2:1 - U23 dreht spiel in Neumünster
Sonntag, 28. September 2014, 15:35 Uhr
Drei Siege und zwei Remis lautete die Auswärtsbilanz der Elf von Interimstrainer Fabian Boll vor dem Aufeinandertreffen mit dem VfR Neumünster. Und so wollten die Kiezkicker auch beim VfR nachlegen und die „Weiße Weste“ wahren. Doch danach sah es zunächst nicht aus. Es dauerte nur zwei Minuten, ehe Keeper Mietja Bieren den Ball aus dem Netz holen mussten. Neumünsters Emanuel Bento verpasste der Boller Elf eine eiskalte Dusche und brachte die Gastgeber mit seinem Treffer mit 1:0 in Führung.
Fortan brauchten die Braun-Weißen einige Zeit um sich von diesem Nackenschlag zu erholen und ihre Ordnung wiederzufinden. Neumünster drückte weiter und kam über ihr schnelles Umschaltspiel immer wieder gefährlich vor den Kasten von Schlussmann Bieren. Allerdings fanden die Gastgeber ihren Meister auch in diesem, der ein ums andere Mal glänzend reagierte und die Boll-Elf vor einem höheren Rückstand bewahrte.
In der Halbzeitpause schien Boller die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Boys in Brown legten den Hebel um und dominierten im Folgenden die Partie. In der 64. Minute wurden die Kiezkicker schließlich für Ihren Aufwand belohnt. Erdogan Pini legte einen Ball vor dem gegnerischen Strafraum quer auf Angelo Langer, der nicht lange fackelte und das Leder auf das Tor drosch. VfR-Keeper Ole Springer konnte den Schuss gerade noch so entschärfen, allerdings lenkte er den Ball in Richtung seines Mitspielers Bodo Bönigk, von dessen Brust die Kugel ins Tor tropfte (64.).
Der Ausgleich beflügelte die Boll-Elf, die mit einem Mehr an Ballbesitz und einem leidenschaftlichen Auftritt nun auf die Führung drängte. Neumünster lauerte weiterhin auf Konter, scheiterte aber immer wieder an der aufmerksamen Defensive der Boys in Brown und einem glänzend aufgelegten Bieren.
Kurz vor Schluss dann wieder die Braun-Weißen: Erneut war es der emsige Pini, der einen Ball quer ins Zentrum legte, wo der zuvor eingewechselte Okyere Wriedt lauerte, volles Risiko ging und einen Pressschlag aus elf Metern mit voller Wucht halb rechts in die Maschen knallte (84.). Einen Wehrmutstropfen musste Coach Boll dann in der Nachspielzeit verkraften. Bei einem strittigen Foulspiel zeigte Schiri Büsing dem bereits gelb vorbelasteten Pini Gelb-Rot. Damit wird die ohnehin personell arg gebeutelte U23 nächste Woche im Derby auf den Angreifer verzichten müssen.
„Es ist wahnsinn, was die Jungs heute an Leidenschaft an den Tag gelegt haben. Wir haben phasenweise keinen guten Fußball gespielt, kassieren früh einen Nackenschlag und gehen am Ende dennoch als Sieger vom Platz. Ein riesen Lob an Mietja Bieren, der heute ein überragendes Spiel gemacht hat und uns mit seinen Paraden im Spiel gehalten hat. Man muss sich das Glück manchmal erarbeiten und das haben wir heute getan“, erklärte Fabian Boll nach dem Spiel.
VfR Neumünster
Springer - Winter, Bönigk, Pino Tellez, Olthoff, Laabus, Tenno (57. Abdel Abou Khalil), Ingreso, Nagel, Bento (75. Ermir Zekiri), Kramer
Trainer: Uwe Erkenbrecher
FC St. Pauli U23
Bieren - Uphoff, Rahn (70. Ambrosius), Nadjem, Langer, Deichmann, Bastek, Choi, Jakubiak, Zazai (60. Wriedt), Pini
Trainer: Fabian Boll
Tore: 1:0 Bento (2.); 1:1 Bönigk (ET, 64.); 1:2 Wriedt (84.)
Gelbe Karten: Pino Tellez, Bönigk, Bento, Abou Khalil
Gelb/Rote Karte: Pini
Schiedsrichter: Markus Büsing
Zuschauer: 569
(rh)
Foto: FC St. Pauli