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1. Frauen verlieren das pokalfinale

Vor 1.122 Zuschauern unterlagen die 1. Frauen des FC St. Pauli im Hamburger Pokalfinale dem FC Bergedorf 85 am Donnerstag (5.5) mit 1:3 (1:2). Bereits nach sieben Minuten gingen die Kiezkickerinnen durch Linda Sellami früh in Führung (7.). Doch Bergedorf konnte durch Fabienne Stejskal noch vor der Pause die Partie drehen (10., 26.). Lina Appel besorgte nach 54. Minute die Entscheidung an der Hagenbeckstraße.

Groß war der Jubel in der Feldarena, als sich die 1. Frauen des FC St. Pauli Ende März im Halbfinale gegen das Regionalliga-Team des HSV durchsetzen konnte und den Einzug in das Oddset-Pokalfinale perfekt machte. Im Finale wartete auf die Kiezkickerinnen dann eine noch größere Aufgabe. Die Mannschaft des 1. FC Bergedorf 85 rangierte auf einem starken dritten Platz in der Regionalliga Nord. Die designierten Meisterinnen der Verbandsliga Hamburg von der Feldarena gingen also als klare Außenseiterinnen in die Partie. Doch wer es mit Braun-Weiß hält, weiß, dass diese Rolle diverse Heldentaten hervorgebracht hat.

Die Bergedorferinnen versuchten durch frühes Pressing gleich zu Beginn der Partie die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen und hatten durch Busum Seker den ersten Torschuss des Finales zu verzeichnen. Ihr Versuch war jedoch kein Problem für Tara Zimmermann im Kasten von Braun-Weiß (5.). Nur zwei Minuten später brandete Jubel auf an der Hagenbeckstraße. Braun-Weißer Jubel! Linda Sellami war urplötzlich komplett frei vor dem Tor von 85-Torhüterin Jennifer Weber und blieb eiskalt. Mit einem großartigen Lupfer traf sie zum 1:0 für die Kiezkickerinnen!

Auf den großen Jubel folgte jedoch die prompte Antwort der Bergedorferinnen. Per Kopf war Fabienne Stejskal zur Stelle und ließ Zimmermann keine Chance. Der Ausgleich nur 120 Sekunden später (9.)! Auch in der Folge waren die Favoritinnen spielbestimmend und hätten durch Lina Maria Appel in Führung gehen müssen. Doch zum Glück traf die Angreiferin der Schwarz-Weißen das leere Tor aus 23 Metern nicht (17.).

Doch das Team von Trainer Kai Czarnwoski hatte ihrerseits auch einen Hochkaräter zu vermelden. Nach einem beherzten Zweikampf im Strafraum der Elstern versuchte es Nina Philipp gefühlvoll. Doch anstatt ins Tor, ging die Pille an den Außenpfosten (20.). Schade! Über eines konnten sich die Zuschauer gewiss nicht unterhalten: Langeweile! Mit einem Einwurf in die Gasse geschickt, stand Appell frei vor Zimmermann und behielt die Übersicht. Sie bediente Stesjkal, die mit dem langen Bein die Führung für Bergedorf 85 erzielt (26.).

Von dem zweiten Gegentreffer wenig geschockt zeigte sich Braun-Weiß. Sanna Julia Barudi zog einen Eckstoß scharf rein. Sellami war eigentlich zur Stelle, verpasste das Leder aber um Zentimeter. Da fehlte nicht viel (28.). Inzwischen erreichten uns besorgniserregende Nachrichten vom Getränkestand. Nach einer halben Stunde war das Bier alle (29.). Zurück zum Sport: Fünf Minuten vor der Pause drang Appel mit Tempo in den Strafraum ein und prüfte Zimmermann, die stark parierte. Aus dem Rückraum probierte es Frank Ema Dreyer mit einem Schlenzer. Auch hier hier war Zimmermann zur Stelle und verhinderte die 1:3-Führung für Bergedorf 85. (40). So ging es mit einem 1:2-Rückstand in die Kabinen.

Ohne personelle Veränderungen ging es in die zweiten 45 Minuten. Waren die ersten Momente verhältnismäßig ruhig, durfte neun Minuten nach dem Seitenwechsel wieder gejubelt werden - leider. Gegen drei Gegenspielerinnen behauptete sich Bergedorfs Appel, die dann auch noch vor Zimmermann die Ruhe bewahrte und mit einem strammen Rechtsschuss das 1:3 markierte. Besonders bitter, weil das Tor aus einem Freistoß der Kiezkickerinnen entstand (54.). In der Folge blieb die Partie ereignisarm. Bergedorf beschränkte sich auf das Verteidigen der Führung, während die Kiezkickerinnen viel probierten, sich aber an der Abwehr der Favoritinnen die Zähne ausbissen (70.).

Kurz vor Schluss hatten die Elstern dann noch die Möglichkeit auf 1:4 zu erhöhen. Desiree Steinike ging alleine auf Zimmermann zu, die jedoch gar nicht eingreifen brauchte, da Steinike zu Fall gebracht wurde. Zimmermann konnte mit dem Schlusspfiff den fälligen Strafstoß von Seker parieren und damit das 1:4 verhindern (90.). Direkt danach war Schluss und der FC Bergedorf 85 somit Pokalsieger, was der Stimmung keinen Abbruch tat. So schallte es noch lange nach dem Spiel: „Forza FC St. Pauli.“ Verdient hatten sich die leidenschaftlich kämpfenden Kiezkickerinnen das allemal.

 

FC St. Pauli

Zimmermann – Wernecke, Ihben, Mannes, Koschmieder, Kattenbeck, Miotke (71.  Baumann), Barudi, Greifenberg, Sellami, Philipp

Trainer: Kai Czarnowski

 

FC Bergerdorf 85

Weber – Hepfer Steinike, Odzakovic, Rohde, Pfeifer (71. Schneider), Dreyer, Müller, Stejskal, Appel, Seker

Trainer: Bastian Kurtz

 

Tore: 1:0  Linda Sellami (7.), 1:1 Stejskal (10.), 1:2 Stejskal (26.), 1:3 Appel (54.)

Gelbe Karte: keine / Odzakovic

Schiedsrichterin: Christin Gomes da Silva

Zuschauer: 1.122

 

Weitere Impressionen der Partie haben wir HIER für Euch!

 

(lf)

Foto: FC St. Pauli

 

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