedsrichter Robert Kamka hatte das Spiel wegen einer Abseitsstellung schon vorher unterbrochen (14.).

Die Boys in Brown übernahmen nun zunehmend die Spielkontrolle. Michi Görlitz flankte von links in die Mitte, wo Chris Nöthe zum Kopfball kam. Gästekeeper Stefan Ortega musste sein ganzes Können zeigen, um den Ball noch von der Linie zu kratzen (18.). Dann mussten unsere Kiezkicker eine ganz bittere Pille schlucken: Trybull brachte im Strafraum Gegenspieler Grzegorz Wojtkowiak mit einem leichten Beinwischer zu Fall: Elfmeter! Tschauni ahnte zwar die Ecke, aber Leonardo ließ unserem Torhüter keine Chance – das 0:1 (21.).

Die Meggle-Elf schüttelte sich kurz und legte dann wieder den Vorwärtsgang ein. Daube fand mit einem feinen Pass Nöthe, der aus 12 Metern an Ortega scheiterte (28.). Kurz darauf legte Verhoek die Murmel am Strafraumrand auf Kringe ab, der bei seinem Kopfball nicht genug Druck hinter die Kugel brachte (30.). Nur 60 Sekunden später konnten die St. Pauli-Fans endlich jubeln. Görlitz ließ das Leder 17 Meter vor dem Tor nach rechts tropfen, John Verhoek nahm das Spielgerät aus vollem Lauf an, schüttelte Gegenspieler Christopher Schindler ab und knallte das Ding von halbrechts aus 15 Metern in die Maschen – Ausgleich (31.)!!!

Die Stimmung am Millerntor war nach dem 1:1 natürlich hervorragend und fast wäre sie noch besser geworden, denn in der 43. Minute lag die Kugel wieder im Netz der Löwen, doch Kringes Kopfballtreffer wurde wegen einer angeblichen Abseitsstellung abgepfiffen. Oder doch wegen Foulspiels? Das wusste auf dem Rasen und den Rängen keiner so genau. Leider sollte es das im ersten Durchgang noch nicht gewesen sein. Okotie kam auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch, passte nach innen, wo Yannick Stark völlig frei aus 15 Metern gegen Tschaunis Laufrichtung zur erneuten Gästeführung einschießen konnte (45.+1). Es war die letzte Aktion vor dem Seitenwechsel. Wie bitter!

Die zweiten 45 Minuten begannen ohne personelle Veränderungen. Braun-Weiß strebte sofort den erneuten Ausgleich an. Görlitz prüfte Ortega aus der Distanz (48.). 180 Sekunden später kam Lenny Thy, von Flo Kringe angespielt, am rechten Strafraumeck zum Abschluss, doch wieder tauchte Keeper Ortega ab (51.). Und weiter ging’s: Nach einer schönen Kombination stand Daube frei vor Ortega, wurde aber so entscheidend abgedrängt, dass der Winkel aus rund sechs Metern für unsere Nummer 7 letztlich etwas zu spitz war (52.).

Coach Meggle stellte nach einer guten Stunde das Spielsystem auf 4-4-2 um, indem er mit Ante Budimir für Dennis Daube einen zweiten Stürmer einwechselte (61.). Mittlerweile spielte am Millerntor eigentlich nur noch eine Mannschaft und das waren unsere Kiezkicker. In der 69. Minute kam Marc Rzatkowski für Routinier Kringe, der viel investiert hatte. Kurz darauf flankte Thy von rechts in den Strafraum, wo Budimir knapp vorbeischädelte (72.). Braun-Weiß blieb am Drücker. Wieder flankte Thy. Diesmal wurde Verhoek nach einem akrobatischen Abschluss gerade noch geblockt (73.).

Es begann die Schlussviertelstunde, in der die Boys in Brown alles nach vorne warfen. Thomas Meggle nahm seinen letzten Wechsel vor und brachte Youngster Maurice Litka für Michi Görlitz (81.). Unseren Jungs lief langsam die Zeit davon. Thy flankte zwei Minuten vor Schluss wieder in den Strafraum. Dort scheiterte Verhoek per Kopf an Ortega (88.). In der Nachspielzeit wurde es noch einmal hektisch auf dem Rasen. Thomas Meggle wurde unter anderem von Schiedsrichter Kamka auf die Tribüne geschickt. Bei der letzten Aktion des Spiels flankte Litka auf Budimir, der die Kugel mit dem Rücken zum Tor nicht mehr gefährlich auf den Münchner Kasten brachte (90.+3). So standen die Kiezkicker am Ende leider mit leeren Händen da.

 

FC St. Pauli

Tschauner – Thy, Ziereis, Thorandt, Buballa – Trybull, Daube (61. Budimir), Görlitz (81. Litka), Kringe (69. Rzatkowski), Nöthe – Verhoek

Trainer: Thomas Meggle

 

TSV 1860 München

Ortega – Angha, Kagelmacher, Schindler, Wojtkowiak – Stark (68. Weigl), Sanchez, Bedia – Leonardo (86. Steinhöfer), Okotie, Rama (77. Tomasov)

Trainer: Ricardo Moniz

Tore: 0:1 Leonardo (21., FE), 1:1 Verhoek (31.), 1:2 Stark (45.+1)

 

Gelbe Karten: Ziereis, Thorandt, Verhoek – Rama, Sanchez, Weigl, Wojtkowiak

Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz)

Zuschauer: 27.892

 

(jk)

Fotos: Witters

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